Alle: "Gut, dann machen wir das hier kurz", erwiderte Cordes und Ethan kam nicht umhin, sich zu fragen, weshalb der Chief seine schlechte Laune an ihnen auslassen musste. "Ihr brecht morgen auf. Wie gesagt, ich kann euch kein Polizeiauto leihen, außerdem ist es wohl sowieso unauffälliger, wenn ihr zu Fuß nach Litora geht. Auf halbem Weg gibt es sowieso ein Pokémon-Center." Sie hob die Schultern und begann anschließend damit, in einer der Schubladen ihres Schreibtisches zu wühlen. Anschließend warf sie drei Ausweiskarten auf den Schreibtisch. "Die identifizieren euch als Freiwillige - zumindest die Volljährigen unter euch", fügte Cordes hinzu. "In Litora City meldet ihr euch bei Sergeant Malcom. Seht zu, dass ihr genug Sachen mitnehmt, um als Touristen durchzugehen. Gibt es noch irgendwelche Fragen?"
Lou verhielt sich auch weiterhin ruhig, auch wenn sie alein wusste, dass sie noch keine achtzehn war. Das dauerte dummerweise noch ein gutes halbes Jahr, aber Lou hatte Zeit. Wenn die Arbeit der Freiwilligen dann noch aktuell war, würde sie sich definitiv melden. Allerdings machte es in ihren Augen wenig Sinn, wenn sie das erwähnte, also verkniff sich das Mädchen jegliche Bemerkung in diese Richtung.
Holly: "Wie lange sind wir voraussichtlich weg?" erkundigte sich Holly nachdem sie sich einen der Ausweise gegriffen hatte. Immerhin würde das eine Rolle beim Packen spielen und außerdem wollte sie ihrer Familie eine ungefähre Angabe mittleilen können.
[align=left]Jakob schnappte sich auch einen der Ausweise. Die Frage, die Holly gestellt hatte, fand er gut. Allerdings fiel ihm nicht mehr ein. Irgendwie hatte er es im Gefühl, dass er Cordes heute nicht auf die Nerven gehen wollte. Immerhin hatte er so Zeit, bis Morgen noch einige Dinge zu erledigen. Er musste noch packen und das hier war sicherlich auch einen Anruf wert. [/align]
Alle: Cordes wirkte ein wenig irritiert über Hollys Frage. "Das müsst ihr mit der Polizei in Litora absprechen", antwortete sie dann. "Ihr seid Freiwillige, also gehen wir alle davon aus, dass ihr Zeit mitbringt." Cordes ließ den Blick über die Anwesenden schweifen, wobei sie schließlich Ethan ansah. "Dein Vater stimmt dem Ganzen zu?" "Sonst wäre ich vermutlich nicht hier", erwiderte Ethan düster. "Ich wusste gar nicht, dass er derartig mit der Polizei sympathisiert", merkte Cordes an und Ethan nahm an, dass das ihre Rache für seinen Kommentar war. Er entschied, sie nicht provozieren zu lassen. "Ich habe mit ihm geredet und er hat die Notwendigkeit eingesehen." Cordes starrte ihn unzufrieden an, vermutlich weil sie mit irgendeiner anderen Antwort gerechnet hatte. "Wie schön", erwidrte sie dann, ohne einen Hehl daraus zu machen, dass sie das anders sah. Immerhin wandte sie den Blick anschließend von ihm ab und sah in die Runde. "Der Weg nach Litora dauert zu Fuß etwa zwei Tage, aber das Pokémon-Center auf halber Strecke ist eine gute Möglichkeit zum Übernachten. Ich würde vorsichtshalber trotzdem Schlafsäcke empfehlen, man weiß nie, was passiert." Sie stand auf. "Ethan hat meine Nummer, wenn irgendetwas ist. Viel Erfolg." Ethan stand ebenfalls auf. "Danke", erwiderte er und fügte anschließend mit einem Anflug von Ironie hinzu: "Glückwunsch im Übrigen zu der Beförderung." Cordes Blick zeigte ihm, dass sie ihn für diesen Kommentar am liebsten an Ort und Stelle stranguliert hätte.
Holly zuckte als Antwort lediglich mit den Schultern. Es war eine Frage gewesen, sie hatte auf eine Antwort gehofft und wenn sie mit der Polizei in Litora gesprochen hatten, konnte sie ihre Familie immer noch informieren. Es war zwar schade, dass sie das nicht vor ihrer Abreise tun konnte, aber es war definitiv kein Weltuntergang.
Lou:
Lou sah zwischen Captain Cordes und Ethan hin und her und entschied, dass dieses Wortgefecht nicht gesund sein konnte. Vor allem nicht nach Ethans letzter Bemerkung. Das Mädchen wusste nicht, was genau das Problem der Polizistin war und unter normalen Umständen hätte sie auch vielleicht nachgefragt, aber gerade hielt sie das für keine gute Idee. "Danke für die Hinweise", meinte Lou deshalb und stand auf, wobei sie aus dem Augenwinkel mitbekam, dass Holly die Chance ergriff und sich ebenfalls erhob. "Wir würden uns dann melden, wenn wir zurück sind." Und das würde erst in einigen Tagen sein. Lou rückte den Stuhl zurecht und sah dann auffordernd zu Jakob und Ethan.
[align=left]Jakob stand auch auf. Er wollte nicht unbedingt länger als nötig in der Höhle der Löwin bleiben. Was auch immer Captain Cordes so schlechte Laune bereitet hatte, hing warscheinlich mit ihrer Beförderung zusammen. Er würde sie darauf nicht ansprechen. Der Blick, den sie Ethan zugeworfen hatte, war eindeutig geswesen. Und Jakob hatte nicht den Nachnamen Courtenay, der ihn im Notfall schützen würde. Jakob würde lieber Brandon darauf ansprechen, aus ihm würde er warscheinlich eine vernünftigere Antwort bekommen. [/align]
Alle: "Eine gute Reise", merkte Cordes an, ohne dabei wirklich freundlich zu klingen. Ethan ignorierte diese Tatsache, wandte sich ab und verließ ohne eine weitere Antwort das Büro des Chiefs. Sie war selbst daran schuld. Wenn sie ihn nicht derartig auf seinen Nachnamen reduziert hätte, hätte er sich vermutlich den einen oder anderen Kommentar gespart. Aber so nicht. Die anderen folgten ihm aus dem Büro heraus und nach unten. "Das ging ja schnell", stellte Brandon fest, als sie im Eingangsbereich ankamen. "Alles geklärt? Morgen geht es los, richtig?"
„So wie sie drauf war, war das noch viel zu lange“, gab Holly Brandon zur Antwort. „Und ich dachte, Cordes wäre Lou draußen schon angegangen, aber das gerade war ja noch heftiger.“ Lou schüttelte leicht den Kopf. „Ich dachte immer, dass man sich freut, wenn man befördert wird“, meinte das Mädchen ratlos. „Was ist sie jetzt eigentlich?“ „Uff... Gute Frage. Ich hab keine Ahnung...“, meinte Holly und sah dann zu Brandon. „Allerdings würde ich wetten, dass du uns das sagen kannst.“
[align=left]Jakob nickte zustimmend und ging auf Brandon zu. Was die beiden Frauen erzählt hatten, stimmte. Die ehemalige Captain Cordes war nicht sehr umgänglich und Jakob war ebenfalls sehr froh darüber, aus ihrem Büro raus zu sein. "War die Hölle. Ich beneide dich nicht. Ist sie den ganzen Tag so drauf? Was ist passiert, dass sie so... unentspannt ist?" [/align]
Alle: "Sie ist Chief", antwortete Brandon mit einem Schulterzucken. "Und, wie man unschwer erkennt, nicht sonderlich glücklich darüber." Er schüttelte den Kopf. "Ich bin mir auch nicht so sicher, weshalb das so ist, aber..." Er sah prüfend zu der Treppe, als wollte er sichergehen, dass Cordes nicht spontan auftauchte. "Es gab eine Chief-Konferenz in Grital City und dabei kam es zu einer Art Attentat. Ein Teil der Chiefs wurde getötet. Deshalb die unerwartete Beförderung... und vermutlich auch die Laune." Brandon hob abwehrend die Hände. "Aber das wisst ihr natürlich nicht und schon gar nicht von mir." Damit sah Ethan zumindest die Informationen bestätigt, die ihm sein Vater gegeben hatte. Hervorragend. Als wäre die Polizei nicht schon unterbesetzt genug. Irgendwie war es äußerst passend, dass man sich jetzt auch noch mit der Führung befasste.
Holly hatte nicht erwartet, dass der Grund derartig... abwegig war. Wer rechnete schon damit, dass irgendwer so verrückt war und eine Gruppe hochrangiger Polizisten angriff und dann offensichtlich auch Erfolg damit hatte? "Es gab ein weiteres Attentat in Grital?", hakte Lou geschockt nach. Wenn die Nachricht nicht so furchtbar gewesen wäre, hätte sie es vielleicht lustig gefunden, dass Brandon dieselbe Formulierung wie seine Schwester verwendet hatte, aber das war nun ausgeschlossen. Lou schüttelte ungläubig den Kopf. Zum ersten gab es keine Hinweise und das Mädchen vermutete, dass es sich dieses Mal auch so verhielt. "Dann ist es echt kein Wunder, wenn Cordes schlecht drauf ist...", meinte sie und schüttelte abermals den Kopf. Unter den Umständen konnte man fast über die schlechte Laune der Polizistin hinwegsehen.
[align=left]Jakob schüttelte den Kopf. Es gab noch ein Attentat und wenn er raten müsste, würde er behaupten, dass wieder dieselbe Gruppierung dahintersteckte. Die Probleme, die es in letzter Zeit gab, waren auf diese Typen zurückzuführen. Sowohl die Probleme in Aventu im Allgemeinen, als auch seine Probleme im Speziellen. Er würde sich nicht einmal wundern, wenn die Taschendiebe in Litora irgendwie dazugehörten, allerdings hielt Jakob das für eher unwarscheinlich. "Scheiße", platze es schließlich aus Jakob heraus. "Ihr kriegt aber auch keine Ruhe." [/align]
Alle: "Scheiße trifft es recht gut", bestätigte Brandon mit einem Nicken. "Deshalb haben wir derzeit auch einies zu tun - Papierkram und so weiter." Er hob ein wenig hilflos die Schultern. "Ich will euch nicht loswerden, aber ich fürchte, ich hab keine Zeit, um weiter zu plaudern." Der Rekrut setzte ein Lächeln auf. "Viel Erfolg in Litora!" "Danke", erwiderte Ethan doch eher mechanisch und wandte sich anschließend ab, um nach draußen zu treten. Er war immer noch wütend über Cordes' Verhalten und abgesehen davon musste er sich um die Reiseplanung kümmern. Und dann war da noch der Idiot mit seiner Nummer. So wie Ethan ihn einschätzte, hatte er längst dort angerufen und das konnte nichts Gutes bedeuten.
"Danke", erwiderte Holly Brandon, als dieser sich verabschiedete. "Macht bloß vorsichtig und passt auf." Sie winkte kurz zum Abschied und trat im Anschluss mit den anderen nach draußen. "Also Leute, ich bin dafür, dass wir uns kurz fassen. Machen wir einfach einen Treffpunkt und eine Uhrzeit für morgen aus und dann hat sich das für heute", schlug die junge Farmerin vor. Wenn jetzt nichts weiter anstand, konnte sie noch einen Teil ihrer Arbeit schaffen, bevor oder nachdem sie gepackt hatte.
Lou: Lou verabschiedete sich auch von Brandon und trat dann ebenfalls nach draußen. Hollys Vorschlag war in Ordnung, mehr brauchten sie im Grunde auch im Moment nicht. Das Mädchen überlegte, ob sie ihren Vater noch einmal anrufen sollte, aber irgendwie war es doch fraglich, ob er wesentlich mehr wusste, als sie gerade erfahren hatten. "Mir gefällt das nicht...", meinte Lou schließlich. "Also das mit dieser Organisation und alles. Das ist echt beunruhigend."
[align=left]Jakob verabscheidete sich auch von Brandon und ging dann nach draußen. Ihm war bewusst, dass er sich jetzt zeitnah mit Ethan außeinandersetzen musste. Immerhin würde er mit dem reichen Jungen absprechen müssen, was er der Organisation sagen würde. Er hielt es zumindest für keine gute Idee, diese Leute zu sehr anzulügen. Immerhin stand er damit in großer Gefahr und das musste Ethan verstehen. Man konnte jetzt argumentieren, dass sich Jakob selbst in diese Lage gebracht hatte, allerdings hatte der Courtenay auch gewollt, dass er dort anrief. Im Moment blieb ihm nicht viel mehr übrig, als so zu tun, als würde er da mitmachen. Und dazu musste er leider Informationen liefern. Und eine Bezahlung fordern. "Mir gefält diese Organisation auch nicht. Zweimal Grital, dann die Sache hier in Inito und ich bin mir sicher, die treiben auch noch anderswo ihr Unwesen, nur ist das noch nicht bis hierher vorgedrungen." [/align]