"Das wäre wünschenswert", stimmte Lou zu. Auch sie wollte nicht, dass Cordes etwas zustieß. Eigentlich wollte sie generell nicht, dass irgendwem etwas passierte, aber Leute wie der Chief waren wohl besonders gefährdet. "Also doch der Strand?", hakte das Mädchen nach und sah zu Holly, da diese sich noch gar nicht geäußert hatte. "Von mir aus", erwiderte diese mit einem Schulterzucken. "Aber ich gehe nicht ins Wasser." "Wieso das denn?", fragte Lou irritiert nach. "Ich hab keinen Badeanzug", erklärte die junge Farmerin. "Dann besorgen wir dir vorher halt einen? Das dauert ja nicht lang", erwiderte Lou. Holly seufzte, weil im Grunde nichts dagegen sprach, außer dass sie es lästig fand. "Gut. Dann ist das beschlossen", meinte die jüngere der beiden, ehe sie zu Ethan sah. "Willst du mitkommen oder wartest du im Hotel?"
Die, die vermutlich die Arenaleiterin treffen werden: "Von mir aus der Strand", bestätigte Ethan und hob dabei die Schultern. Ihm war es relativ egal und es gab so viele Leute, die regelmäßig Strandurlaub machten, also musste es irgendwie nett sein. Es war gewissermaßen einen Versuch wert. "Ich muss sowieso zum Hotel zurück", erwiderte Ethan auf die Frage hin. "Meine Badesachen sind im Hotel, außerdem braucht man... so etwas wie Handtücher, richtig?"
Lou warf Ethan kurz einen irritierten Blick zu, dann fiel ihr wieder ein, dass Ethan erwähnt hatte, noch nie Badeurlaub gehabt zu haben. "Ja. Zwei sind empfehlenswert, weil im Sand zu sitzen, echt nicht schön ist und abtrocknen will man sich ja auch", meinte das Mädchen dann. "Ansonsten auf jeden Fall Sonnencreme und wenn du magst und eine hast, eine Sonnenbrille." Lou grübelte einen Moment, versuchte sich zu erinnern, was sie sonst immer mitgenommen hatte. "Ansonsten... Was Trinkbares, weil am Strand ist sowas unnötig teuer. Meistens jedenfalls. Da fällt mir was ein! Wir bringen auch noch so einen kleinen, wasserdichten Behälter mit, in den man das Geld stecken kann. Ich glaube nämlich nicht, dass wir eins unserer Pokemon dafür abstellen wollen, um unsere Sachen zu bewachen, oder?" Für den Gedanken erntete das Mädchen einen kritischen Blick von Holly. Diese würde weder Funke noch Lola die Hitze antun. "Okay. Wir holen dich dann ab, Ethan", entschied Lou. Immerhin würden die beiden Frauen ihre Sachen auch brauchen.
Kurz darauf machten sich die beiden auch auf den Weg. Lou war tatsächlich gut drauf, Holly wirkte eher nicht so begeistert. "Warum das lange Gesicht?", hakte die Jüngere nach. "Weil ich etwas kaufen gehe, was ich danach vermutlich nie wieder brauchen werde", bekam sie zur Antwort. "Du hast auch gedacht, dass du nie einen brauchen wirst, oder?", fragte Lou und Holly nickte widerwillig. "Also sag niemals nie." Holly verstand nicht so recht, warum Lou das Ganze so lustig fand. Immerhin war es schon der zweite Tag, an dem sie nichts zu tun bekamen. "Dich stört doch die Gesamtsituation, oder?", hakte Lou nach einem Moment nach, was Holly nur mit einem Brummen quittierte. Sie fragte sich, ob ihre Begleiterin wirklich so gut war, oder ob man ihr einfach zu viel ansah. "Kann ich dich was fragen?" "Klar", antwortete die junge Farmerin mit einem Schulterzucken. "Wann hast du denn das letzte Mal so richtig frei gehabt?", wollte Lou wissen. Holly kam tatsächlich ins Stocken. Natürlich hatte sie Freizeit, auch wenn die Arbeit auf der Farm eine Menge Zeit aufbrauchte. "Ist schon... eine Weile her. Wenn man mal vom Freiwilligendienst absieht", gab sie dann doch zu. "Meinst du nicht, dass du dir das verdient hast?", fragte das Mädchen weiter nach. "Verdient? Ich mache einen Job, Lou. Ich verdiene durchaus Geld", rechtfertigte sich Holly. "Und... Urlaub? Weil wenn man Arbeit hat, dann kriegt man auch Urlaub. Ich meine... Du brauchst doch auch Zeit für Freunde und einen potentiellen Freund." Holly warf Lou einen sehr kritischen Blick zu. Ja, sie hatte natürlich Freunde. Die stammten noch aus der Schulzeit, aber sie musste zugeben, dass das letzte Treffen doch schon etwas her war. Und was einen Freund anging... "Ich hab's eigentlich nicht so damit, wenn's darum geht, Leute kennenzulernen", versuchte Holly abzulenken. "Warst du denn noch nie verliebt?", fragte Lou erstaunt nach. "Und... Gehst du denn nie weg?" "Nicht wirklich." "Warte Mal... Das würde ja bedeuten, dass Ethan und Jakob deine erste männliche Bekanntschaft seit langem sind", schlussfolgerte das Mädchen. "Naja, ich betrachte sie eher als andere Freiwillige", erklärte Holly mit einem ratlosen Schulterzucken. "Und was ist mit... Wie hieß er gleich? Brandon?", versuchte Lou, ihre Begleiterin ein bisschen aus der Reserve zu locken. "Brandon?", hakte die junge Farmerin irritiert nach. "Du weißt schon? Der Polizeirekrut?" "Ich weiß, wer Brandon ist!", verteidigte sich Holly. "Er sah doch ganz gut aus, oder nicht?", versuchte Lou es erneut. "Ich denke mal?", kam es unsicher von ihrer Begleiterin. "Ach, komm schon! Du musst doch eine Meinung haben!", behauptete die Jüngere. "Ich bin der Meinung, dass wir einen Badeanzug kaufen wollten", konterte Holly froh darüber, das leidliche Thema loszuwerden. Lou seufzte und deutete anschließend auf ein Geschäft, das diverse Strandutensilien verkaufte. Holly nickte und betrat dann mit Lou zusammen den Laden. Diese griff recht wahllos nach einem Badeanzug und kontrollierte gerade die Größe, als Lou ihr das Stück aus der Hand nahm und zurück auf den Ständer hängte. "Was soll das?", wollte Holly wissen. "Das Ding ist hässlich!", erklärte Lou mit Nachdruck. "Du hast eine super Figur! Da brauchst du was Hübsches." "Was?", kam es irritiert von Holly. Lou seufzte und schüttelte den Kopf. "Lass mich mal machen", entschied das Mädchen dann und begann dann damit, den Ständer zu durchsuchen und Holly schließlich zwei Bikinis in die Hand zu drücken. "Anprobieren." "Was? Nein!", widersprach diese energisch. "Da hab ich ja mehr Unterwäsche!" "Holly, an Stränden findest du genug Frauen, die sogar oben ohne rumlaufen." Die junge Farmerin warf Lou einen kritischen Blick zu und war sich offensichtlich nicht sicher, ob diese sie nun anlog oder nicht. "Im Ernst jetzt", versicherte ihre Begleiterin. "Und du hast wirklich eine gute Figur. Schau mich an, ich seh in einem Bikini lächerlich aus!" "Jetzt übertreibst du aber", wehrte Holly ab, erntete aber nur einen scharfen Blick von Lou. Die junge Farmerin seufzte. Sie hatte eigentlich keine Lust auf diese Diskussion und nach diesem Tag würde sie das verdammte Ding sowieso nie wieder brauchen. "Gib schon her", murrte sie und nahm dann die beiden Bikinis an sich, um sie anzuprobieren. Währenddessen durchforstete Lou die restlichen Strandartikel und fand sogar besagte Kapsel für die Wertsachen. Und einen großen Wasserball, den das Mädchen einfach aus Prinzip mitnahm. "Ich find sie beide gut", meinte Lou, nachdem Holly beide Stücke anprobiert hatte. "Ich find sie beide furchtbar", erwiderte diese und wirkte nicht wirklich glücklich. "Ach, Holly!", beschwerte sich ihre Begleiterin mit einem tiefen Seufzen. "Jetzt hab dich nicht so! Du benimmst dich voll albern." "Tut mir ja leid, dass ich nicht fast nackt rumlaufen will", gab Holly mürrisch zurück. "Die beiden sitzen gut. Willst du einen sehen, der wirklich aus gefühlt nichts besteht?" "Nein... Nein eigentlich nicht." "Gut. Dann gehen wir jetzt bezahlen", entschied Lou und sah ihre Begleiterin abwartend an. Diese seufzte ergeben, reichte dem Mädchen den gepunkteten Bikini und behielt letztlich den mit einem aufgedruckten Blumenmuster. "War das nun so schwer?", wollte Lou wissen, als sie das Geschäft verlassen hatten, aber Holly entschied sich dazu, nicht darauf einzugehen. Lou nahm das tatsächlich gelassen hin und fing stattdessen an, mit ihr zu plaudern. Als sie wieder im Hotel waren, klopfte das Mädchen an Ethans Tür, um ihm zu sagen, dass sie zurück waren und sich nun fertig machen würden.
Die, die den Strand auch ohne Alkohol genießen werden: Als es an der Tür klopfte, verließ Ethan den Balkon und öffnete die Tür. Lou informierte ihn darüber, dass sie sich fertig machen würden, sodass Ethan das Ganze mit einem Nicken quittierte. Anschließend sammelte er die beiden Handtücher ein. Den Großteil seines Bargeldes und sämtliche Bank- und Kreditkarten ließ er dabei in dem Safe des Hotelzimmers - nur einen kleinen Teil steckte er in die Hosentasche. Die Badehose hatte er unter der Kleidung bereits an, weil er das am praktischsten fand. Nachdem er zusätzlich zu den Handtüchern Sonnencreme, Sonnenbrille und seine Pokébälle an sich genommen hatte, begab er sich in den Eingangsbereich des Hotels, um dort auf die beiden anderen zu warten.
Sowohl Holly als auch Lou zogen sich im Grunde nur kurz um. Zum Glück brauchten sie nicht viel. Holly griff sich ihre Handtücher und Pokebälle und steckte auch nur einen eher geringen Betrag ein. Jetzt im Nachhinein war sie durchaus froh, dass Lou einen kleinen Behälter gekauft hatte. Die jüngere der beiden nahm noch zusätzlich eine Flasche Wasser mit. Und natürlich die Sonnencreme, die sie vorsorglich mitgenommen hatte. Für einen Moment fand sie es durchaus schade, dass sie keine Sonnenbrille hatte, aber das hielt nur kurz, sodass sie anschließend auf den Flur trat. Während sie sich auf den Weg zu dem Fahrstuhl machte, trat auch Holly aus ihrem Zimmer, sodass Lou natürlich wartete und mit ihr zusammen nach unten fuhr.
Die, die im Laufe des Tages braun werden: Ethan stand von seiner Bank auf, als er Lou und die Farmerin aus dem Aufzug steigen sah. Gemeinsam verließen sie anschließend das Hotel und legten den denkbar kurzen Weg zu dem Strand von Litora zurück. Ethan war sich zwar nach wie vor nicht sicher, ob er das wirklich für eine gute Idee hielt, aber in Ermangelung an Alternativen... Am Strand angekommen, stellte er fest, dass dieser sich in der letzten Zeit definitiv weiter gefüllt hatte, was wohl daran lag, dass es nicht mehr besonders früh war. Dennoch waren noch genug freie Flächeln vorhanden. Da Ethan allerdings keine echte Ahnung von Strandurlaub hatte, blieb er an den drei Stufen, die von der Promenade zu dem Sand nach unten führten, stehen und sah Lou an.
Lou ließ sich nicht davon irritieren, dass Ethan stehen blieb, sondern sah sich stattdessen um. Der Bereich, der etwas dichter am Wasser lag, war zwar noch weitestgehend frei, aber das Mädchen wusste auch, warum das so war. Sie suchte dementsprechend einen Punkt, der möglichst weit von anderen Leuten weg war, auch wenn dieser Abstand doch eher als relativ zu betrachten war. Holly sah letztlich etwas kritisch zu, wie Lou ihr Handtuch ausbreitete und sich zunächst ihrer überflüssigen Sachen entledigte und schließlich nur noch ihren Bikini trug. "Was spricht dagegen, weiter nach vorn zu gehen?", fragte die junge Farmerin, während ihre Begleiterin damit begann, sich mit Sonnencreme einzureiben. "Weißt du, wann die Flut kommt?", stellte Lou ihr eine Gegenfrage. "Nein?", kam es irritiert von Holly zurück. "Ich auch nicht", erwiderte das Mädchen. "Und ich möchte nicht da vorne sein, wenn sie kommt."
Die, die einen Tag lang Urlaub haben: Ethan folgte Lou zu einem Platz am Strand und entledigte sich schließlich ebenfalls seiner Sachen, nachdem er sein Handtuch hingelegt hatte. Anschließend setzte er sich die Sonnenbrille auf und befasste sich ebenfalls mit der Sonnencreme. Lous Argumentation bezüglich der Flut war in der Tat nachvollziehbar, diesbezüglich gab es wenig zu sagen. Während sich die Farmerin ebenfalls ihrer Kleidung entledigte und sich auf ihrem Handtuch niederließ, stieß Ethan auf ein anderes Problem, das nichts mit ihrem Liegeplatz zu tun hatte und sich stattdessen aus der Kombinatin aus Sonnencreme und Rücken zusammensetzte. Er ertappte sich bei der Frage, wie die Leute, die alleine am Strand waren, die Sonnencreme auf ihren Rücken bekommen hatten. In Ermangelung einer sinnvollen Alternative sah er zu der Farmerin und Lou, während er die Sonnencreme kurz hochhob. "Wäre eine von euch so nett?"
Lou hatte ihre Haut auch weitestgehend mit der Sonnencreme behandelt und wollte diese gerade an Holly weiterreichen, weil sie selbst ihren Rücken kaum einreiben konnte. Außerdem hatte Holly keine eigene, sodass sie ihre mit der jungen Farmerin teilte. "Ja, klar", erwiderte das Mädchen auf Ethans Frage und wartete kurz, dass dieser ihr den Rücken zudrehte, ehe sie die Sonnencreme auf seinem Rücken verteilte. Für einen kurzen Moment fand sie es seltsam, weil sie sich nicht daran erinnerte, Ethan wirklich berührt zu haben. Allerdings verwarf sie diesen Gedanken so schnell, wie er gekommen war. Schließlich war das absolut albern, denn das Prinzip galt auch für Holly und sie. Die junge Farmerin war letztlich allerdings so nett, ihr den Rücken einzucremen, bevor Lou den Gefallen erwiderte. "Die Brille steht dir übrigens", meinte Lou zu Ethan und holte anschließend den kleinen Behälter hervor, den sie zuvor gekauft hatte. "Wollt ihr euer Geld auch mit rein tun?"
Die, die sich ohne Sex anfassen können: "Danke", erwiderte Ethan, als Lou damit fertig war, ihm den Rücken einzuschmieren. Er nahm die Sonnencreme wieder entgegen und sah Lou anschließend kurz an, als diese seine Sonnenbrille kommentierte. "Erneut danke", merkte er an und nickte anschließend auf ihre Frage hin kurz, um ihr im Anschluss daran sein Geld zu geben, das daraufhin in dem Behälter verstaut wurde. Die Schlüsselkarten hatten sie glücklicherweise an der Rezeption hinterlegen können. In Anbetracht der Tatsache, dass alles soweit erledigt war, griff Ethan nach seinen Pokébällen und entließ Bonaparte, Nofretete und Gaius. Nofretete sah sich kurz um, schüttelte sichtlich angewidert die eine Pfote, die versehentlich in den Sand geraten war, und rollte sich anschließend auf dem Handtuch zusammen. Gaius machte sich nicht die Mühe, das zu tun, sondern streckte sich schlicht im Sand aus, was vermutlich Sinn ergab, immerhin war er wechselwarm. Lediglich Bonaparte sah sich zugegebenermaßen skeptisch um und setzte sich anschließend in den Schatten einer Palme, die in der Nähe aus dem Sand heraus wuchs. Ethan nahm an, dass das Pliprin im Wasser eher auf seine Kosten kommen würde.
Lou verstaute sowohl Ethans als auch Hollys Geld neben ihrem in dem kleinen Behälter, ehe sie schließlich Caleb aus seinem Ball entließ. Das Sesokitz freute sich sichtlich, dass es endlich draußen war, aber noch bevor Lou es ermahnen konnte, geriet es aus dem Gleichgewicht und wäre fast gefallen. "Vorsicht!", kam es eindringlich von seiner Trainerin. "Der Sand ist nur locker, da musst du dich langsamer bewegen." Caleb sah ein wenig irritiert drein und beschnupperte erst einmal den losen Untergrund. Auch Holly entließ ihre beiden Pokemon aus ihren Bällen, wenn auch unter Vorbehalt. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass die beiden mit der Hitze nicht gut zurechtkommen würden. Lola überprüfte zunächst ebenfalls den Sand, denn sie kannte nur die Weide der Voltilamm und die Straßen von Inito. Funke sah sich interessiert um und setzte sich schließlich neben Holly, da diese ihr keine weiteren Anweisungen gab. Das Waaty war etwas irritiert, weil es nichts mit der Umgebung anfangen konnte, aber seine Trainerin wirkte entspannt, also gab es keinen Grund zur Beunruhigung.
Die, die sich mit ihren Pokémon beschäftigen: Nachdem sich Ethan davon vergewissert hatte, dass seine Pokémon nichts taten, was sie nicht tun sollten, legte er sich auf sein Handtuch und schloss die Augen. Das tat man am Strand schließlich so. Also gut. Die Sonne war durchaus angenehm und der Sand erstaunlich bequem. Und ansonsten... Er öffnete die Augen wieder, was dank der Sonnenbrille sogar ohne übermäßige Helligkeit möglich war. Was genau taten die ganzen Leute eigentlich, die einfach nur am Strand lagen? Dachten sie über irgendetwas nach? Schliefen sie? Es war irgendwie... irritierend. Ethan hatte den Eindruck, nicht zu wissen, was er hier eigentlich sollte. Kurzerhand setzte er sich doch wieder auf und erntete dafür ein brummelndes Miauen als Beschwerde von Nofretete, weil er es gewagt hatte, sich zu bewegen. Er ignorierte das Geräusch und ließ seinen Blick stattdessen über die anderen Anwesenden gleiten. Irgendwie wirkten sie alle reichlich entspannt. Diese ganze Strandgeschichte war seltsam.
Holly streckte sich ein wenig und genoss die Wärme, ehe sie sich ein bisschen umsah. Es war seltsam, nichts zu tun zu haben, aber es war schon irgendwie ein angenehmes Gefühl, wenn sie ehrlich war. Allerdings nagte auch das schlechte Gewissen an ihr, immerhin hatte ihre Familie genug zu tun, auch wenn Lous Bemerkung über Urlaub nicht ganz falsch gewesen war. Vielleicht war es das, was ihren Bruder so störte. Holly konnte sich vorstellen, dass Tony genau solche Dinge erleben wollte, aber das Gefühl hatte, dass ihm das verwehrt wurde. Ganz falsch war das vermutlich nicht, allerdings war das Problem nicht neu. Holly kam der Gedanke, dass es für Tony gewiss auch eine Möglichkeit geben musste. Immerhin hatte sie jetzt einen Plan, wie sie Funke behalten konnte, obwohl sie geglaubt hatte, dass es keine Möglichkeit gab, um ihren Vater zu überzeugen. Vielleicht sollte sie sich einmal mit Tony auseinandersetzen, wenn sie wieder daheim wäre. Zusammen fanden sie vielleicht einen Weg.
Lou:
Caleb hatte sich tatsächlich hingelegt und genoss einfach die Sonne. Lou vermutete, dass es für ihn schlicht angenehmer war, zu liegen, statt im weichen Sand zu stehen. Lou hingegen genoss für einen Moment den Blick auf das Meer und stellte sich die pseudo-philosophische Frage, was wohl auf der anderen Seite war. Im Grunde war ihr nämlich klar, dass sie es wissen könnte, wenn sie nur genauer darüber nachdachte, aber darauf hatte sie doch keine Lust. Stattdessen griff das Mädchen nach dem Wasserball und wollte ihn gerade aufpusten, als Ethan sich unvermittelt wieder aufrichtete, obwohl er erst seit wenigen Augenblicken lag. "Alles in Ordnung?", fragte Lou halb irritiert, halb besorgt nach.
Die, die die Sonne genießen: Ethan sah Lou irritiert an, als sie ihn fragte, ob alles in Ordnung war. "Ja", erwiderte er, bevor er den Blick wieder über die Leute schweifen ließ. "Ich frage mich lediglich, ob die Leute schlafen. Oder über Dinge nachdenken. Für mich ist es irgendwie seltsam, einfach... nichts zu tun." Und genau danach sah es aus, zumindest was die meisten Leute betraf. Nofretete, Bonaparte und Gaius schienen damit ebenfalls kein echtes Problem zu haben, aber irgendwie wusste Ethan nicht, wie genau das so einfach funktionierte.
Lou sah Ethan kurz irritiert an, aber letztlich lächelte sie doch. "Vermutlich hast du irgendwo mit beiden Vermutungen recht", erwiderte sie dem jungen Mann. "Einige tun sicher genau das." Das Mädchen warf einen kurzen Blick zu Holly, die tatsächlich auch die Augen geschlossen hatte. Es freute Lou, dass ihre Begleiterin nun doch etwas lockerer war. "Manche werden wahrscheinlich auch lesen oder sich ein wenig unterhalten", wandte sich Lou wieder zu Ethan. "Man kann auch da liegen und an nichts denken. Dabei geht's im Endeffekt nur darum, dass man mal nichts tun, sich um nichts Sorgen machen muss und dazu auch noch gutes Wetter hat." Das Mädchen hob kurz die Schultern. Es war schwer, zu erklären, warum man am Strand lag. Die einfachste Erklärung wäre vermutlich, zu sagen, dass es eben der Strand war, aber sie hielt es für recht wahrscheinlich, dass diese Antwort Ethan nicht zufrieden gestellt hätte. Lou hob stattdessen den unaufgeblasenen Ball kurz hoch. "Wir können auch ein bisschen mit den Pokemon spielen, wenn dir das Rumliegen zu dumm ist", bot sie ihm an.