Nachdem sie den Rest aus dem ersten Büro geholt und nach draußen gebracht hatten, wandte Holly sich kurz an den Chief. "Damit ist das erste Büro leer. Wir machen direkt mit dem zweiten weiter, ich wollt nur bescheid sagen, falls Sie nochmal drübergucken wollen oder so", meinte die junge Farmerin, ehe sie sich abwandte, um auch tatsächlich direkt weiter zu machen.
Lou:
"Es... es tut mir gut, dass du da bist", gab Lou auf Ethans Aussage hin zu und schaffte es sogar, das Lächeln zu erwidern, wenn auch eher schwach. Lou wischte sich kurz über die Augen und für einen kurzen, irgendwie verrückten Moment wünschte sie sich, dass Ethan sie noch ein wenig länger festhielt. Vermutlich hätte er das auch getan, aber jetzt, wo ihr dieser Gedanke gekommen war, erschien es ihr irgendwie nicht mehr richtig, sodass Lou doch eher schweren Herzens von ihm abließ und sich zumindest wieder richtig hinsetzte. Vielleicht ein bisschen dichter als normal, aber das war ihrer Meinung nach dank der Situation schon in Ordnung. "Danke dafür... Ich wüsste nicht, was ich ohne dich gerade machen würde."
Jolly: Cordes nimmt das Ganze mit einem Nicken zur Kenntnis. Sie könnte auf Holly insgesamt etwas unfzufrieden respektive wütend wirken. Für Jayjay sieht sie aus wie immer.
Louthan: Als Lou sich letztlich aus der Umarmung löste, hielt Ethan sie selbstverständlich nicht zurück. Tatsächlich schaffte sie es sogar zumindest den Hauch eines Lächelns auf ihr Gesicht zu bringen und das wiederum war eindeutig ein Fortschritt. "Ich... bin froh, wenn ich helfen kann", erwiderte er und das war definitiv nicht gelogen. Und da sie sich erneut bedankt hatte, fügte er letztlich hinzu: "Und gern geschehen, Lou."
Die junge Farmerin stockte. Cordes war bisher nie der fröhliche Typ gewesen und in der aktuellen Situation konnte Holly es ihr auch nicht wirklich vorübeln. "Ist noch etwas?", fragte Holly sicherheitshalber nach. Sie glaubte nicht wirklich, dass der Chief ihr sagen würde, was gerade los war, aber sie wollte zumindest nachgefragt haben. Schaden konnte es nicht.
Lou:
"Das kannst du definitiv, Ethan", bestätigte Lou dem jungen Mann. "Zumindest bist du immer für mich da und irgendwie... irgendwie weißt du immer, was ich gerade brauche. So als würden wir uns schon ewig kennen." Was ironisch war, denn genau das Gegenteil war der Fall. Lou konnte es auch nicht erklären, aber es störte sie auch nicht, denn immerhin war es ein gutes Gefühl. "Keine Ahnung, wie du das machst, aber ich bin definitiv dankbar dafür... Ich könnte jetzt nicht allein sein", gab das Mädchen dann zu und das Lächeln, zu welchem es sich dieses Mal durchrang, war dann doch besser als solches zu erkennen. "Ich... Ich hoffe nur, dass für das Kleine alles gut ausgeht..."
Holly: Cordes warf Holly einen irritieren Blick zu, der sich allerdings fast sofort verdüsterte. "Ich wüsste nicht, was", antwortete der Chief und nickte zu dem Labor, vermutlich um Holly damit zu signalisieren, dass sie weitermachen sollte. Watanabe hielt sich höflich zurück.
Louthan: Ethan wusste nicht, was er auf Lous Aussage hin erwidern sollte. Er hatte keine Ahnung, was genau er tat, woher auch? Streng genommen riet er die meiste Zeit oder verließ sich auf irgendeine Intuition, aber das wollte er nicht unbedingt zugeben, weil das eigentlich einfach nur albern war. Glücklicherweise wechselte Lou von sich aus das Thema, sodass er den ersten Teil ihrer Aussage dezent unkommentiert ließ. "Das Glumanda ist auf jeden Fall in guten Händen", merkte er an. "Und wenn es so lange durchgehalten hat, dann spricht das dafür, dass es gut ausgeht."
"Sie sahen danach aus, drum hab ich gefragt", rechtfertigte sich die junge Farmerin, ehe sie kurz die Schultern hob. Sie hatte immerhin nur höflich sein wollen. Wenn nichts war, wonach es jetzt doch aussah, würde Holly eben weitermachen und die Unterlagen holen.
Lou:
"Ich wünsche es dem Kleinen", erwiderte Lou auf Ethans Aussage. "Das Glumanda hat so sehr gekämpft, obwohl alles gegen es sprach... Ich wünsche ihm wirklich, dass es nicht vergeblich war." Das Mädchen seufzte. Ihm war aufgefallen, dass Ethan zum ersten Teil seiner Aussage nichts gesagt hatte, aber Lou nahm es hin. Es gab keinen Grund es zu hinterfragen, immerhin hatte Ethan betont, dass sie sich nicht bedanken musste und irgendwie hatte sie es doch mehrfach getan, sodass es vermutlich nur logisch war, wenn er das gesamte Thema unter den Tisch fallen ließ. "Meinst du, dass die Chance besteht, dass sie sogar herausfinden, was mit ihm gemacht wurde?"
Louthan: So unangenehm das Glumanda als Thema auch war, so froh war Ethan gleichzeitig darüber, dass Lou nicht wieter auf das andere Thema einging und es stattdessen hinzunehmen schien. "Ich würde sagen, das kommt darauf an", erwiderte Ethan unschlüssig. "Wenn sie etwas implantiert haben und es noch da ist, wird man es hier mit Sicherheit finden. Vielleicht bringt uns das weiter..." Er hob zugegebenermaßen ratlos die Schultern. "Oder vielleicht geben irgendwelche Messwerte Aufschluss..."
Holly begann damit, die Bücher im zweiten Büro zu stapeln und diese dann nach draußen zu bringen.
Lou:
Lou seufzte schwer. Diese Frage hatte unweigerlich dazu geführt, dass sie sich wieder vorstellen musste, was dem kleinen Pokémon angetan wurde. Eigentlich wollte sie es gar nicht wissen, weil allein die Vorstellung schon unglaublich schlimm für sie war, aber gleichzeitig war es auch wichtig, denn immerhin würde jede neue Erkenntnis die gesamten Ermittlungen irgendwie voranbringen. Zumindest nahm sie das an. "Was es auch ist, es ist nichts Gutes", meinte das Mädchen düster. Es konnte nichts Gutes sein, denn sonst hätte es nicht so viele Pokémon in den Tod gerissen. "Die Frage nach dem Warum ist für mich eigentlich die schlimmste. Weil... es kann keine Antwort geben, die das rechtfertigt... Das geht einfach nicht."
Lolly: Ziwschenstand: Büros leer, Ausräumen des Archivs hat begonnen, Magniro hat keine wirklich neuen Informationen.
Louthan: Nach einer guten halben Stunde trat die Krankenschwester vom Empfang zu ihnen. "Das Glumanda ist auf der Intensivstation", eröffnete sie das Gespräch. "Es scheint für den Moment stabil zu sein. Was die Informationen für die Ermittlungen angeht..." Sie schüttelte den Kopf. "Wir haben eine OP-Narbe gefunden. Weder Röntgenbild noch CT-Scan haben allerdings ein Implantat gezeigt. Es muss sich also um etwas handeln, das vom Körper aufgenommen wurde."
Holly hatte nicht mitgezählt, wie oft sie nun hin und her gelaufen war, aber noch fühlte sie sich eigentlich ganz gut. Allerdings gewann sie mehr und mehr den Eindruck, dass das nicht für Jakob galt, denn der junge Mann wirkte zunehmend angestrengt und dementsprechend schlecht gelaunt, sodass die junge Farmerin entschied, ihn einfach in Ruhe zu lassen, so lange er ihr nicht im Weg stand.
Lou:
Lou hörte der Krankenschwester aufmerksam zu, konnte aber ihre Erleichterung nicht unterdrücken, als diese ihnen eröffnete, dass das Glumanda für den Moment zumindest stabil war. "Wenn... wenn es vom Körper aufgenommen wurde, heißt das doch, dass es irgendeinen Effekt gehabt haben muss, oder?", fragte das Mädchen nach der weiteren Ausführung nach. "Können Sie dazu irgendwas sagen?" Immerhin würde das bestimmen, wie es mit dem Glumanda weiterging, wenn es sich erholt hatte. Lou weigerte sich, in diesem Fall von einem 'Falls' zu sprechen, denn immerhin hatte es das Kleine bis hierhin geschafft, also schaffte es den Rest auch. Es musste einfach.
Louthan: Ethan bemerkte, dass Lou durchaus erleichtert wirkte und letztlich waren das natürlich durchaus gute Nachrichten, aber er fragte sich, was man implantieren konnte, das von einem Körper aufgenommen wurde. Und vor allem drängte sich die Frage auf, wieso es dann nicht einfach via Spritze injiziert werden konnte. "Ich fürchte, für genauere Informationen müssen Sie mit dem behandelnden Arzt sprechen", erwiderte die Krankenschwester. "Er dürfte noch bei dem Pokémon sein. Soll ich Sie hinbringen?"
Lou musste sich zurückhalten, einfach zuzustimmen. Natürlich wollte sie wissen, wie es dem Glumanda ging, aber das stand gerade nicht im Mittelpunkt. Letztlich sah sie fragend zu Ethan. "Was denkst du?", wollte sie direkt von ihm wissen. "Klar möchte ich das Kleine sehen, nichts lieber als das, um ehrlich zu sein... Aber ich muss... ich muss auch zugeben, dass ich glaube ich nicht geeignet bin, um so ein Gespräch zu führen..." Sie verstand nichts von Medizin oder Wissenschaft im Allgemeinen und dementsprechend wollte Lou die Zeit des Arztes auch nicht verschwenden. Allerdings bestand natürlich die Chance, dass sie neue Informationen für Chief Cordes in Erfahrung bringen konnten.
Louthan: Ethan sah ein wenig skeptisch zu Lou, weil er sich nicht ganz sicher war, was sie damit eigentlich sagen wollte. Letztendlich sprach eigentlich nichts dagegen, dieses Gespräch zu führen und ganz abgesehen davon ging Ethan davon aus, dass Ärzte es gewöhnt waren, Leuten irgendwelche medizinischen Sachverhalte zu erklären, auch wenn sie nichts davon verstanden. "Ich glaube, das ist eine gute Idee", wandte er sich an die Krankenschwester, die daraufhin nickte und ihnen bedeutete, ihr zu folgen. Immerhin konnte sich Lou so von dem Zustand des Glumanda überzeugen und darum ging es ihr vermutlich hauptsächlich. Zumindest ging Ethan davon aus. Sie folgten der Krankenschwester bis zu dem Eingang zu der Intensivstation, wo die Krankenschwester einen Code in ein Türschloss eingab und sie letztlich in die Station führte. Die Räume waren allesamt lediglich mit Glaswänden von dem Hauptgang abgetrennt, aber Ethan vermied den Blick zu den dort befindlichen Pokémon und beschränkte sich darauf, der Krankenschwester zu folgen. Diese brachte sie letztlich zu einem der Zimmer und erlaubte es ihnen, einzutreten. Das Zimmer selbst war voller Gerätschaften, wobei einige von ihnen an das Glumanda angeschlossen waren. Dieses lag auf einer Bahre und innerhalb einer Glaskuppel, die Ethan an einen Brutkasten erinnerte. Und vermutlich handelte es sich um genau das. Das Glumanda war definitiv noch immer bewusstlos, wurde von einem Tropf mit irgendwelchen Medikamenten versorgt und war sogar an ein Gerät angeschlossen worden, das Ethan für eine Art Beatmungsgerät hielt. Der Schwanz mit der Flamme lag auf einer Art Stütze, aber das Feuer selbst hatte sich nicht nennenswert verändert. Am penetrantesten war allerdings mit Abstand das Piepsen, das die Herzfrequenz des Glumanda anzeigte.
Lou war Ethan definitiv dankbar, dass er sich dieses Gespräch zutraute. Sie selbst vertraute sich in dieser Hinsicht gerade nicht. Dass Intensivstationen alles andere als angenehm waren, wusste das Mädchen noch von seinem letzten Besuch auf solch einer. Das Piepsen von irgendwelchen Gerätschaften schien allgegenwärtig zu sein, aber zumindest das vergaß Lou für einen Moment, als ihr Blick auf das kleine Feuerpokémon fiel. Auch wenn es eigentlich bedeutete, dass es medizinisch versorgt war, tat es Lou leid, das Glumanda so zu sehen. Allein, dass es so viel... Unterstützung brauchte, zeigte doch mehr als deutlich, wie schlimm es eigentlich wirklich um es stand. "Das arme Kleine...", meinte das Mädchen mehr zu sich, wobei es kurz den Kopf schüttelte. Es fühlte sich noch immer nicht real an, aber das änderte nichts daran, dass sie nun doch hier waren.
"Ich hole den Arzt", fügte die Krankenschwester hinzu und verließ das Zimmer. Ethan blieb unschlüssig stehen, während Lous Aufmerksamkeit eindeutig auf dem Glumanda lag - und das wiederum war definitiv nachvollziehbar. Der Anblick war alles andere als beruhigend, denn auch wenn es offensichtlich gut versorgt war, war es definitiv nicht in einem guten Zustand.
"Das ist einfach nur grausam... Das Glumanda sollte nicht hier sein, aber dank dieser... dieser Leute muss es das", meinte Lou mit einem Kopfschütteln. Es frustrierte sie und machte sie gleichermaßen wütend. Das Glumanda hatte wahrscheinlich einen Trainer gehabt und diesem war es gestohlen worden, zumindest nahm Lou das aufgrund der Umstände an. Aber statt Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen, war es für irgendwelche unmenschlichen Versuche misshandelt worden. Und niemand konnte sagen wofür. Aber je mehr Lou sah desto sicherer war sie sich, dass es egal war. Es gab keine Rechtfertigung für solche Taten.