Johnny: Johnsons Blick richtete sich auf Ethan. "Kannst du ihm günstige Aktien besorgen?" Ethan hielt einen Moment lang inne, dann nickte er. "Ja", bestätigte er dann. "Sicher nicht umsonst, aber definitiv zu einem günstigen Preis." "Das dürfte ihn überzeugen", fügte Johnson hinzu.
Jolly: "Schön zu hören, dass das Toxiped beschäftigt ist. Ich bin auf jeden Fall gespannt", kommentierte Conchua und warf einen kurzen Blick auf ihr Kommlink, vermutlich wegen der Uhrzeit. "Wir sehen uns dann später!" Sie nickte den beiden nochmal zu, betätigte die Klingel und wurde nach kurzem Nachfragen der Schwester eingelassen.
Lou war erstaunt, dass Johnson einen derartig konkreten Vorschlag hatte. Allerdings waren sie aber auch deswegen zu ihm gekommen, er hatte definitiv die beste Einsicht, was Rodriguez anging. "Ich glaube, darauf wären wir nicht von allein gekommen", meinte das Mädchen dann, immer noch erstaunt. "Das ist irgendwie so... speziell?"
Holly:
"Bis nachher", verabschiedete sich Holly von der Arenaleiterin, bevor diese verschwand. Sie selbst freute sich definitiv auf den Arenakampf. "Tja... Da heißt es für uns wohl wieder warten", stellte sie dann überflüssigerweise fest.
"Aktien sind eigentlich gar nicht abwegig", merkte Ethan an. "Vor allem wenn es um Aktien der AC geht. Die sind immer teuer, weil die AC so gut wie immer einen steigenden Kurs hat. Aktuell sind sie dementsprechend eine gute Wertanlage. Mein Vater besitzt Unmengen davon." "Richtig", bestätigte Johnson einmal mehr. "Und derartige Aktien sind definitiv mehr wert als eine Überweisung für Freiwillige", fuhr Ethan fort. "Das heißt, wir erkaufen uns quasi Rodriguez' Freundschaft und haben auch weiterhin noch etwas bei ihm gut." Johnson deutete ein Nicken an.
"Okay... Ich nehme das jetzt so hin, weil ich leider überhaupt keine Ahnung habe", gestand Lou. "Aber die Erklärung klingt schlüssig. Es ist vor allem gut, wenn du und die anderen zumindest offiziell als Freiwillige nach Montu geschickt werden könnt. Wir sollten das denke ich nutzen, so lange es noch geht..." Sie selbst konnte sich in dieser Angelegenheit auch nur wieder an die Gruppe hängen, aber das störte Lou nicht sonderlich. Bisher hatte es ganz gut funktioniert und sie sah keinen Grund, warum sich das ändern sollte. Vor allem wenn der Chief in Montu seine Ruhe wollte. Problematisch war in ihren Augen eher Arkwrights Ansage, dass er die Polizei auflösen wollte.
"Stimmt", bestätigte Ethan, "und im Notfall können wir immer noch auf Magniro..." Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn. Noch bevor der Captain etwas sagen konnte, wurde die Tür bereits geöffnet und Conchua trat ein. Ethan hatte tatsächlich halb damit gerechnet, dass sie auftauchen würde. "Guten Morgen", begrüßte die Arenaleiterin die Anwesenden, aber Ethan hatte den Eindruck, als würde sie dabei vornehmlich mit Johnson sprechen. "Morgen", erwiderte dieser. Einen Moment lang sah Conchua den Captain nahezu prüfend an, dann wandte sie sich an Ethan und Lou. "Ich habe nur etwas von Magniro gehört", merkte sie an, "ich hoffe doch, ihr plant nicht auf der Intensivstation die nächsten Arenakämpfe."
Auch Lou war wenig überrascht als Conchua schließlich auftauchte. Immerhin war es nur eine Frage der Zeit gewesen. "Nein, deswegen sind wir nicht hier", antwortete Lou der Arenaleiterin und stockte einen Moment, weil sie kurz überlegen musste, was sie eigentlich sagen durfte. "Es geht um die Freiwilligenarbeit und darum, wie wir einen guten Ansatz in Montu finden können." Das Mädchen fand nicht, dass es zu viel gesagt hatte. Conchua wusste von der Tätigkeit der Gruppe und es ergab Sinn, dass sie sich Rat bei Johnson holten, da dieser der einzige Polizist war, dem sie in Litora vertrauen konnten.
"Vorausgesetzt natürlich, der Gute hat grad keine Konzerte", kommentierte Conchua amüsiert und winkte dann ab. "Wobei, momentan lohnt es sich vermutlich nicht, die Aumerksamkeit dürfte da schon auf der Liga liegen." "Er hat immer noch Kontakte zur Polizei", merkte Johnson in einem halb fragenden Tonfall an. "Ja", bestätigte Conchua. "Soll ich ihn anrufen und informieren, dass ihr auftaucht? Vielleicht wird er dann kurzzeitig seine Fangirls los." Ethan zögerte einen Moment, hob dann aber die Schultern. Im Endeffekt konnte es nicht schlecht sein, wenn Magniro im Voraus informiert war. Immerhin schien der Gute nicht nur Arenaleiter zu sein, sondern Musik zu machen und dafür doch recht viel Aufmerksamkeit zu bekommen - und das ließ auf einen ebenso engen Zeitplan schließen, wie Conchua ihn hatte.
Lou schloss sich Ethan an und nickte ebenfalls zustimmend. Ihrer Meinung nach war das eine sehr gute Idee. Und wenn sie ehrlich war, nicht nur wegen des Plans. Natürlich war der definitiv wichtiger, aber sie fand es nicht schlimm, wenn sie sich auch noch zusätzlich auf die Begegnung freuen konnte. "Das wäre super", antwortete Lou der Arenaleiterin. "Bisher sollen wir ihm nur Grüße ausrichten. Du kannst dir sicher denken von wem." Das Mädchen wusste, dass das vielleicht ein wenig viel Information war, aber Conchua war vertauenswürdig und ohnehin mit Kate befreundet. Immerhin kannte sie sogar Riccardo. Allein deswegen sah sie kein Problem darin, Conchua zu erzählen, dass auch Kate vorgeschlagen hatte, dass sie sich bei Magniro meldeten.
Bei Lous Kommentar schien Conchua einen Augenblick zu brauchen, dann lachte sie. "Er wird wohl nie aufhören, mit der guten Kate zu flirten, wenn er sie sieht", stellte sie hochamüsiert fest. "Ich kann fast verstehen, dass es sie nervt." "Gibt es noch etwas Wichtiges?", hakte Johnson nach und zerstörte damit die angeheiterte Stimmung, aber Ethan nahm an, dass es dem Captain schlicht und ergreifend zu viel wurde. "Ich würde sagen, Sie haben unsere Fragen geklärt", antwortete Ethan dementsprechend eilig.
Conchuas gute Laune war angenehm erfrischend, vor allem nach dem ernsten Gespräch und dem noch ernsteren Hintergrund. Als der Captain sich allerdings zu Wort meldete, war deutlich, dass es Zeit wurde, zu gehen. "Ich schließe mich dem an", meinte das Mädchen nach Ethans Aussage. "Und ich würde sagen, dass das wohl auch unser Stichwort ist, um 'Auf Wiedersehen' zu sagen... Haben Sie vielen Dank für alles. Wir wissen es definitiv zu schätzen." Es war ein wenig merkwürdig, aber Lou nahm an, dass sich so ein Abschied nur merkwürdig anfühlen konnte, wenn man bedachte, was alles passiert war.
"Auf Wiedersehen", erwiderte Johnson mit dem Hauch eines Nickens. "Was meine nächsten Schritte angeht, haltte ich Cordes auf dem Laufenden. Sollte es wichtig sein, kann sie es weitergeben." "Vielen Dank", antwortete Ethan höflich und vielleicht eine Spur zu steif, einfach weil die Situation merkwürdig war. "Und gute Besserung." "Danke", sagte der Captain knapp. "Um Magniro und alles Weitere kümmern wir uns heute Nachmittag", wandte sich auch Conchua erneut an die beiden, bevor sie auf dem Stuhl neben Johnsons Bett Platz nahm. "Bis später." Ethan nickte und wandte sich anschließend ab, um das Zimmer zu verlassen. Es war erneut unangenehm gewesen und das würde es vermutlich immer sein. Außerdem würde Johnson ihn höchstwahrscheinlich immer indirekt an den Tunnel erinnern.
"Auf Wiedersehen und Danke", verabschiedete sich auch Lou, ehe sie Ethan folgte. Sie fühlte sich komisch. Nicht schlecht genug, um es als unwohl zu bezeichnen, aber auch nicht gut genug, um es normal nennen zu können. Johnson wollte auch weitermachen. Es überraschte Lou, dass er das schon entschieden hatte, bevor er überhaupt auch nur annähernd gesund war. Conchua hatte eine erstaunlich gute Laune an den Tag gelegt, aber Lou kam nicht umhin, sich zu fragen, inwiefern die Arenaleiterin damit ihre eigene Sorge verbarg. Das Mädchen sah zu Ethan. Auch ihm schien das alles sehr nahe zu gehen. Er war für einen Moment abwesend gewesen und auch jetzt wirkte er immer noch so, als ob es ihm alles nahe ging. "Wie geht es dir?", erkundigte sie sich dementsprechend, nachdem sie das Zimmer verlassen hatten.
Als Lou ihn nach seinem Befinden fragte, kam Ethan nicht umhin, kurz zu seufzen. "Ich glaube, ich mag einfach keine Krankenhäuser", erwiderte er mit einem Schulterzucken, bevor er letztlich den Kopf schüttelte. "Und ich weiß nicht, wie Johnson nach allem, was passiert ist, so... entschlossen sein kann." Und außerdem erinnerte ihn das alles an den Tunnel. Ethan winkte ab. "Aber lassen wir das. Wir haben unsere Antworten."
„Krankenhäuser sind auch furchtbar“, stimmte Lou dem jungen Mann zu. „Dann dazu die angespannte Stimmung... Ich fühl mich, als ob noch das krank macht.“ Hinzu kam, dass Ethan und sie eine sehr gute Vorstellung davon hatten, wie schlimm es um Johnson gestanden hatte. „Was den Captain angeht... Ich hab den Eindruck, dass er nicht trotz, sondern gerade wegen der ganzen Sache so entschlossen ist. Es passt dazu, wenn man bedenkt, wie viel Wert er auf Gerechtigkeit legt... Ich bin mir aber nicht ganz sicher, wie Conchua da rein passt. Ihre gute Laune hat gut getan, aber sie weiß eigentlich wie ernst alles ist... Ich bin mir nicht sicher, ob sie das nicht auch für Johnson tut...“
Ethan war nur bedingt überzeugt. Er bezweifelte, dass er an Johnsons Stelle ebenso reagiert hätte. Vermutlich hätte er stattdessen den Kopf eingezogen und sich aus heiklen Dingen herausgehalten, aber sicher war er sich nicht. "Ja", bestätigte er lediglich Lous Aussage und hob die Schultern. "Und was Conchua angeht... ich weiß es nicht. Ich kann es absout nicht einschätzen." Im Vorbeigehen nickte er kurz der diensthabenden Krankenschwester zu, dann öffnete er die Tür der Intensivstation, um sie Lou aufzuhalten.