"Ein ziemlich blutiger", gab Holly zu und holte schließlich ihren Trainerausweis hervor. Es stimmte, sie konnte nur verlieren und wenn dem so war, dann ging die Welt auch nicht unter. Im Grunde konnte sie nur etwas über Kämpfe lernen und das war in jeder Hinsicht etwas Gutes. "Dann nehm ich den Termin", entschied die junge Farmerin. Die Uhrzeit war ihr egal, deshalb fragte sie auch gar nicht erst nach. Mehr als schiefgehen konnte es ohnehin nicht.
Holly: "Sehr gut", erwiderte der Mann und griff nach dem Trainerausweis. "Conchua freut sich immer über Abwechslung und um diese Jahreszeit... sind fast ausschließlich Trainer mit sieben Orden hier, um sie herauszufordern." Er gab erneut etwas in den Computer ein und reichte Holly anschließend ihren Trainerpass. "Also. Samstag um siebzehn Uhr. Vormittags hat Conchua am Wochenende frei." Er hielt ihr einen Zettel hin. "Für dich gilt das Gleiche wie für ihn", fügte er mit einem Nicken zu Jakob hinzu.
Holly nickte und nahm den Zettel dann an sich. Dass Conchua frei hatte, machte durchaus Sinn, immerhin hatten sie sie vorhin erst gesehen. "Alles klar und vielen Dank", meinte die junge Farmerin und wandte sich dann Ethan zu. "Nach dir, würd ich sagen." Sie war durchaus interessiert, was Ethans Kampf anging, allerdings konnte sich Holly auch nicht vorstellen, dass er gleich den Termin am nächsten Tag nehmen würde. Das wäre wirklich sehr kurzfristig, auch wenn seine Pokemon wohl die am besten trainiertesten den Gruppe waren.
"Du auch?", hakte der Mann an Ethan gewandt nach. "Eigentlich", erwiderte Ethan skeptisch, "bin ich hier, um mit Conchua zu reden." "Sie ist gerade beschäftigt", antwortete der Mann. "Und sie redet im Normalfall nicht mit Herausforderern, dafür bleibt meist keine Zeit." Einen Moment lang spielte Ethan mit dem Gedanken, dem Mann seinen Nachnamen zu nennen. Aber das widerstrebte ihm, so nützlich es auch gewesen wäre. Mit einem Seufzen schüttelte er stattdessen den Kopf. "Sie hat mich heute am Strand gewissermaßen eingeladen", sagte er dann. "Frag sie einfach nach dem Pliprin mit Aero-Ass." Skeptisch sah der Mann ihn an, dann griff er nach einem Telefon, das neben seinem Computer stand. "Ja, ich bin es", sagte er nach einer ganzen Weile. "Ja, ich weiß." Es folgte eine kurze Pause. "Hier ist jemand, der sagt, du hättest ihn eingeladen. Er will mit dir reden." Einen Moment später rollte der Mann mit den Augen. "Ja, das habe ich ihm auch gesagt. Er hat gesagt, ich soll ein Pliprin mit Aero-Ass erwähnen." Nach einer längeren Pause runzelte er die Stirn und sah Ethan an. "Wie viel Zeit hast du?" "Wie lange soll ich warten?", hakte Ethan nach. "Etwa zehn Minuten", antwortete der Mann. "Das klingt machbar", erwiderte Ethan mit einem Schulterzucken. "Er wartet", richtete sich der Mann an das Telefon und legte anschließend auf. "Sie kommt in etwa zehn Minuten."
[align=left]Jakob hörte sich erst das kurze Gespräch von Holly und danach das von Ethan an. Er kam gerade aus dem Grinsen nicht heraus, er würde doch heute Conchua noch sehen. Er freute sich definitiv, allerdings wurde ihm dann bewusst, dass er nicht wie ein Idiot vor sich hin grinsen sollte. Kurz blickte er zu den anderen. Die zehn Minuten würde er definitiv auch warten. [/align]
"Das ging doch gut", meinte Holly und klang durchaus zufrieden. Natürlich hoffte sie immer noch auf den Kampf, aber sie respektierte auch, dass es sich dabei um Ethans Entscheidung handelte. Sie hoffte nur, dass dieser sich und seine Pokemon besser einschätzen konnte, als sie es konnte. Allerdings musste die junge Farmerin auch ehrlich genug sein und zugeben, dass sie ziemlich sicher kein Maßstab war. "Was genau willst du eigentlich mit ihr besprechen?", fragte Lou nach. Auf sie hatte Conchua eher den Eindruck gemacht, als ob sie sich für einen Kampf interessierte.
Alle: "Ich will sie fragen, ob das Ganze auch als nicht Arenakampf zu werten ist", erwiderte Ethan mit einem Schulterzucken. "Es geht mir nicht darum, Orden zu gewinnen, sondern darum Bonaparte und Gaius auszulasten." Er schüttelte kurz den Kopf. "Und ich befürchte, dass vor allem Bonaparte einen echten Arenakampf zu ernst nehmen würde." Und das wiederum konnte vor allem bei dem Pliprin ein Problem darstellen. Ein gewaltiges, denn Bonapartes Selbstverstrauen reichte vermutlich für mehr als nur ein Pokémon. Vermutlich reichte es eher für zwei oder drei.
[align=left]Jakob zuckte kurz mit den Schultern. Ob Ethan nun einen offiziellen Kampf bestreiten wollte oder nicht, zusehen wollte er so oder so. Und was er auch wichtig empfand, er wollte sein Team zusehen lassen. "Machts dir eigentlich was aus, wenn wir bei dem Gespräch gleich dabei sind?", fragte Jakob schließlich. "Ich halt mich auch zurück." [/align]
Ethan sah den Idioten doch eher prüfend an. Es überraschte ihn wenig, dass er bei dem Gespräch dabei sein wollte - was er allerdings bezweifelte, war die Tatsache, dass sich der Idiot wirklich zurückhalten würde. Aber im Falle des Falles konnte er ihm immer noch sagen, dass er zu anstrengend wurde. "Von mir aus", erwiderte Ethan dementsprechend mit einem kurzen Schulterzucken. Bevor er noch etwas hinzufügen konnte, öffnete sich die Tür, die von dem Eingangsbereich abzweigte. Ethan hatte mit Conchua gerechnet und war dementsprechend reichlich irritiert, als er ausgerechnet Kate sah, die in den Eingangsbereich trat.
[align=left]Jakob blickte zur Tür und lächelte doch leicht, als er Conchua erwartete. Stattdessen sah er ein bekanntes Gesicht, das er hier nicht erwartet hätte. "Kate!", platzte es freudig aus ihm heraus, ohne dass er an die anderen dachte. "So sehen wir uns also doch wieder!" Sein Lächeln weitete sich zu einem Grinsen aus. Das war definitiv eine freudige Überraschung. [/align]
Auch Holly war überrascht, Kate anzutreffen und Lous Gesichtsausdruck nach ging es ihr ähnlich. Was die junge Farmerin allerdings weniger überraschte, war Jakobs Reaktion. Sie hatte wirklich keinen Nerv dafür, wenn er wieder den großen Bewunderer raushängen lassen würde. Auch Lou seufzte und Holly konnte sie verstehen. Sehr gut sogar. "Hast du nicht gerade noch gesagt, dass du dich zurücknehmen willst?", meinte die ältere der beiden an Jakob gewandt.
[align=left]Jakob fasste sich wieder etwas und sein Grinsen wurde wieder zu einem Lächeln, als er sich zu Holly und Lou umdrehte. "Entschuldigung", gab er dann von sich. "Ich bin eben überrascht. Außerdem wollte ich mich vor Conchua zurücknehmen." Dann drehte er sich wieder zu Kate und nickte ihr kurz zu. Wenn sie ein weiteres Gespräch wollte, würde sie es ja jetzt sagen. [/align]
Alle: "Ja, so sieht man sich wieder", griff Kate die Formulierung des Idioten auf und Ethan war sich relativ sicher, dass ihr Lächeln dabei irgendwie gezwungen wirkte. "Habt ihr eigentlich noch einen Platz in einem der Pokémon-Center gefunden?" "Nein", erwiderte Ethan. "Wir sind im Sunny Pearl." Kate nickte und machte Anstalten, an ihnen vorbei zu der Tür zu gehen, aber Ethan fiel noch etwas auf. "Du warst doch eigentlich auf der Suche nach den Leuten der Organisation", merkte er an. "Hast du irgendetwas über die Karpador-Zucht herausgefunden?" "Nein, ich habe auch nur in den Nachrichten davon gehört", antwortete Kate und hob die Schultern. "Ich fürchte, ich kann euch diesbezüglich auch nicht weiterhelfen." Bevor sie verschwinden konnte, öffnete sich die Tür erneut und Conchua betrat den Eingangsbereich. "Musstest du noch ein paar Autogramme unterschreiben?", wandte sie sich an Kate. "Das habe ich schon hinter mir", erwiderte diese, nickte sowohl Conchua als auch dem Mann hinter der Theke kurz zu und trat anschließend zu der Tür. "Man sieht sich." Anschließend verschwand sie, ohne eine Antwort abzuwarten. Irgendwie fragte sich Ethan, ob es wirklich ein Zufall war, dass sie in der Nähe gewesen war, während die Sache passiert war. Vielleicht wusste sie doch mehr, als sie zugab. Für eine Organisation wie diese war es schließlich ein Risiko, irgendetwas zu tun, während der Champion in der Nähe war. Und er hielt die Organisation für so gut informiert, dass er davon ausging, dass sie von Kates Anwesenheit wissen mussten. "Der Trainer mit dem Pliprin", begrüßte ihn Conchua und unterbrach damit seine Gedanken. "Ethan", erwiderte er reflexartig.
[align=left]Jakob unterdrückte das Bedürfnis, sich zu schütteln. Die Begegnugn mit Kate war seltsam abgelaufen. Aber vielleicht lag das auch daran, dass sie nicht alleine waren. Er reihte sich wieder bei den beiden Frauen ein und musterte Conchua. Es gefiel ihm tatsächlich, die Frau mit eigenen Augen zu sehen. Er hätte sie jetzt gerne um ein Autogramm gebeten, allerdings hatte er Ethan versprochen, sich zurückzunehmen. Und für ein Autogramm war auch noch am Mittwoch Zeit. [/align]
Holly nickte Kate noch zu und sah ihr anschließend kurz hinterher, bis sie die Halle verlassen hatte. Es war irgendwie seltsam, ihr genau hier noch einmal begegnet zu sein und Holly wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas passierte, irgendetwas im Hintergrund. Auch Lou wirkte nachdenklich, aber dieser Eindruck schwand, als Conchua auftauchte und begann, sich mit Ethan auseinanderzusetzen. Unabhängig davon, was die Arenaleiterin mit Kate besprochen hatte, der potentielle Kampf mit Ethan war auch interessant.