Jakob holte einmal tief Luft und öffnete den Mund. Eigentlich wollte er etwas sagen, Kate widersprechen, aber ihm fiel nichts Passendes ein. Sein Kopf schien in diesem Moment wie leer geblasen zu sein und Scham erfüllte ihn, dass er Kate überhaupt diese Vorlage gegeben hatte. Jakob stand für einen Moment lang so da, bevor er einen Seufzer ausstieß und dem Kopf schüttelte. "Nein, nein, eine Glanzleistung war das definitiv nicht..."
Kate musterte den Idioten einen Moment lang und Ethan ging davon aus, dass sie nicht mit dieser kleinlauten Reaktion gerechent hatte. "Sieh es positiv, es kann nur besser werden", fügte sie mit einem Schulterzucken hinzu. Das war in Ethans Augen zwar immer noch nicht unebdingt nett gewesen, aber zumindest eine Verbesserung im Vergleich zu der vorhergegangenen Aussage.
Jakob war sichtlich getroffen und Lou nahm an, dass er wirklich auf eine andere Reaktion von Kate gehofft hatte. Irgendwie tat er dem Mädchen nun doch leid. Zumindest schien Kate auch bemerkt zu haben, dass sie Jakob verletzt hatte und ruderte ein wenig zurück. "Und das ist etwas, woran Jakob inzwischen ernsthafter arbeitet", meinte Lou dann, um dem jungen Mann wenigstens ein bisschen zur Hilfe zu kommen.
Jakob war erleichtert, dass das Gespräch doch eine positive Wendung zeigte. Kates Kommentar war nicht mehr so negativ und auch Lou schlug sich auf seine Seite. "Ja, ich tue mein Bestes. Wie ich am Anfang auch sagte, die Pokémon-Reise ist für mich auch ein Test, um zu sehen, wie weit ich eigentlich komme." Er zuckte mit den Schultern. "Bis jetzt nicht sonderlich weit, aber ich werde weiter machen."
"Zu deinem Glück gibt es ja noch mehr Arenen", erwiderte Kate und obwohl sie einen neutralen Tonfall verwendete, war sich Ethan relativ sicher, dass sie sich nicht im Geringsten dafür interessierte. "Worüber genau wollt ihr eigentlich nach dem Kampf reden?" "Vor allem über unser genaues Vorgehen", antwortete Ethan vielleicht etwas zu eilig.
Lou überlegte bereits, was sie noch sagen konnte, um Ethan nach seiner Antwort noch zusätzlich zu unterstützen. Bevor ihr allerdings etwas Gutes eingefallen war, kam Holly zurück. "So, ich bin jetzt angemeldet und darf auch schon rein und warten. Bleibt ihr hier oder kommt ihr mit?", fragte sie ziemlich direkt, ohne zu zeigen, ob sie das vorher Gesagte nun mitbekommen hatte oder nicht. "Mitkommen natürlich. Immerhin sind wir dafür ja hier", entgegnete Lou und war definitiv dankbar für Hollys Auftauchen.
"Wenn ich schon hier bin, kann ich mir den Kampf auch ansehen", antwortete Kate und obwohl Ethan sie genau beobachtete, konnte er nicht sagen, ob sie seiner Reaktion entnommen hatte, dass etwas nicht stimmte. "Natürlich kommen wir mit", wandte er sich dementsprechend an Holly, wobei er dennoch zumindest einen Teil seiner Aufmerksamkeit bei Kate ließ. Gemeinsam betraten sie den Raum mit der Arena, der noch leer war.
"Ist bei dir soweit alles gut?", wandte sich Lou an Holly, um keine Stille aufkommen zu lassen. "Klar", erwiderte die junge Farmerin. "Ich freu mich tatsächlich auf den Kampf. Wir haben trainiert und ich hab einen Plan, der entweder klappt oder nicht. Nichts, weswegen ich mich vorher verrückt machen sollte." "Deine Ruhe möcht ich haben. Manchmal jedenfalls", entgegnte Lou ihrer Begleiterin. "Ich hab vor, mein Bestes zu geben, aber das geht nicht, wenn ich mich vorher schon verrückt mache. Ich weiß, dass ich wenig Erfahrung hab, also ist es doch umso wichtiger, dass ich mich möglichst konzentriere, oder? Nervös werde ich dann wahrscheinlich, wenn es richtig losgeht", führte Holly ihren Gedankengang etwas genauer aus.
"Ich bin mega nervös geworden, als es dann so richtig anfing", meinte Jakob verlegen und schüttelte den Kopf. "Du schaffst das schon, ich glaube an dich. Nur nicht den Kopf verlieren." Jakob seufzte kurz und sah sich in der Kampfhalle um. Gerade kamen ihm wieder die Gedanken an seinen Kampf, an seine Niederlage in den Kopf. Unwillkürlich ballte er die rechte Hand zur Faust. So einen Fehlschlag wollte er mit Sicherheit nicht noch einmal erleben.
"Holly hat eindeutig eine förderlichere Haltung bezüglich der Kämpfe", stellte Kate gelassen fest, bevor sie letztlich zu einer Seitentür nickte. "Da ist die Gastgeberin." Conchua hatte den Kampfplatz betreten und überquerte das Kampffeld, um zu ihnen zu kommen. "Hallo zusammen", begrüßte die Arenaleiterin sie gelassen und zeigte sich dabei nicht überrascht von Kates Anwesenheit. "Also hat man dich von unserem Treffen in Kenntnis gesetzt", stellte Kate dementsprechend sofort fest. "Ich musste doch zusehen, dass ich nach dem Kampf auch Zeit habe", erwiderte Conchua mit einem amüsierten Lächeln, bevor sie zu Holly blickte. "Ich bin gespannt auf das Toxiped." Anschließend sah sie zu den anderen. "Und jetzt verlassen die Zuschauer am besten den Kampfplatz." "Viel Spraß, Holly", wünschte Ethan ihr mit einem Lächeln, bevor er sich abwandte und Kate zu der Tribüne foglte.
„Und viel Erfolg!“, fügte Lou Ethans Aussage hinzu und begab sich auch in Richtung der Zuschauerplätze. „Danke“, erwiderte Holly und lächelte sogar ebenfalls, ehe sie zu Conchua sah. „Wir haben jedenfalls ordentlich trainiert. Wir sind mindestens genauso gespannt, ob es sich gleich auszahlen wird.“
Holly: Während sich die Gruppe zu den Tribünen begab, platzierte sich der Schiedsrichter des Kampfes am Rand des Feldes. "Das werden wir ja jetzt sehen", erwiderte Conchua mit einem Grinsen und hielt Holly die Hand hin. "Auf einen guten Kampf!"
Rest: Kate setzte sich mittig in der Reihe kommentarlos hin und Ethan nahm neben ihr Platz. Halb rechnete er damit, dass sich der Idiot aus Prinzip auf die andere Seite von Kate setzen würde, aber andererseits traute er das nicht einmal dem Idioten zu. Immerhin hätte er sich dafür an ihnen vorbei quetschen müssen und das wäre selbst für seine Verhältnisse zu offensichtlich gewesen.
Holly lächelte und ergriff Conchuas Hand. "Auf einen guten Kampf", erwiderte die junge Farmerin. Holly merkte, wie ihr Herz inzwischen doch vor Aufregung klopfte, allerdings fühlte sie sich nicht schlecht. Es war keine Angst oder Nervosität, sondern eher Vorfreude. Immerhin war das ihr erster Arenakampf und für sie war das schon etwas Besonderes. Immerhin war sie vor geraumer Zeit noch davon ausgegangen, dass sie niemals einen bestreiten würde.
Lou:
Lou folgte den anderen und setze sich schließlich neben Ethan, nachdem dieser Platz genommen hatte. Ihr wäre es albern vorgekommen, sich irgendwo abseits hinzusetzen und so konnten sie potentiell ein wenig miteinander reden.