„Bis gleich“, meinte Lou noch zu Ethan, ehe dieser sich abwandte. Holly unterdrückte währenddessen ein Seufzen. „So in etwa. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob abschrauben und ersetzen nicht einfacher wäre“, meinte die junge Farmerin. „Was hast du dir da gedacht? Wir wissen doch inzwischen alle, dass Ethan sich nicht auf seinen Namen reduzieren lassen möchte. Und du hast gerade im Endeffekt gesagt, dass das auch was 'Gutes' hat“, versuchte Holly das in ihren Worten zu erklären. „Das ist verletzend“, ergänzte Lou. „Das wäre, als ob man... ähm...“ „Als ob man dir sagen würde, dass es gelegentlich gut ist, dass du ein Trottel bist. Dann wäre was Gutes passiert, aber an der Trottelmeinung hätte sich nichts geändert“, half Holly mit einem Beispiel aus. „Das wäre, als ob man sagt, Trottel bleibt Trottel, egal was passiert.“ „Nicht das schönste Beispiel, wenn wir schon beim Thema sind“, wandte Lou ein. „Ja, Entschuldigung... Ich wollte was Persönliches, um es verständlich zu machen“, erklärte Holly.
Jakob seufzte und musste das Gesicht verziehen, als Holly ihn ziemlich unsanft verbal vor den Kopf stieß. "Ich wollte doch eigentlich nur...", der Teenager brach ab und sah hilfesuchend zu den beiden Frauen. "Dass uns es in die Tasche spielt, mit so jemandem wie Rodriguez klar zu kommen. Eigentlich wollte ich Ethan besonders hervorheben. Ist mir ja schön gelungen."
"Es hätte doch gereicht, wenn du dich allgemein bedankst", meinte Lou nun etwas nachsichtiger. "Sind wir mal ehrlich: Ethan weiß selbst am besten, woran es liegt, dass er verschiedene Möglichkeiten hat. Wir hingegen wissen, was er davon hält, wenn man seinen Nachnamen nach vorne stellt", fügte Holly hinzu. "Kein Grund, ihm das also unter die Nase zu reiben." "Es ist gut, dass du dich bedanken willst", erklärte Lou noch weiter, "aber lass Ethan einfach Ethan sein und bedank dich bei ihm und nicht bei einem Courtenay." "Und für das Fettnäpfchen solltest du dich entschuldigen, sobald er wieder da ist. Finde ich jedenfalls", ergänzte Holly.
Jakob schüttelte den Kopf und seufzte. So richtig zufrieden war der Teenager mit der Situation nicht. Erst wollte er Ethan ein Kompliment machen, aber die Art und Weise war niemandem recht. "Natürlich wollte ich mich bei Ethan bedanken... und nicht bei Mister Courtenay. Aber ihr habt recht. Ich entschuldige mich am besten, sobald er wieder da ist", meinte er ein wenig widerwillig.
„Versuch am besten, dich eher allgemein zu halten“, schlug Lou versöhnlich. Sie wollte jetzt nicht, dass Jakob noch zusätzlich schlechte Laune bekam und diese womöglich sich verbreitete. „Weniger Fettnäpfchen, die man mitnehmen kann“, stimmte Holly zu und nickte zustimmend.
Jakob nickte zwar, seufzte aber. Am Liebsten hätte er jetzt laut gestöhnt, er wusste aber, dass das die Situation nicht besser machen würde. Stattdessen kratzte er sich am Hinterkopf und schaute die beiden Frauen an. "Ja... na gut... Ich... versuche das?"
„Nicht versuchen, sondern machen“, meinte Holly streng, aber nicht feindselig. „Ich glaube, was Holly meint, ist, dass du ruhig etwas mehr Selbstbewusstsein in solchen Sachen haben darfst“, fügte Lou beschwichtigend hinzu
Ethan beendete letztlich sein Telefonat. Sein Makler würde sich um die Aktien kümmern und hatte von Ethan auch die entsprechende Einzugsermächtigung für das benötigte Geld von seinem Konto. Sicherheitshalber ließ er das Ganze über sein eigenes Konto laufen und nicht über das, was sein Vater für ihn eröffnet hatte. Auch wenn auf letzterem mehr Geld war, war sich Ethan sehr sicher, dass er sich nicht mit Nachfragen seines Vaters beschäftigen wollte. Sein Makler hatte ihm das Kaufformular für die äußerst billigen Aktien und deren Echtheitszertifikat bereits auf sein AC-Phone geschickt, sodass Ethan das Ganze lediglich an Rodriguez weiterleiten musste. Er steckte sein AC-Phone weg und trat zurück zu den anderen.
Jakob schüttelte den Kopf und wollte gerade etwas sagen, als aber auch schon Ethan wieder zu ihnen stieß. Er wandte sich dem Jungen zu und kratzte sich erneut am Hinterkopf. "Nun, hör mal Ethan...", fing der Teenager dann ein wenig unsicher an. So richtig sicher war er sich bei der Sache nicht. "Das vorhin tut mir Leid. Ich wollte dich nicht, naja du weißt schon. Also... Entschuldigung. Und da das vorhin nicht so rüber gekommen ist, wie ich es wollte: Danke für alles, was du für uns tust."
Lou sah, wie Holly kurz die Augen rollte und sie vermutete, dass ihre Begleiterin ein Seufzen unterdrückte. Sie selbst fand auch, dass Jakob unsicherer war als nötig. Vermutlich fehlte ihm einfach noch das Feingespür, sodass sie nichts dazu sagte, sondern lieber zu Ethan sah. „Hat alles funktioniert?“, erkundigte sich Lou bei dem jungen Mann.
Ethan sah den Idioten einen Moment lang reichlich irritiert an. Er war sich nicht sicher, woher diese gestammelte Entschuldigung gekommen war, nahm aber an, dass Holly und Lou den Idioten dazu überredet hatten. Er entschied sich dazu, das Ganze mit einem Schulterzucken abzutun. "Ist in Ordnung", fügte er sicherheitshalber hinzu und wandte sich Lou zu. "Soweit hat alles funktioniert. Ich habe die entsprechenden Unterlagen auf dem AC-Phone und muss sie Rodriguez eigentlich nur zuschicken."
Jakob nickte, als Ethan seine Entschuldigung annahm und fühlte sich erleichtert. Er konnte es nicht unterdrücken, kurz aufzuatmen, bevor er zu den anderen sah. "Gut, dann ist der Chief auch unsere nächste Anlaufstelle, oder?"
„Das war der Plan, immerhin reisen wir morgen ab“, gab Holly zu bedenken. „Gibt es eigentlich sonst Dinge, die wir parallel erledigen können? Irgendwie bleibt der Pyroleoanteil gerade an Ethan hängen...“, bemerkte die jüngere der beiden Frauen. „Ich könnte Cordes anrufen. Weil wenn sie am Samstag arbeitet, dann wohl eher an Vormittag, oder?“, schlug Holly vor. „Klingt vernünftig, wenn ihr mich fragt. Wie sieht es eigentlich mit Besorgungen aus? Ich meine solche Dinge wie Proviant für Morgen oder Sachen wie Erste-Hilfe-Kram auffüllen... Ich hab auch überlegt, eventuell noch ein oder zwei Pokebälle zu kaufen, weil ich meine für Finneas aufgebraucht habe“, meinte Lou dann.