[align=left]Jakob schüttelte erneut den Kopf, er war stinksauer im Moment. Da sich Ethan allerdings abwandte, sah er auch keine Notwendigkeit mehr, mit ihm weiter zu reden. Stattdessen blickte er zu Lou. "Ich meine, was soll ich denn noch machen? Wie weit bin ich ihm jetzt schon entgegengekommen und er hängt auf seiner Position fest? Das ist frustrierend." Eines war klar, bis der Courtenay ihm irgendwie zeigte, dass er sich dafür interessierte, dass Jakob die Schuld am Zustand für Bonaparte hatte, würde er mit ihm nicht mehr über dieses Thema reden. [/align]
Lou gab einen kurzen Laut der Frustration von sich. "Was sollte das denn jetzt?", wandte sie sich an Ethan. "Nicken und weiterlaufen ist alles, aber keine Antwort!" Ganz sicher nicht. Vor allem in dieser Situation. Und dann fing auch Jakob wieder an, was das Mädchen noch weniger verstand. "Wieso wirst du gleich wieder aggressiv?", hakte sie nach. "Ethan hat keine weiteren Gedanken deutlich gemacht, das ist das Problem. Du siehst gerade etwas, weil du es glauben willst." Wieso mussten die beiden es sich denn auch so schwer machen?
Alle: Ethan hatte genug davon. Er hatte genug von dem Idioten und genug von Lou. Sie tat so, als ob das hier irgendeine Belanglosigkeit war, aber das war es ganz sicher nicht, Bonaparte hatte ein Auge verloren und das war nichts, was sich einfach abtun ließ. Und Ethan hatte ganz sicher nicht vor, sich weiter damit auseinanderzusetzen. In Litora City würde er sich ein Hotel suchen und dann hatte sich das alles erledigt. Weit kam er allerdings nicht, weil ihn jemand am Arm packte. Im ersten Moment glaubte er, dass es Lou war, bemerkte dann allerdings, dass es sich um Kate handelte. Mit einem Anflug von Irritation sah er sie an. "Ich habe keine Lust, dass das jetzt den ganzen Tag so weitergeht", deklarierte sie doch eher düster. "Ich bin ganz Ohr. Du hast zwei Sätze, um dein Problem zu schildern, im Anschluss daran ist Jakob dran." "Das hier ist nicht deine Angelegenheit", entgegnete Ethan unzufrieden und entwand ihr seinen Arm. "Das war ein Satz", kommentierte Kate unbeeindruckt. "Ich bin ganz Ohr." "Wir waren zu zweit in dem Keller", antwortete Ethan schließlich und ignorierte dabei die Tatsache, dass das eigentlich bereits ein weiterer Satz gewesen war. "Der Typ wollte meinen Vater anrufen, um Lösegeld zu fordern, er hätte uns also nichts getan." Ethan nickte zu dem Idioten. "Er hat den Kampf gegen das Sengo provoziert, ohne vorher auch nur ein Wort zu sagen. Ich habe mich dazu entschieden, zu helfen. Ich hätte auch schlicht abwarten können, das Sengo hätte uns nicht angegriffen, ansonsten hätte sein Trainer das Lösegeld vergessen können." Ethan schüttelte den Kopf. "Das Sengo war zu stark und ich war unachtsam. Bonaparte wurde getroffen. Im Anschluss daran habe ich mein Mauzi eingesetzt, um das Sengo zu behindern, damit das Zurrokex überhaupt eine Chance hatte." "Und weiter?", hakte Kate nach, als er nicht fortfuhr. "Wo genau liegt jetzt das Problem?" "Ich erwarte keinen Dank", antwortete Ethan. "Was ich allerdings erwarte, ist eine ernst gemeinte Entschuldigung für den unnötigen Kampf. Die Verletzung ist meine Schuld, dafür trägt außer mir niemand die Verantwortung. Und, was noch wichtiger ist - ich habe ihm keinerlei Vorwürfe gemacht, ich habe ihn nicht darauf hingewiesen. Es ist, wie es ist. Aber dass er dann derartige Kommentare bringt, ist nicht nur unangebracht, sondern schlicht und ergreifend unverschämt." "Du gibst ihm also eine Mitschuld wegen des Alleingangs, erwartest dafür eine Entschuldigung, die du bis heute offenbar nicht bekommen hast und findest Kommentare bezüglich Erfahrungen mit Verletzungen unangebracht", fasste sie erstaunlich knapp zusammen. "Sehe ich das richtig?" Ethan nickte knapp. "Sehr schön. Schritt Nummer eins ist damit erledigt", merkte Kate noch immer hörbar unzufrieden an und sah zu Jakob. "Ich bin ganz Ohr."
[align=left]Jakob seufzte, als sich Kate mit einmischte. Da Ethan klein beigeben musste, würde er auch keine Chance haben, außer jetzt die Situation nochmal zu schildern. Vieleicht hatte er sich ein wenig hinreißen lassen, sich in Details zu verlieren, als beim Wesentlichen zu bleiben. Da Ethan seine zwei Sätze mehr als überschritten hatte, würde Jakob darauf auch keine Rücksicht nehmen. "Der Typ wusste bereits, dass wir zu zweit waren. Der hätte uns nicht mehr im selben Raum eingesperrt, sondern warscheinlich weggebracht. Ich wollte uns Zeit verschaffen, bis Cordes ankommt, deswegen hatte ich den Kampf angezettelt. Im Kampf ging dann alles drunter und drüber, denn das Sengo war stärker, als ich es erwartet hatte. Ich hab den Angriff kommen sehen, der Bonaparte so verletzt hat. Siggi war zu langsam, um es zu erreichen, aber ich hätte es mit Sandwirbel von dem Angriff abhalten können. Und ich habe Pachira in ihrem Ball gelassen, weil ich sie schützen wollte. Ich zähle also zwei große Dummheiten: Ich habe die falsche Attacke angesagt und ich habe Pachira zurückgehalten. Und das tut mir aufrichtig Leid und da mir das auch peinlich ist, hab ich mich damit schwer getan, es anzusprechen." Jakob hoffte jetzt, dass seine Position bei Ethan angekommen war. Er wollte sich nicht darüber streiten, was genau wessen Fehler gewesen ist. [/align]
Alle: "Interessant", stellte Kate fest, klang allerdings nicht so, als ob sie das wirklich interessant fand. "Jakob entschuldigt sich für Dinge, für die Ethan keine Entschuldigung möchte und ignoriert dafür die Dinge, die in Ethans Meinung eine Entschuldigung verdient hätten." Sie seufzte. "Und Ethan ignoriert jeden Punkt, der nicht denen entspricht, die er hören möchte. Das sind beste Voraussetzungen, ihr beiden." "Vielleicht hätte er während des Kampfes etwas tun können", erwiderte Ethan mit einem Kopfschütteln. "Aber ich bin Bonapartes Trainer und ich hätte darauf achten müssen, dass das Sengo nicht zu nahe kommt. Darum geht es mir nicht." Er seufzte. Irgendwie glaubte er nicht, dass er dieser Situation sonderlich schnell entkommen würde. "Aber ich nehme an, dass du dir im Nachhinein Gedanken darüber gemacht hast, zeigt zumindest, dass es dir nicht egal war." "Wahnsinn, ein Anfang", kommentierte Kate hörbar genervt. "Wenn du alleine gewesen wärst, hättest du den Kampf einfach anfangen können, aber mir geht es darum, dass es nicht funktioniert, wenn du Entscheidungen triffst, die auch andere betreffen - vor allem dann, wenn du vorher kein Wort sagst", fügte Ethan hinzu und unterdrückte das Bedürfnis, Kate einen düsteren Blick zuzuwerfen. "Und das ist etwas äußerst Allgemeines, etwas, das auch wichtig in Bezug auf die Arbeit als Freiwilliger ist."
[align=left]Jakob war nicht sehr begeistert. Die Situation schien sich dem Ende zuzuneigen, aber wenn Kate nicht da gewesen wäre, würde Jakob nicht wissen, wie es ausgegangen wäre. "Es war ja auch doof, sich vor dem Typen direkt abzusprechen. Aber du hast recht, wir sollten schon als Team zusammenarbeiten. Zumindest im Ramen der Freiwilligen-Sache. Und im Kampf habe ich uns als Team angesehen. Und wenn man zu zweit kämpf, kämpft nicht jeder für sich. Da müssen wir uns auch gegenseitig den Rücken freihalten und die Schwächen des anderen abdecken. Und wenn ich dann scheitere, einen Angriff abzuhalten, dann ist das in meinen Augen egal, ob jetzt mein oder dein Pokémon zu schaden kommt. Ich bin also in meinen Augen Schuld, wenn meinem Kampfpartner was passiert. Das hat ja auch mit Teamarbeit zu tun." Er blickte etwas unschlüssig zwischen Kate und Ethan hin und her und fügte noch hinzu: "Und es tut mir wirklich Leid, dass ich den Kampf ohne Absprache begonnen habe." [/align]
Alle: "Also?", fragte Kate schließlich an Ethan gewandt. "Das Sengo war zu stark, es war vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis eines unserer Pokémon getroffen wird", antwortete Ethan an den Idioten gewandt. "Es ist nicht nötig, dass du dir wegen des Kampfes an sich Gedanken machst." Er seufzte und nickte. "Aber die Entschuldigung nehme ich natürlich an. Letztendlich... ist es ja doch recht gut ausgegangen, immerhin kommt Bonaparte damit zurecht." Ethan warf einen Blick zu dem Pliprin, das daraufhin nickte. Ja, Bonaparte hatte ein Auge verloren, aber er schien damit umgehen zu können, irgendwie jedenfalls. Und er schien nichts von seiner Entschlossenheit verloren zu haben und das wiederum machte die ganze Sache weniger schlimm. "Sehr schön", merkte Kate an. "Können wir dann jetzt weitergehen oder gibt es noch mehr, das ihr schon längst hättet klären sollen?" Letzteres bezog sich eindeutig auf die gesamte Gruppe. "Wenn ihr als Freiwillige zusammenarbeiten wollt, solltet ihr euch im Übrigen dringend ein wenig besser abstimmen." Ihr Blick richtete sich auf Lou und Ethan glaubte ein kurzes Zwinkern zu sehen. "Notfalls auch mit ein wenig Nachdruck."
Lou war durchaus beeindruckt. Holly hüllte sich weiterhin in Schweigen, sodass anzunehmen war, dass sie wesentlich genervter war oder sich nicht für die Auseinandersetzung interessierte. Lou allerdings nahm Kates Geste mit einem kurzen Lächeln zur Kenntnis. Sie war dem Champion ehrlich dankbar, denn sie bezweifelte, dass sie noch irgendetwas gerissen hätte. "Es kann nur besser werden", meinte das Mädchen auf die Aussage, dass sie mehr zusammenarbeiten mussten. "Wir kennen uns im Grunde gar nicht weiter, was das alles ziemlich kompliziert macht." Aber danach fragte keiner und das war auch ihr bewusst. Sie würden das beste aus der Situation machen müssen.
[align=left]Jakob seufzte. Er musste zugeben, dass es doch gut ausgegangen war. Er hätte diese Sache nie von sich aus angesprochen und wenn er Lou nicht hätte Mut zureden wollen, wäre die Situation auch nicht eskaliert. Trotzdem zeigte das, dass sie wohl doch Gesprächsbedarf gehabt haben. Jakob wollte nicht daran denken, wie es hätte ausgehen können, wenn sie es noch später geklärt hätten oder wenn Kate nicht dabei gewesen wäre. Es war schon ein wenig merkwürdig, fand Jakob. Sie kannten Kate erst seit gestern und selbst Ethan hatte sie davor ein einziges Mal gesehen. Und trotzdem sorge sie dafür, dass die Gruppe klar kam und sie hatte ihnen ein Training angeboten. Jakob wandte sich noch ein mal an Ethan. "Das mit dem nicht darüber nachdenken ist schwerer gesagt, als getan. Ich denke viel über meien Kämpfe nach, was ich hätte besser machen können. Da fällt sowas einem dann auf." Er seufzte und wandte sich dann an Lou und Kate. "Und euch auf jeden Fall auch vielen Dank. Ich denke, wir können jetzt weitergehen." [/align]
Alle: Immerhin war das damit geklärt und falls der Idiot sich daran hielt und auf derartig lächerliche Aussagen verzichtete, war das Thema für Ethan damit definitiv abgehakt. Wenigstens war der Rest des Weges zumindest etwas weniger anstrengend - gut, Kate wirkte nach wie vor nur bedingt begeistert und Ethan verstand weiterhin nicht, was sie eigentlich mit der gemeinsamen Reise bezweckte. Gegen Mittag legten sie schließlich eine Pause ein, es eilte schließlich nicht und das Wetter war durchaus gut. Für Ethans Geschmack vielleicht sogar etwas zu warm. Während sie zu seinem Missfallen das Picknick im Gras neben dem Weg veranstalteten, schien Kate Ethan und die anderen zu mustern. "Also... Kommen wir zu der Trainingseinheit", merkte sie an und wirkte nachdenklich. "Für mich wäre es hilfreich, wenn ihr die Pokémon schon aus den Pokébällen lasst, während wir essen. Dann kann ich mir ein Bild machen."
Als sie endlich Pause machten, streckte sich Lou ein wenig und ließ sich kurzerhand in das Gras fallen. Das Wetter war klasse und mittlerweile war auch wieder Frieden eingekehrt. Allerdings setzte sich das Mädchen direkt wieder auf, da Kate die Gruppe aufforderte, ihre Pokemon aus den Bällen zu lassen. "Das hab ich heute Morgen schon", erklärte das Mädchen. "Caleb ist bisher mein einziges Pokemon."
Holly:
Nach Kates Aufforderung starrte Holly einen Moment auf das Gras vor sich, ehe sie doch tief seufzte. "Ich glaube, dass das in meinem Fall keine gute Idee ist. Jedenfalls nicht, wenn wir heute noch zu was kommen wollen", meinte die junge Farmerin schließlich, auch wenn sie den Blick nicht hob. Holly war froh gewesen, dass sie Funke am Vortag beruhigt gekriegt hatte, aber das Waaty war noch immer angespannt und Lola würde Funke entweder wieder unnötig angehen oder vor irgendetwas anderem Angst haben. Nichts von alldem war eine gute Vorraussetzung zum Trainieren.
[align=left]Jakob streckte sich kurz und setzte sich dann im Schneidersitz ins Gras. Seine Füße dankten ihm die Pause. Er war zwar sonst auch viel unterwegs, aber das hier war auch noch mal etwas anderes. Er blickte kurz zu Pachira, die immer noch mit dem Sesokitz von Lou beschäftigt war, dann holte er den Pokéball von Siggi hervor und ließ ihn frei. "So Siggi, ein wenig Pause und dann gibt es Training." Siggi streckte sich kurz und schaute sich um. Erst musterte er alle anwesenden Pokémon, dann entdeckte er Holly. Er lief zu ihr hin und begrüßte sie mit einem Winken. [/align]
Alle: Ethan griff nach kurzem Zögern nach dem Pokéball des Seprifeu. Wahrscheinlich war es ohnehin sinnvoller, diese ominöse Trainingseinheit mit dem Pflanzen-Pokémon zu absolvieren, immerhin war Bonaparte vermutlich noch nicht in der Lage dazu. Einen Moment lang schien Kate die Pokémon zu mustern, dann fiel ihr Blick auf Holly. "Für mich klingt das nach einem Grund mehr, sie aus den Bällen zu lassen", merkte sie anschließend an und hob die Schultern. "Von mir aus auch nach dem Essen." Mit einem Anflug von Amüsement fuhr sie fort. "Ich traue es mir durchaus zu, sie irgendwie unter Kontrolle zu halten, ich habe Übung darin."
Lou musterte Holly einen Moment und glaubte nun zu erkennen, warum ihre Begleiterin schon den ganzen Tag schlecht drauf war. Sie hatte ganz offensichtlich über ihre Pokemon und die dazugehörigen Probleme gegrübelt. Bevor sie dazu allerdings etwas sagen konnte, fiel ihr etwas anderes auf. "Was ist mit Nofretete?", fragte das Mädchen an Ethan gewandt. Sie war sich nicht sicher, inwiefern das Mauzi nun wirklich zum Kämpfen gedacht war, aber sie war der Meinung, dass es sich wenigstens die Beine etwas vertreten sollte.
Holly:
"Hey, Kurzer", begrüßte Holly das Zurrokex mit einem schiefen Lächeln. Es tat gut zu sehen, dass zumindest bei ihm alles in Ordnung war. Es folgte ein weiterer Seufzer und Holly hob den Blick, um Kate anzusehen. "Das glaub ich dir ungesehen", meinte die junge Farmerin dem Champ gegenüber. "Ich... Ach was soll's... Zeig ich dir halt, was ich meine. Ist vermutlich eh leichter." Ein gutes Gefühl hatte sie bei der Sache immer noch nicht, aber trotzdem ließ Holly ihre beiden Pokemon aus ihren Bällen. Funke blickte sich unsicher um, blieb aber ruhig, da sie Holly recht schnell entdeckte. Auch Lola sah sich um und war eindeutig unzufrieden mit der Situation. Sie waren immerhin an einem fremden Ort und überall waren Pokemon, die sie nicht kannte. Und zu allem Überfluss war da immer noch das Waaty, was schon aus Protest angebellt werden musste. Die Folge war, dass Funke sich erschreckte und doch wieder begann, hektisch umher zu laufen. "Das meinte ich", erklärte sie Kate, ehe sie mit einem Seufzen aufstand und sich anschickte, ihre Pokemon wieder einzusammeln.
[align=left]Siggi legte den Kopf schief und lächelte. Jakob freute sich, Siggi hatte es immerhin verstanden, dass man nicht gleich jeden, den man sympatisch findet, eine Kopfnuss verpasste. Warscheinlich war er noch dankbar, dass sie gestern beim Übungskampf nach ihm geschaut hatte. Aber dann ließ Holly ihre Pokémon los. Funke alleine war noch kein Problem, auch wenn Siggi etwas finster zu dem Waaty blickte und sich wieder zu Jakob zurückzog. Allerdings ging die ganze Hektik los, als Funke Lola sah. Warscheinlich hatte sie noch nicht den Schock von gestern überwunden, als Lola Funke angebellt hatte. [/align]