"Ich glaube, ich würde Cordes erst anrufen, wenn wir mehr wissen - sprich, wenn alles gelaufen ist", wandte Ethan ein. "Sie wird vermutlich wissen wollen, was unser Plan in Montu ist und wie es mit Rodriguez gelaufen ist." Er hob kurz die Schultern. "Pokébälle habe ich noch, Proviant und Erste-Hilfe-Sachen klingen allerdings sinnvoll. Wenn ihr das in der Zwischenzeit besorgt, gebe ich euch Geld mit, davon hätte ich auch gerne was."
Jakob nickte zu den Vorschlägen und schaute zu Ethan. "Natürlich machen wir das für dich auch. Willst du sonst noch etwas anderes, was wir dir mitbringen können?", fragte der Teenager freundlich. Insgeheim war er froh, für einen Moment von Ethan getrennt zu sein. Immerhin empfand er die gesammte Situation als anstrengend.
„Bälle brauch ich jetzt auch nicht, aber der Rest klingt definitiv praktisch“, stimmte auch Holly zu. „Möchtest du irgendwas Bestimmtes zum Essen?“, fragte Lou dann an Ethan gewandt nach. „Falls wer noch andere Vorschläge hat, nur her damit.“ „Müssen wir uns eigentlich auf anderes Wetter vorbereiten? Ich weiß, wir haben Sommer und so, aber ich dachte, ich schmeiß es mal in den Raum“, meinte Holly und sah fragend in die Runde. „Also ich wäre jetzt ganz simpel von warmen Wetter ausgegangen... So wie hier halt, nur nicht ganz so heiß“, meinte Lou unschlüssig.
"Na ja, wir brauchen ja nur Essen für die Busfahrt", antwortete Ethan zugegebenermaßen ein wenig unschlüssig. "Ich hätte jezt einfach irgendein belegtes Brot oder ein Sandwich vorgeschlagen." Er hob die Schultern. "Und was das Wetter angeht - im Sommer ist es in Montu sogar manchmal noch wärmer als hier, zumindest tagsüber, weil die Sonne in den Bergen generell mehr Kraft hat. Zumindest ist das in der Theorie so." Wenn sein Geographie-Lehrer richtig lag und so viel traute Ethan dem Mann dann doch noch zu. "Ansonsten fällt mir spontan nichts ein, was ich morgen brauchen könnte und was man nicht in Montu kaufen kann. Außer natürlich Wasser, aber das fällt für mich unter Proviant." Er sah kurz in die Runde. "Wenn es sonst nichts mehr gibt, widme ich mich jetzt Rodriguez - ich melde mich bei euch, wenn ich damit fertig bin und dann können wir überlegen, wann und wo wir uns danach treffen."
"Dann müssen wir uns aber noch auf einen Treffpunkt einigen. Immerhin kannst du uns nur schwer anrufen", meinte der Teenager dann schmunzelnd. Immerhin besaß nur Ethan ein AC- Phone.
„Was du wieder als weißt“, meinte Holly beeindruckt, als Ethan erzählte, wie sich das Wetter in Montu potentiell äußerte. „An Sandwiches hatte ich jetzt auch gedacht“, bestätigte Lou Ethan derweil. „Es ist schlicht am einfachsten. Ist dir egal, was für eins?“ „Und was das Treffen angeht, müssen wir warten, ob Ethan Rodriguez jetzt erreicht und was der dann sagt. Das Wo ist ja nicht das Problem. Eher das Wann“, meinte Holly in Jakobs Richtung.
Ethan seufzte und griff erneut nach seinem AC-Phone. "Ich kümmere mich darum." Anschließend machte er erneut ein paar Schritte von der Gruppe weg, um in Ruhe telefonieren zu können. Einmal mehr stellte er fest, dass es definitiv nützlich gewesen wäre, wenn er nicht der einzige mit einem AC-Phone gewesen wäre. Dann rief er Rodriguez an. Es dauerte eine ganze Weile, bis der Anruf entgegen genommen wurde. "Chief Rodriguez", meldete sich dieser hörbar unfreundlich. "Courtenay", antwortete Ethan und verzichtete dabei bewusst auf Vornamen. Einen Augenblick lang herrschte Stille am anderen Ende der Leitung. "Worum geht es?", hakte der Chief dann nach. "Ich würde gerne auf unser letztes Gespräch zurückkommen", erwiderte Ethan. "Aber ich nehme an, das wollen Sie nicht am Telefon tun." "Richtig", bestätigte Rodriguez. "Ich hätte übermorgen Zeit." "Da werde ich bereits nicht mehr in Litora sein", merkte Ethan an. "Sollten Sie das Gespräch fortsetzen wollen, müssen wir das heute noch tun." "Ich bin mir nicht sicher, ob sich diese Hektik für mich lohnt", kommentierte der Chief eindeutig provokant. "Ich bin mir sehr sicher, dass sie sich für Sie lohnt", antwortete Ethan gelassen. "Die Aktien der AC steigen weiterhin." Es folgte erneut Stille, bevor sich der Chief räusperte. "Wie schnell können Sie hier sein?" "In etwa einer knappen Stunde, schätze ich", erwiderte Ethan. "Ich nehme das als Bekundung von Interesse an der Fortführung des Gesprächs." "Korrekt", stimmte Rodriguez zu. "Man wird Sie direkt zu mir schicken." "In Ordnung", bestätigte Ethan. "Bis später." "Bis später." Der Chief legte auf und Ethan trat erneut zu der Gruppe. Allein dieses Telefonat war ein Risiko für den Chief gewesen und dennoch hatte er es geführt - und das wiederum bedeutete, dass er definitiv bestechlich war und dabei auch noch so sicher, dass er sich keine Sorgen zu machen schien, dass ihn jemand dabei erwischen konnte. "Ich mache mich auf den Weg zu unserem neuen Freund", wandte sich Ethan an die anderen. "Nachdem ich die Aktien erwähnt habe, hatte er auf einmal ein großes Interesse daran, sich direkt mit mir zu treffen."
Jakob seufzte kurz und schüttelte den Kopf, als Ethan erwähnte, wie bestechlich Rodriguez doch war. Das war schon kein Rotomurf mehr sondern ein Stalobor, was in der Polizei saß. Immerhin bedeutete das, dass der Mann eindeutig einen Preis hatte. Die meisten Leute hatten einen Preis, aber meist war der nicht so offensichtlich. Immerhin hatte er aus Ethans Gesprächsteil heraus gehört, dass das Treffen durch die Aktien von irgendwann auf in ein paar Stunden verschoben worden war. "Gut, dann viel Erfolg! Immerhin klang das so, als wäre er sehr empfänglich. Dann... machen wir unsere Besorgungnen?"
"Es ist gruselig, dass er... so ist", meinte Holly und schüttelte nur den Kopf. "Willst du allein hin oder soll jemand von uns mitkommen? Mir ist klar, dass du das Gespräch allein machen musst, aber den Rest nicht." "Das ist ein guter Einwand", gab Lou zu und sah dann abwartend zu Ethan. "Ansonsten gehen wir einfach, wie abgesprochen, einkaufen und treffen uns danach wieder mit dir", fügte die junge Farmerin hinzu. "Wie üblich am Hotel? Und was schätzt du, wie lange das Ganze dauern wird?" Holly waren beide Varianten recht. Entweder ging Ethan allein und sie kümmerten sich um den Rest oder einer von ihnen leistete dem jungen Mann Gesellschaft. Wobei Holly der Meinung war, dass dieser jemand vorzugsweise nicht Jakob sein sollte.
"Ich muss so oder so alleine mit ihm reden und für den Weg werde ich ein Taxi nehmen, das geht am schnellsten", antwortete Ethan mit einem kurzen Schulterzucken. "Ich wüsste nicht, warum jemand mitkommen sollte. Das klingt für mich nach Zeitverschwendung und außerdem könnte es Rodriguez misstrauisch machen, wenn irgendwer sieht, dass ich nicht alleine ankomme." Er ging davon aus, dass die Frage aus reiner Höflichkeit entstanden war, aber das änderte wenig an seine Meinung diesbezüglich. "Nach dem Gespräch fahre ich zurück zum Hotel - außer es wird zu spät, dann komme ich direkt zur Arena", fügte er dann hinzu. "Aber das bezweifle ich."
Jakob nickte Ethan zu und setzte ein Lächeln auf. Er vertraute darauf, dass die Bestechung klappen würde. Für den Bruchteil einer Sekunde kam Jakob der Gedanke, von Ethan grüße an Charly bestellen zu lassen. Sofort als dieser Gedanke in seinen Kopf gekommen war, schüttelte sich der Teenager. Schnell suchte er nach einem ablenkenden Gespräch. "Gut, dann ist das jetzt die letzte Gelegenheit, dir etwas zu Essen für morgen zu wünschen. Irgendetwas, was du besonders gerne magst?", fragte Jakob Ethan dann.
"Warum?", wiederholte Holly ein wenig überrascht. "Für den Fall, dass du etwas Gesellschaft willst, aber es macht Sinn, dass du lieber auf Nummer sicher gehen willst. Es hängt zu viel an der Sache." Lou warf Holly einen kurzen Blick zu, allerdings wusste die junge Farmerin nicht, was sie genau getan hatte, um diesen zu verdienen. "Wir bleiben also beim eigentlichen Plan. Ich denke mal, dass wir auch nicht sonderlich lange brauchen werden, gerade weil wir ja wissen, was wir wollen", sprach die junge Farmerin einfach weiter und ließ den Blick unkommentiert.
Lou:
Lou unterdrückte ein Seufzen. Holly war wieder einmal direkt wie immer und das Mädchen fand es nicht gut, dass Holly Ethan so unter die Nase rieb, wie wenig er von sozialen Interaktionen verstand. Allerdings bezweifelte sie irgendwie, dass Holly das in diesem Ausmaß wirklich bewusst war.
"Nein, ich habe keine Präferenzen", wandte sich Ethan mit einem Schulterzucken an den Idioten, der tatsächlich zu versuchen schien nett zu sein. "Aber danke der Nachfrage." Anschließend bemerkte Ethan sowohl Hollys irritierten Tonfall als auch Lous kritischen Blick, wusste aber beides nicht wirklich einzuordnen. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, diesbezüglich nachzuhaken, ließ es dann aber bleiben. "Gut, dann mache ich mich auf den Weg", schloss er das Gespräch ab. "Bis später - und falls es wider Erwarten länger dauern sollte, viel Spaß, Holly."
- Die Gruppe fährt mit dem Bus zur Stadt - Lou kauft ihre Pokébälle - Die Gruppe kauft zwei Verbandstaschen: eine für Menschen, eine für Pokémon - Die Gruppe kauft für jeden abgepackte Sandwiches, ein Wasser für Ethan, Holly und Lou, Jayjay nimmt eine Cola - Pokémon-Futter aufgestockt - Jakob freut sich, mit Lou Zeit zu verbringen
Während Ethan in seinem Taxi in Richtung der Hauptstation der Polizei war, wünschte er sich, stattdessen bei dem Shopping-Ausflug dabei zu sein. Er hatte wenig Lust, sich mich Rodriguez auseinanderzusetzen und obwohl er die Notwendigkeit dahinter sah, so war es in seinen Augen dennoch riskant. Nichtsdestrotrotz hatte er zugestimmt, also würde er das Ganze auch durchziehen. Als das Taxi angehalten und er den Fahrer bezahlt hatte, stieg Ethan aus und blieb einen Moment lang vor der Polizeistation stehen. Er zwang sich dazu, eine entschlossene, leicht arrogante Miene aufzusetzen und betrat anschließend das Gebäude. Hinter der Theke bemerkte er zu seinem Leidwesen ausgerechnet Charline. "Oh, hey", rief sie, als sie ihn sah, "du bist doch einer von Jayjays Freunden, oder?" Er warf ihr einen düsteren Blick zu. "Ich will mit dem Chief sprechen", sagte er dann in einem möglichst entschiedenen Tonfall. "Jetzt." "Ich glaub' ja nicht, dass er mal eben Zeit für dich..." "Ich habe einen Termin", unterbrach Ethan sie. "Hm", machte die Frau, deren Intelligenz in Ethans Augen etwa der eines Flegmon entsprach, "wie war nochmal dein Name? Ich könnte ihn ja anrufen und fragen." "Courtenay", antwortete Ethan knapp. Einen kurzen Moment lang schien Charline ihn zu mustern, dann griff sie nach dem Telefon. "Ja, hallo, Chief Rodriguez", flötete sie, als wäre nichts gewesen, "ein Mr. ... äh... ich glaube, es war Courtay möchte Sie sehen." Ethan sah sie skeptisch an. Er war sich sicher gewesen, dass sie ihn bei der Erwähnung seines Nachnamens gemustert hatte - dass sie ihn jetzt angeblich nicht zu kennen schien, wirkte auf ihn seltsam. "Oh, Courtenay", sprach sie nach einer kurzen Pause weiter, "ja, genau." Es folgte eine kurze Pause. "Alles klar! Mach' ich!" Sie legte den Hörer auf. "Er wartet echt auf dich", stellte sie überrascht fest. "Soll ich dich hinbringen?" "Ich weiß noch, wo das Büro ist", erwiderte Ethan. "Okay - oh ich hab gleich keinen Dienst mehr, richte Jayjay Grüße aus, ja?" Kommentarlos wandte er sich ab und machte sich auf den Weg zu dem Büro des Chiefs. Dennoch kam er nicht umhin über Charlines merkwürdiges Verhalten zu sinnieren. Es ergab auch weiterhin keinen Sinn für ihn, dass sie den Nachnamen eindeutig erkannt hatte, nur um ihn dann doch falsch wiederzugeben. Es hatte in Ethans Augen fast etwas Gespieltes an sich. Als er letztlich vor Rodriguez' Tür stand, schob er den Gedanken beiseite, weil er sich auf wichtigere Dinge konzentrieren musste. Er klopfte kurz an, wartete nicht auf eine Antwort und öffnete dann die Tür. "Mr. Courtenay", kommentierte der Chief, der hinter seinem sichtlich teuren Schreibtisch saß. "Bitte, nehmen Sie Platz." Ethan nickte, schloss die Tür hinter sich und setzte sich. "Ich nehme an, hier können wir offen reden?", fragte er dann bewusst direkt. "Korrekt", bestätigte Rodriguez. "Und wie ich bereits sagte - ich bin ganz Ohr." Ethan griff nach seinem AC-Phone, öffnete das entsprechende Dokument und hielt es dem Chief hin. Dieser griff nach dem Gerät, setzte eine Lesebrille auf und las es. Eine Weile lang herrschte Stille und Ethan beobachtete die Reaktionen des Chiefs, so genau es unauffällig möglich war. Er glaubte zu sehen, dass er das Dokument zweimal las. Wortlos gab Rodriguez ihm das AC-Phone letztlich zurück. "Ein außergewöhnlich guter Preis für Aktien", stellte der Chief letztlich fest. "In der Tat", stimmte Ethan zu. "Ich nehme an, Sie haben Interesse, sie zu dem Preis zu kaufen." "Selbstverständlich." Rodriguez verschränkte die Arme vor der Brust. "Das ist mehr als ein paar passende Möbel zu meinem Schreibtisch." Ethan setzte ein kühles Lächeln auf. "Es ist vor allem zeitnaher möglich als entsprechende Möbel." "Und was wäre die Gegenleistung, die Sie dafür von mir wollen?", hakte der Chief nach. "Eigentlich sind es nur zwei Kleinigkeiten, mehr nicht", antwortete Ethan und war in diesem Moment tatsächlich froh über diverse Privatstunden. Sein Wissen bei diesem Thema bewirkte, dass er sich sicherer geben konnte, als er sich eigentlich fühlte - sein Angebot war gut und das war ihm bewusst. "Zunächst einmal haben wir Dinge in Montu zu erledigen." "Das erklärt den eiligen Termin." "Richtig." "Und was habe ich mit Ihren Aktivitäten in Montu zu tun?" "Es wäre schade, als Zivilist nach Montu zu reisen", erwiderte Ethan. "Das nimmt uns die eine oder andere Möglichkeit. Dementsprechend wäre es äußerst praktisch, wenn Sie als Chief uns - die Freiwilligen - offziell nach Montu schicken würden." Rodriguez musterte ihn eine Weile lang schweigend und schien nach dem Haken zu suchen. "Was werden Sie in Montu tun?", fragte er letztlich nach. "Ich fürchte, ich kann diesbezüglich nichts ins Detail gehen, aber da wir mit der Polizei zusammenarbeiten, dürfte es selbstverständlich nicht mit ihren Interessen kollidieren", antwortete Ethan und entschied sich dazu, sich ein wenig aus dem Fenster zu lehnen. "Außerdem wissen wir beide, dass Chief Harper keine Probleme mehr möchte. Und selbst wenn es wider Erwarten zu irgendwelchen Problemen kommen sollte, so wären nicht Sie, sondern er dafür verantwortlich." Rodriguez schwieg erneut und Ethan ärgerte sich darüber, dass er sich dagegen entschieden hatte, die Psychologie-Privatstunden nicht fortzuführen. Er hatte sie nicht für notwendig gehalten, weil er nie geplant hatte, Verkaufs- oder Bestechungsgespräche zu führen. "Was ist die zweite Kleinigkeit?" "Da wir uns einig sein dürften, dass das Austellen besagter Dokumente nicht gleichwertig mit dem Aktienpaket ist, würde ich mich selbstverständlich darüber freuen, wenn ich auch in Zukunft auf Ihre Freundschaft setzen könnte - selbstverständlich in einem angemessenen Rahmen." Der Chief lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schien zu überlegen, dann deutete er zu dem AC-Phone, das Ethan ihm daraufhin erneut gab. Einmal mehr las der Chief das Dokument, suchte vermutlich auch weiterhin nach dem Problem an dem äußerst großzügigen Angebot. Ethan wartete und zwang sich dabei, möglichst gelassen und ruhig zu wirken. Auch als der Chief ihm das AC-Phone noch immer schweigend zurückgab. "Einverstanden", sagte Rodriguez letztlich. "Ich nehme an, Sie schicken mir das Dokument zu?" "Selbstverständlich", bestätigte Ethan und unterdrückte seine Erleichterung. "Ich schicke es Ihnen zu. Ihre Überweisung für das Aktienpaket muss in den nächsten 48 Stunden eingehen, solange ist das Angebot gültig." Rodriguez nickte und griff nach dem Telefon, bevor er kommentarlos eine Nummer wählte und den Apparat auf laut schaltete. "Chief Harper", meldete sich eine irgendwie gelangweilt klingende Stimme. "Chief Rodriguez", erwiderte der Chief. "Ich hätte ein Anliegen." Harper seufzte. "Was kann ich für Sie tun?" "Eine der Spuren bezüglich der gestohlenen Akten in Litora führt nach Montu. Ich habe einige Freiwillige hier - aufgrund des Personalmangels bleibt mir nichts anderes übrig, als sie damit zu betrauen, der entsprechenden Spur nachzugehen. Ich werde sie nach Montu schicken und erwarte, dass man dort in allen möglichen Belangen mit ihnen kooperiert und sie in die polizeiliche Arbeit einbindet." Er machte eine kurze Pause. "Das gilt selbstverständlich auch für polizeiliche Ressourcen." Harper seufzte erneut. "Wie gravierend ist die Spur?" "Ich fürchte, dazu kann ich derzeit noch keine Angaben machen", antwortete Rodriguez. "Die Freiwilligen werden sich in einer der Polizeistationen Montus melden, sie haben entsprechende Ausweise und ich werde ihnen die notwendigen Dokumente mitgeben." "In Ordnung", stimmte Harper letztlich zu und schnaubte. "Danke für die Information." "Ich erfülle lediglich meine Pflicht", antwortete Rodriguez. "Auf Wiedehören." "Hoffentlich nicht zu bald", brummte Harper und legte auf. Rodriguez' Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Ethan. "Ich schicke Ihnen die Dokumente auf ihr AC-Phone", sagte er dann und stand auf. "Und ich bedanke mich selbstverständlich für die Zusammenarbeit." Er hielt Ethan eine Hand hin, sodass Ethan ebenfalls aufstand und nach der Hand griff. "Ich hoffe doch, dass sie sehr lange und fruchtbar sein wird", bestätigte er dabei. "Das hoffe ich auch", stimmte der Chief zu und ließ Ethans Hand wieder los. "Viel Erfolg bei... ihren Plänen in Montu." "Danke", erwiderte Ethan höflich. "Auf Wiedersehen." Rodriguez nickte knapp und Ethan wandte sich letztlich ab, um das Büro zu verlassen. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr seines AC-Phones und stellte fest, dass er definitiv genug Zeit hatte, um in Ruhe zu dem Hotel zurückzukehren und sich dort mit den anderen zu treffen. Im Eingangsbereich bemerkte er, dass Charline in der Tat nicht mehr anwesend war, ihr Platz hingegen schien unbesetzt geblieben zu sein. Skeptisch sah er sich um, verließ dann aber die Polizeistation. Er hatte keine Lust, sich ausgerechnet über eine derartige Frau den Kopf zu zerbrechen.