Jakob schüttelte den Kopf. "Ganz im Ernst? Wir wollen ja nicht tiefst persönliche Details von Conchua wissen. Wenn wir ihr sagen, was wir vorhaben und warum, weshalb sollte sie uns dann keine Einschätzung geben? Vor allem wenn sie davon ausgeht, dass wir das sowieso tun werden."
"Gut, dann fragen wir Conchua", stimmte auch Holly zu. "Das ist zumindest besser, als wenn wir irgendwas versuchen", willigte auch Lou ein, auch wenn sie nicht so ganz glücklich war. Sie glaubte irgendwie nicht, dass es einfach werden würde. "Wann wollen wir das machen? Jetzt könnte es knapp werden, weil Conchua nur den Vormittag frei hat. Ansonsten können wir natürlich vor meinem Kampf mit ihr reden. Wir könnten etwas früher los und einfach hoffen, dass Conchua ein bisschen Luft hat", schlug Holly dann vor.
"Ich glaube, ich würde einfach versuchen, in der Arena anzurufen", merkte Ethan mit einem Schulterzucken an. "Wenn sie Zeit hat, hat sie Zeit. Wenn nicht, können wir sagen, dass wir als Freiwillige der Polizei um einen Rückruf bitten." Er sah zu Holly und dem Idioten. "Ihr habt mehr Zeit mit ihr verbracht, vielleicht solltet ihr das übernehmen."
Jakob nickte und zuckte dann mit den Schultern. "Zumindest kennen wir ihr Büro von innen recht genau." Danach blickte er zu Holly und lächelte die Farmerin freundlich an. "Ich kann sie gerne anrufen, wenn du das nicht übernehmen willst."
"Also ich hab damit kein Problem, aber wenn du dich mal freiwillig meldest, halte ich dich bestimmt nicht auf", entgegnete Holly auf Jakobs Aussage, wobei ein Grinsen allerdings deutlich machte, dass sie es nicht ernst meinte. "Holly, das war gemein", meldete sich Lou dennoch zu Wort. "Das war ein Spaß und ein offensichtlicher noch dazu. Aber im Ernst, soll Jakob das ruhig machen, mir ist das echt egal", betonte die junge Farmerin.
Jakob schüttelte den Kopf und gab Holly einen Knuff auf die Schulter. "Gut, dann mache ich das. Jetzt gleich?", wollte er wissen und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. "Dann würde ich mal in mein Zimmer gehen und das tun."
Ethan war es prinzipiell egal, wer den Anruf tätigte, von daher ließ er Holly und den Idioten das Ganze unter sich ausmachen. "Was spricht dagegen, mein Zimmertelefon zu benutzen?", hakte Ethan anschließend nach. "Dann können wir uns notfalls besprechen, wenn irgendetwas ist, immerhin sind wir sowieso gerade alle hier."
"Dann tue ich das", meinte der Teenager und schüttelte den Kopf. "Dann hätten wir uns die Unterhaltung prinzipiell sparen können", meinte der Teenager amüsiert und ging zum Telefon in dem Zimmer, um die Nummer der Arena zu wählen.
Nach kurzer Zeit wurde der Anruf entgegen genommen. "Arena von Litora City, guten Tag", meldete sich eine männliche Stimme. "Was kann ich für Sie tun?"
"Guten Tag, Jakob von den Freiwilligen der Polizei hier", meldete sich der Teenager. "Ich wollte fragen, ob Conchua bereits im Haus ist. Wir haben noch ein oder zwei Fragen an sie."
"Polizei?", wiederholte der Mann kurz und wirkte dabei leicht irritiert. "Ich hoffe, es ist nicht Ernstes." Er räusperte sich. "Ja, Conchua ist schon im Haus. Sie ist gerade in einem Kampf, aber der dürfte nicht mehr lange dauern. Wollen Sie warten oder soll sie Sie zurückrufen?"
"Nein, nichts Ernsthaftes", versicherte Jakob dem Mann. "Gut, wenn es wirklich nicht lange dauert, dann warte ich kurz." Immerhin war Jakob mittlerweile bewusst, dass Conchua einen Kampf recht schnell gestalten konnte.
"In Ordnung", erwiderte der Mann am anderen Ende der Leitung. Dann ertönte Warteschleifenmusik, die dem typischen in der Werbung benutzten Aerna-Thema ähnelte. Es dauerte etwa drei Minuten, dann wurde der Anruf erneut angenommen. "Conchua", meldete sich die Arenaleiterin persönlich.
Jakob musste sich zusammenreißen, da er merkte, wie ihn die Musik ein wenig hibbelig machte. Er konnte es nicht verhindern, ab und zu mit dem Fuß mitzutippeln. Schließlich meldete sich die Arenaleiterin. "Jakob hier", meldete er sich erneut. "Es gibt da noch etwas, worüber wir mit dir sprechen wollten. Beziehungsweise deine Meinung hören wollten."
Conchua schnaubte. "Dafür, dass mein Assistent gesagt hat, es wäre dringend, klingt das erstaunlich unspektakulär", kommentierte sie dann. "Und ich frage mich, warum das nicht bis nachher warten konnte - aber zu deinem Glück hatte ich gerade einen sehr unterhaltsamen Kampf und gute Laune." Trotz ihrer Aussage klang die Arenaleitern allerdings nicht ernsthaft genervt. "Was kann ich denn für euch tun?", fragte sie dann, wenn auch nicht ganz ohne Ironie.