Lou wartete ab, bis der Kommentator zu Ende gesprochen hatte, erst dann wandte sie sich wieder ihrem Begleiter zu. "Wenn dein Vater auf sowas bestehen würde, würde er dann nicht auch darauf bestehen, dass du dir welche zulegst? Allein schon wegen potentieller Erben und sowas?", fragte Lou nach und war durchaus etwas irritiert, denn Ethans Erzählungen über sein Familienleben waren irgendwie verstörend. Oder eben sein Nicht-Familienleben. "Wenn ich mal Kinder habe, werde ich jedenfalls gefühlt alles anders machen als meine Eltern. Vor allem werde ich da sein. Ich meine... Wofür schafft man sich ein Kind an, wenn man an seinem Leben gar nicht teilhaben will?"
Anfänger-Teilnehmerin:
"Ich komm darauf zurück!", erwiderte Holly, bevor Annie letztlich aufgerufen wurde. Die junge Farmerin musste zugeben, dass es durchaus interessant war, jemand Neues kennenzulernen. "Und viel Glück!", fügte sie letztlich noch hinzu, ehe sie dieses Mal zu Lola sah und das Snubbull kurz anlächelte. Sie wollte, dass Lola das Gefühl bekam, dass die Aufregung hier etwas Gutes war.
[align=left]Jakob betrat das Center. Immerhin war es nicht so überfüllt wie das erste Pokémon-Center, in dem sie in dieser Stadt gewesen waren. Trotzdem seufzte Jakob einmal kurz und stellte sich an die doch sehr kurze Schlange an. Gerade hatte er das Gefühl, dass es ihm nicht schnell genug gehen konnte. Er machte sich doch Sorgen um Pachira, den Kampf hatte er zwar gewonnen, aber Jakob bezweifelte, dass er auf diese Art und Weise den Arenakampf überstehen würde. [/align]
Elternzwänge: "Mein Vater kann darauf bestehen, aber er kann mich schlecht dazu zwingen", antwortete Ethan. "Wenn ich allerdings Kinder hätte, würde er sich definitiv einmischen und das wiederum lässt sich kaum unterbinden. Also verzihte ich lieber direkt darauf." Er sah zu, wie die beiden Trainer das Kampffeld betraten. Das Publikum jubelte und vor allem ein in der Nähe sitzender, irgendwie ein wenig feminin aussehender Mann applaudierte äußerst euphorisch. Ethan ignorierte den blonden Fan und hoffte, dass Lou nicht weiter nachhaken würde. Irgendwie war das Thema unangenehm. Auf dem Kampffeld standen sich derweil ein Draschel und ein Panferno gegenüber, wobei das Feuer-Pokémon seine Flammen kurz auflodern ließ. Seine Trainerin wirkte reichlich selbstsicher und das Publikum verstummte derweil in gespannter Stille. "Fertig, Mick?", rief die Trainerin derweil. "Dann testen wir doch mal diese Verteidigung! Flammenwurf!" Das Panferno attackierte mit einem durchaus eindrucksvollen Flammenwurf, den das Draschel mithilfe seiner Schale abwehrte. Allerdings schüttelte es sich hinterher kurz, was durchaus dafür sprach, dass die Attacke nicht spurlos an ihm vorbeigegangen war - und das, obwohl sie nicht effektiv gewesen war. Das sprach definitiv dafür, dass das Panferno stark war.
Jayjay allein [s]zuhaus[/s] im Center: "Guten Tag und herzlich willkommen", begrüßte ihn die Krankenschwester, die offenbar gerade Dienst hinter der Theke hatte und noch damit beschäftigt war, irgendwelche Papiere zu sortieren. Erst danach hob sie den Blick und sah ihn an. "Was kann ich für Sie tun?"
[align=left]Jakob setzte wieder ein Lächeln auf, auch wenn ihm gerade nicht wirklich danach war. Er hoffte, dass es ihm die Krankenschwester nicht ansah. Er räusperte sich kurz. "Guten Tag", begrüßte er die Krankenschwester und holte dann den Pokéball von Pachira hervor. "Ich komme grade vom Strand-Turnier und mein Panflam hat einiges abbekommen." [/align]
Lou bemerkte, dass Ethan seine Aufmerksamkeit auf den Kampf lenkte. Dieser wirkte durchaus vielversprechend, auch wenn sie bezweifelte, dass das der Grund dafür war, warum seine Antwort eher knapp ausfiel. Allerdings störte sie das wenig, da sie darauf verzichten konnte, ihn darauf hinzuweisen, dass sein Vater ihn im Grunde zu ganz anderen Sachen zwang. Es wäre unnötig das zu betonen und noch dazu äußerst unsensibel. "Müsste das Draschel nicht einen Vorteil haben?", erkundigte sich das Mädchen letztlich und ließ damit das alte Thema endgültig fallen.
Kampfgeschehen: "Theoretisch schon", bestätigte Ethan, wobei er durchaus erleichtert darüber war, dass Lou das vorherige Gesprächsthema nicht weiter vertieft hatte. "Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass das Panferno deutlich stärker ist. Tatsächlich bin ich mir nicht einmal sicher, ob ein Panferno wirklich ohne besonderes Training Flammenwurf erlernt." Das Draschel attackierte derweil mit Feuerodem an, aber auf eine kurze Anweisung seiner Trainerin hin wich das Panferno problemlos aus. "Feuerwirbel, Mick!", rief die Trainerin derweil, woraufhin das Panferno kurz mit den Fäusten auf seiner Brust trommelte. Dann griff es an und hüllte das Draschel in einen Strudel aus Feuer. "Schutzsch..." "Verhöhner!", unterbrach die Trainerin den Befehl ihres Gegner und sofort begann das Panferno damit, das Draschel zu provozieren. Dieses stampfte in seinem Flammengefängnis auf und gab ein Brüllen von sich, wobei es den Befehl seines Trainers ignorierte.
Jayjay: "Wir sehen es uns an", bestätigte die Krankenschwester und nahm den Pokéball entgegen, um Jakob anschließend abwartend anzusehen. "Wie Sie wissen, brauche ich den Trainerpass." Sie tippte etwas in ihren Computer. "Ist es ein Notfall?"
„Das ist ziemlich beeindruckend“, musste Lou zugeben. „Ich hätte, so rein vom Optischen her, eher auf das Draschel getippt. Da sieht man mal wieder, dass man sich von sowas nicht täuschen lassen darf.“ Und auch dass sie selbst noch einiges zu lernen hatte. „Ist es eigentlich richtig, dass Draschel selten sind? Ich bin der Meinung, dass mal gehört zu haben, aber sicher bin ich mir nicht“, wollte das Mädchen anschließend wissen. Ethan wusste solche Dinge meistens, was Lou durchaus beeindruckend fand.
[align=left]Jakob holte seinen Trainerpass hervor und schaute dann die Krankenschwester an. Natürlich war es ein Notfall, also irgendwie. Aber irgendwie auch nicht, wenn Jakob bedachte, dass Pachira noch durchgehalten hatte. Er wirkte ein wenig nachdenklich und schüttelte dann leicht den Kopf. Er klang ein wenig besorgt. "Nein... also ich hoffe nicht. Das Bein könnte gebrochen sein, aber sie ist noch bei Bewusstsein." [/align]
Wandelnes Lexikon: "Ein gut trainiertes Pokémon kann auch eins besiegen, das einen Vorteil hat", erwiderte Ethan. "Nimm Bonaparte. Er ist ein Wasser-Pokémon, aber gegen dieses Panferno müsste er gar nicht erst antreten." "Versuch es nochmal mit Feuerodem!", rief der Trainer des Draschel, klang allerdings eher verzweifelt als entschlossen. "Flammenwurf!", wies die Trainerin des Panferno ihr Pokémon an. Das Panferno griff an und beseitigte den Gegenangriff problemlos mit seinem Feuer. Anschließend stemmte es nahezu triumphierend die Hände in die Hüften und ähnelte damit sogar irgendwie seiner Trainerin, die die gleiche Haltung eingenommen hatte. "Ja, Draschel sind relativ selten", bestätigte Ethan derweil. "Allerdings gibt es natürlich auch hier die Möglichkeit, sich eines züchten lassen. Wenn man das nötige Kleingeld hat." "Okay, dann Hydropumpe!" Einen Moment lang war Ethan tatsächlich irritiert, dann sah er seine Theorie bestätigt. Hydropumpe war definitiv keine Attacke, die ein einfaches Draschel beherrschte. Das hier war ein Zucht-Pokémon.
Jayjay: "Ein gebrochenes Bein?", hakte die Krankenschwester hörbar schockiert nach. "Bei einem Turnier? Wieso gehen eigentlich immer alle zu weit? Ist es so schwer, aufzuhören, wenn man sieht, dass man nicht gewinnen kann?" Sie atmete tief durch, nahm Pokéball und Trainerpass entgegen und warf Jakob einen kühlen Blick zu. "Wir sehen es uns sofort an. Sie können hier warten. Wir informieren Sie." Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand sie im hinteren, nicht zugänglichen Teil des Pokémon-Centers.
„Soviel versteh ich dann doch von Kämpfen“, erwiderte Lou, klang allerdings nicht beleidigt. Ihr war klar, dass sie ihre Frage durchaus missverständlich gestellt hatte, also musste sie auch mit einer solchen Antwort leben. „Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass Draschel ja eher robust gebaut und, soweit ich weiß, auch nicht ganz einfach zu trainieren sind“, erklärte sie sich. Einen Moment später demonstrierte das Draschel seine Hydropumpe, was Lou ziemlich überraschte. „Das war... unerwartet“, kam es von dem Mädchen.
Jakob seufzte, als die Schwester etwas davon erzählte, dass manche Leute nicht wussten, wann man aufhören sollte. Und strenggenommen war es auch Pachira, die nicht hatte aufhören wollen. Allerdings hatte Jakob sie auch nicht zurückrufen wollen. Also waren sie gewissermaßen beide unvorsichtige Draufgänger. Jakob seufzte dann noch einmal kurz, als die Schwester verschwand, setzte sich dann in den Aufenthaltsbereich und streckte die Beine aus. Er hoffte inständig, dass es Pachira gut ging. [/align]
Erweiterte Schulbildung: Die Hydropumpe kam zu plötzlich, als dass die Trainerin noch etwas hätte sagen können, aber das Panferno wich auch ohne Anweisung aus, sodass das Wasser zwar einen Teil des Feuerwirbels löschte, aber ansonsten ohne echte Wirkung blieb. "Der Punkt ist, dass auch physische Eigenschaften in den Hintergrund treten, wenn der Gegner stark genug ist", erwiderte Ethan dann. "Und das Panferno weicht sogar selbstständig aus. Hydropumpe dürfte übrigens eine jener Attacken sein, die nur gezüchtete Draschel beherrschen." "Okay, Mick, jetzt probieren wir das Neueste aus, bist du bereit?", rief derweil die Trainerin des Panferno. Sofort rannte es direkt auf das Draschel zu, dessen Panzer noch immer einige Rußspuren aufwies. Dann holte das Panferno aus, wobei seine Faust regelrecht zu glühen schien - allerdings sah es definitiv nicht nach Feuerschlag aus. Es musste irgendeine andere Attacke sein. Als der erste Hieb das Draschel traf, taumelte dieses erstaunlicherweise zurück, aber das Panferno holte ein zweites Mal aus und platzierte den zweiten Hieb in der Öffnung von Draschels Panzer, woraufhin das Drachen-Pokémon zu Boden ging.
"Ganz offensichtlich", bestätigte Lou das Gesagte von Ethan, während sie selbst den Kampf gespannt verfolgte. Die Leistung des Panferno war in ihren Augen wirklich mehr als nur beeindruckend. Soweit sie das beurteilen konnte, war es wirklich gut trainiert. "Das Draschel ist also speziell gezüchtet?", kam es doch recht erstaunt von dem Mädchen. "Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut du dich ausken-", Lou brach ihren Satz ab und sah mit Erstaunen der letzten Attacke des Panferno zu. Was immer das auch für ein Angriff gewesen war, der hatte eindeutig gesessen. "Wow! Was war das für eine Attacke?", wollte sie nun wissen. Sie hatte durchaus schon den einen oder anderen Angriff gesehen oder zumindest von einem gehört, aber diesen konnte sie beim besten Willen nicht zuordnen.
Mick-Show: "Gute Frage", räumte Ethan auf Lous Nachfrage hin ein. Er war sich selbst nicht sicher, was das für eine Attacke gewesen war. Fest stand nur, dass das Draschel nicht mehr aufstand, sondern am Boden liegen blieb. "Es war effektiv", schlussfolgerte er daraus und musterte dabei das Panferno. "Und es hat zweimal zugeschlagen. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Panferno die Attacke lernen kann, aber unter Umständen könnte das Doppelschlag gewesen sein." Er hob die Schultern. "Aber um ehrlich zu sein... bin ich damit überfragt." Die Trainerin des Panferno trat derweil zu ihm und klopfte ihm sichtlich zufrieden auf die Schulter. "Damit rückt Annie Leroy als erste Teilnehmerin in unsere Top 16 vor!", verkündete der Kommentator. "Herzlichen Glückwunsch!" Nach einem kurzen Applaus der Zuschauer verschwand die Trainerin in einem Wartebereich, den man von der Tribüne aus nicht sonderlich gut einsehen konnte, sodass Ethan gar nicht erst versuchte, nach der Farmerin oder dem Idioten Ausschau zu halten.
Learning by [s]doing[/s] watching: "Na?", fragte Annie, als sie zu Holly trat. "Ich würde sagen, so kämpft man mit einem Panferno." Sie rückte ihre Sonnenbrille zurecht. "Allerdings kam die Hydropumpe echt überraschend."
„Doppelschlag sagt mir jetzt ehrlich gesagt nicht viel“, gab Lou zu und wirkte durchaus irritiert. „Es klingt nach einer Kampfattacke, aber wäre die wirklich so effektiv?“ Damit war das Mädchen definitiv überfragt. Beeindruckend war die Vorstellung des Panferno nichtsdestotrotz gewesen.
Backstage
„Das war irre“, meinte Holly beeindruckt, als Annie wieder da war. Jakob hatte damit offiziell etwas verpasst. „Ihr beide habt echt was drauf. Aber was war das am Ende für ein Angriff? Der hat ja mal echt gesessen.“