Diese Situation war deutlich ungünstiger. Unter anderen Umständen hätte Holly wahrscheinlich geflucht, in der aktuellen Situation war das allerdings wenig hilfreich, sodass sie sich lieber auf eine potentielle Lösung konzentrierte. "Walzer, Kleines! Geh auf Abstand!", befahl Holly und hoffte inständig, dass das Bluzuk seinen Halt verlieren würde, wenn sich das Toxiped zusammenrollen würde. Sollte das funktionieren, sollte die Kleine auch aus dem Griff entkommen können. Jedenfalls hoffte Holly das.
Ethan bemerkte, wie Kate bei Hollys Befehl leicht den Kopf schüttelte. Tatsächlich versuchte das Toxiped, sich trotz des Griffs seines Gegners zusammenzurollen, doch der Versuch blieb erfolglos. Sichtlich frustriert drehte das Toxiped seinen Kopf soweit es trotz der Haltung und seines Panzers ging, um das Bluzuk anzufauchen. "So wird das nichts", stellte Kate fest. "Und was sollte sie deiner Meinung nach tun?", fragte Ethan nach. "Erst dann Walzer einsetzen, wenn Platz ist", antwortete Kate, als wäre es das Offensichtlichste der Welt. "Danke für die hilfreiche Antwort", kommentierte Ethan mit einem Seufzen. "Immer wieder gerne", erwiderte Kate amüsiert.
"Wenn sie da rauskommt...", meinte Lou besorgt. Hollys Versuch war leider nach hinten losgegangen und soweit sie das einschätzen konnte, waren ihre Möglichkeiten ziemlich begrenz. Das Bluzuk hatte eindeutig mehr Kraft, als man ihm zutraute.
Holly:
Das hatte super funktioniert. Holly stieß kurz einen Laut der Verärgerung aus und überlegte, was sie nun tun sollte. Das Toxiped konnte sich offensichtlich nicht befreien und Holly entschied sich dagegen, Schutzschild noch einmal zu probieren. Die Chance, dass es noch nicht wieder funktionierte oder das Bluzuk nicht traf, weil es an dem Toxiped hing, war ihr für den Moment zu groß. Allerdings hatte die Kleine gerade gezeigt, dass sie sich erstaunlich weit herumdrehen konnte... Gut, das Toxiped kam nicht weg, aber im Umkehrschluss galt das auch für das Bluzuk und das konnte bedeuten, dass es ziemlich schwer sein dürfte, es nicht zu treffen. "Nadelrakete!", befahl Holly letztlich. Entweder würde das Bluzuk ausweichen und somit loslassen oder den Schaden einstecken und dann hoffentlich irgendwann loslassen, wenn es zu viel wurde.
Jakob sah ein wenig irritiert zu Kate und Ethan. Es verwunderte ihn, dass Ethan scherzhaft mit Kate sprach und es den beiden sogar zu gefallen schien. Er runzelte die Stirn. "Habe ich etwa etwas verpasst?", meinte er ein wenig unsicher. "Und ich hätte an der Stelle es eher mit Einigler versucht. Immerhin ist es schwer, eine Kugel festzuhalten."
Ethan warf dem Idioten einen skeptischen Blick zu. Er hatte den anderen erzählt, ass er sich zumindest weitestgehend mit Kate versöhnt hatte, sodass er sich fragte, was der Idiot erwartet hatte. Da Kate den Einwand allerdings ignorierte, hielt Ethan es für sinnvoll, dass ebenfalls zu tun. "Einigler hätte wenig gebracht, das Gewicht des Bluzuk hätte gereicht, um es dann auf die Seite zu drehen", sagte sie lediglich, während das Toxiped sich, so gut es ging, umdrehte und ads Bluzuk mit Nadelrakete attackierte. Dieses taumelte überrascht ein paar Schritte zurück, woraufhin das Toxiped wütend zischte und seinen Gegner anstarrte. "Und sie hätte direkt einen weiteren Befehl geben müssen." "Bluzuk, Superschall", ergriff Conchua die Gelegenheit, in der das Toxiped ohne Befehl zischend dastand. Sofort reagierte das Bluzuk und entsandte seine Schallwellen.
Holly erkannte ihren Fehler, aber da war es natürlich schon zu spät. Sie hätte einen weiteren Angriff befehlen müssen und hatte nun die Quittung dafür bekommen. "Schutzschild!", befahl sie dem Toxiped und hoffte inständig, dass inzwischen genug Zeit verstrichen war, sodass die Attacke wieder funktionierte. "Und dann Verfolgung!" Die junge Farmerin wusste, dass das riskant war, aber sie hatte sich schnell entscheiden müssen, sodass sie jetzt nur hoffen konnte, dass es klappen würde.
Lou:
Lou warf Jakob einen kurzen, aber skeptischen Blick zu. Sie war sich nicht sicher, was genau sein Problem war, denn immerhin hatte Ethan erzählt, dass er und Kate sich gut verstanden. Und in anbetracht der Tatsache, dass Kate wahrscheinlich nicht mehr all zu lange gute Laune haben würde, war das definitiv etwas Gutes, immerhin erhöhte es die Chance, dass sie nicht nachtragend sein würde.
Ethan beobachtete, wie das Toxiped eindeutig dazu ansetzte, den Schutzschild zu erzeugen, aber der Superschall des Bluzuk war schneller. Sichtlich irritiert hielt das Toxiped inne und schüttelte sich, schien zu versuchen, die Wirkung der Schallwellen abzuschütteln. "Agilität und dann Tackle", wies Conchua ihr Bluzuk an, das sich darauf in Bewegung setzte, um mit Agilität Schwung zu holen.
Für einen kurzen Moment fragte sich Holly, wann der Kampf so schnell geworden war. Allerdings verschwand dieser Gedanke wieder so schnell, wie er gekommen war. Wichtig war jetzt, nicht den Kopf zu verlieren. Das Bluzuk holte Schwung und vielleicht... vielleicht konnte sie das nutzen. Einen Versuch war es wert, vor allem, weil ihr anderes Vorgehen nur mäßig funktioniert hatte. "Konter mit Walzer!", befahl Holly dem Toxiped und hoffte, dass es den Superschall abschütteln konnte, um sich auf den Angriff zu konzentrieren.
"Sie ist doch noch auf die Idee gekommen", merkte Kate mit einem Schnauben an, als sich das Toxiped zusammenrollte und in Bewegung setzte. "Walzer ist effektiv gegen Bluzuk, ja, aber es muss erst einmal treffen", wandte Ethan zugegebenermaßen skeptisch ein, während das Toxiped doch eher ziellos über den Kampfplatz rollte. Immerhin hatte das Bluzuk dank der Bewegung mit Tackle verfehlt. "Richtig, aber je schneller es sich bewegt, desto schwieriger oder unmöglicher wird es für das Bluzuk, auszuweichen oder das Toxiped mit Konfusion aufzuhalten", erwiderte Kate. "Grundlagen, absolute Grundlagen, mein Lieblings-Courtenay." "Wird das jezt zur Gewohnheit?", hakte Ethan kritisch nach. "Nein", antwortete Kate amüsiert, "dafür ist der Spitzname einfach zu lang."
Jakob schnaubte und schüttelte den Kopf. Ethan und Kate waren so viel vertrauter als beim letzten Mal. Ethan hatte ja angedeutet gehabt, dass sie sich wieder versöhnt hatten, aber dass sie jetzt so dicht standen, hätte er vor ein paar Tagen nicht geglaubt. Immerhin bedeutete das vielleicht, dass Kate auch mit ihm und den anderen besser klar kommen würde. "Holly macht das ganz gut, finde ich", merkte Jakob an und sah zu dem herumrollenden Toxiped. "Außerdem ist Ethan nicht nur dein, sondern unser aller Lieblings-Courtenay."
Lou hörte, was Jakob sagte, und hob schließlich eine Augenbraue. Was sollte dieser Kommentar nun bedeuten? Vor allem da man Holly angesehen hatte, dass sie sich bereits mehrmals über sich selbst geärgert hatte. Lou war sich ziemlich sicher, dass Holly kritischer mit sich sein würde. „Könnte daran liegen, dass Ethan ein guter Freund ist“, meinte das Mädchen. Ihrer Meinung nach brauchte Ethan seinen Nachnamen nicht, um gemocht zu werden.
Holly:
Holly war angespannt und das massiv. Das Bluzuk hatte verfehlt und das war prinzipiell nicht schlecht. Schlecht hingegen war eher, dass das Toxiped nun in einem Angriff steckte, den es nicht einfach so unterbrechen konnte. Das war auch problematisch, weil sie Walzer nicht geübt hatten und Holly nun einfach nur hoffen konnte, dass es doch irgendwie funktionierte, weil sie nur vermuten konnte, was ihre Möglichkeiten jetzt waren.
Ethan sah den Idioten einen Moment lang irritiert an. Hatte er ihn gerade allen Ernstes als Lieblings-Courtenay bezeichnet? Kate hingegen schnaubte amüsiert. "Vielleicht etabliert sich mein Spitzname jetzt doch noch." "Ja, vielen Dank dafür", entgegnete Ethan düster. "Aber du hast recht, wenn man keinen entsprechenden Nachnamen hat, ist es merkwürdig, einen solchen Spitznamen zu benutzen", fügte sie dann hinzu und Ethan war klar, dass sie sich damit auf den Idioten bezog. Ob dem das auch klar war, war die andere Frage. Das Toxiped rollte derweil durch die Arena und trotz der Verwirrung gelang es ihm zumindest, auf dem Kampffeld zu bleiben, auch wenn es das Bluzuk nicht traf. "Konfusion!", rief Conchua hörbar eilig, aber Ethan sah noch im gleichen Moment aus dem Augenwinkel, wie Kate den Kopf schüttelte. Tatsächlich griff das Bluzuk zwar an, aber durch die Geschwindigkeit des Toxiped hatte dieses genug Kraft, um den Angriff schlicht abzuschütteln. "Agilität!" Conchua klang für Ethan zugegebenermaßen ratlos, aber was sollte man auch gegen ein außer Kontrolle geratenes, walzendes Toxiped tun? Tatsächlich schien dieses seine Verwirrung überwunden zu haben und hielt auf das Bluzuk zu. Trotz dessen Agilität war es nicht schnell genug, um auszuweichen, doch der Schwung des Toxiped war so groß, dass beide Pokémon gegen die Seitenwand des Kampffeldes geschleudert wurden, wo beide liegen blieben. Das Bluzuk schüttelte sich zwar, aber Conchua rief es dennoch zurück und auch wenn das Toxiped vor sich hin zischelte, während es versuchte, auf die Beine zu kommen, sah es für Ethan nicht so aus, als könnte es weiterkämpfen.
Jakob schüttelte den Kopf und schnaubte kurz. "Mister Smith klingt nunmal so, als könnte ich jeder sein. so wie... der Typ in der Buchhaltung oder so", meinte Jakob dann kopfschüttelnd und sah zu Hollys Kampf. "Gut, so richtig rund lief das nicht. Aber jetzt bin ich darauf gespannt, wie sich Funke schlagen wird."
Holly rief das Toxiped zurück in seinen Ball und betrachtete diesen kurz mit einem Seufzen. „Danke, Kleines, das ist genug“, meinte die junge Farmerin, ehe sie den Ball wegsteckte. Das Toxiped hatte es geschafft ihre fehlende Erfahrung mit schierem Durchhaltevermögen auszugleichen und dafür war sie dem kleinen Krabbler sehr dankbar. Aber sie hatte nicht vor, es zu übertreiben und es im Feld zu lassen, wenn das Toxiped eindeutig Probleme hatte, wieder auf die Füße zu kommen. Ganz davon zu schweigen, dass es ohnehin für kampfunfähig erklärt wurde. Damit hatte sich auch das erledigt. Holly zwang sich dazu, sich wieder zu konzentrieren. Wenn sie jetzt nachlässig werden würde, wäre die ganze Mühe des Toxiped umsonst gewesen. Holly griff nach dem Premierball, in dem sich Funke befand, und entließ das Waaty auf das Feld.
Lou: Irgendwie glaubte Lou nicht, dass Jakob wusste, was ein Buchhalter überhaupt tat, da sie ihm das allerdings nicht unterstellen wollte, sprach sie es nicht aus. „Ich werde bei 'Ethan' bleiben. Daraus kann man zwar keinen Spitznamen bilden, aber das gefällt mir besser als euer Ungetüm von Wortspiel.“
Ethan sah, wie Kate leicht die Augen verdrehte. Der Idiot hatte definitiv höchstens halb verstanden, was Kate hatte aussagen wollen. Er entschied sich allerdings sicherheitshalber dazu, nichts weiter dazu zusagen, immerhin hatte er keine Lust auf einen Streit, wenn ohnehin noch die Sache mit Riccardo bevorstand. "Mal sehen, wie du hiermit zurechtkommst", merkte Conchua an und rief ihr Smettbo auf das Kampffeld. Das Käfer-Pokémon drehte eine kurze Runde und hielt sich dann mit leichtem Flügelschlagen in der Luft. "Runde zwei, Waaty gegen Smettbo", deklarierte der Schiedsrichter und wedelte mit seiner Fahne, um den Kampf zu eröffnen. "Na dann - fang an!", wandte sich Conchua anschließend an Holly.