Jakob seufzte dann kurz während er auf die Akten sah. Er musste zugeben, dass es eine schlechte Idee war, Cordes jetzt mehr aus der Nase kitzeln zu wollen, immerhin hatte sie die beiden Freiwilligen fast rausgeschmissen. "Ich fürchte nur, ich könnte eine kleine Pause vertragen", meinte Jakob und sah dann zu Cordes. "Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber Holly und ich haben noch nichts zu Mittag gegessen. Soll ich was zu Essen für uns holen?"
Lou kam es inzwischen wie eine Ewigkeit vor, seitdem sie das Pokémon-Center erreicht hatten, aber es war gerade erst früher Abend. Das Mädchen rieb sich kurz über das Gesicht und merkte letztlich doch, dass seine letzte Mahlzeit doch eine Weile her war. "Ich muss zugeben, dass ich inzwischen ganz schön Hunger habe...", meinte Lou letztlich zu Ethan. Tatsächlich hatte sie wenig Lust mit knurrendem Magen und vom Hunger abgelenkt, neben dem Glumanda zu sitzen. Das Kleine hatte verdient, dass sie sich auf es konzentrierte. "Ich würde hier im Center was essen. Ich will nicht weggehen und im Endeffekt auch direkt wieder herkommen... Wie sieht es bei dir aus, Ethan?" Es war nachwievor unglaublich liebenswürdig von ihm, ihr Gesellschaft zu leisten, aber Lou würde es auch verstehen, wenn er eine Pause wollte und diese Möglichkeit wollte sie dem jungen Mann definitiv auch lassen.
- Da Lou nicht vom Glumanda weg will, organisiert Ethan ein Zimmer im Pokémon-Center - Holly und Jayjay bleiben bis halb zehn bei Cordes und fahren dann mit dem Bus zur Ferienwohnung zurück - Anruf bei Ethan, weil er und Lou nicht da sind --> Ethan kriegt den neuesten Stand - Jolly wollen dann am nächsten Morgen im Pokémon-Center vorbeischauen
Lou schlief unruhig, weil sie die Sorge um das Glumanda nicht losließ. Irgendwann schaffte sie es letztlich nicht mehr, genug Ruhe zu finden, um wieder einzuschlafen, sodass sie sich dazu entschied, dass sie auch genauso gut zu dem kleinen Feuerpokémon zurückkehren konnte. Das Mädchen rieb sich kurz über das Gesicht und lauschte einen Augenblick in das Zimmer. Ethan schlief ganz eindeutig noch und da Lou ihn nicht unnötig wecken wollte, achtete sie darauf, beim Aufstehen möglichst leise zu sein. Im Pokémon-Center war es noch sehr ruhig, was dafür sprach, dass es noch sehr früh am Morgen sein musste. Lou kümmerte das nicht weiter, sondern ließ sich lieber von der diensthabenden Schwester zurück auf die Intensivstation bringen, wo das Glumanda noch immer unverändert in seinem Zimmer lag. Lou entwich ein trauriges Seufzen, ehe sie sich auf einen der beiden Stühle setzte und das kleine Pokémon einfach nur ansah. "Du hast einen weiteren Tag geschafft", meinte das Mädchen dann, obwohl es wusste, dass es unwahrscheinlich war, dass das Glumanda es überhaupt hörte. "Es ist Morgen und du bist immer noch da... Bitte halt weiter durch, du schlägst dich so gut..."
Nach einer Weile kam eine der Schwestern in das Zimmer. "Guten Morgen", begrüßte sie Lou und sah auf die Uhr. "Sie sind aber früh wach." Der Blick der Krankenschwester richtete sich auf das Glumanda. "Es ist weiterhin stabil. Und die Flamme ist etwas größer, würde ich sagen - auch wenn sie immer noch bläulich aussieht." Die Schwester hob ein wenig ratlos die Schultern. "Der Arzt dürfte in etwa zwei Stunden hier sein, dann erfahren Sie vermutlich mehr. Soll ich Ihnen einen Kaffee bringen?"
"Guten Morgen", erwiderte Lou der Schwester. "Ja, ich konnte nicht mehr schlafen, weil ich immer wieder an das Kleine hier denken musste." Als die Frau die Flamme des Glumanda erwähnte, richtete Lou ihren Blick darauf, aber auch wenn sie selbst nicht wirklich einen Unterschied sah, wollte sie der Krankenschwester glauben. Warum sollte diese auch etwas sagen, was sie nicht selbst auch glaubte? "Das heißt, wenn sie die Farbe verändert, wäre das ein gutes Zeichen, oder?", fragte Lou daraufhin nach. "Und ja. Ich würde sehr gerne einen nehmen, vielen Dank."
"Ich dachte ehrlich gesagt, die Farbe kommt daher, dass die Flamme so schwach ist", erwiderte die Krankenschwester und klang dabei durchaus ratlos. "Dass sie jetzt immer noch diese Farbe hat... vielleicht weiß der Arzt mehr." Sie lächelte. "Ich hole einen Kaffee." Dann verschwand sie aus dem Raum, nur um kurze Zeit später mit einer Tasse zurückzukommen, bevor sie sich wieder an ihre Arbeit machte.
Lou bedankte sich, als die Krankenschwester mit dem Kaffee zurückkam, ehe sie wieder zu dem Glumanda sah. Sie nahm sich auf jeden Fall vor, den Arzt nach der Flamme zu fragen, denn jetzt, wo es ihr dank der Schwester deutlicher auffiel, wollte Lou natürlich auch wissen, ob das so normal war.
Als Ethan aufwachte, war das zweite Bett in dem Zimmer leer, aber das überraschte ihn wenig. Er ging in das winzige Bad, um sich zumindest kurz frisch zu machen, dann verließ er das Zimmer und machte sich auf den Weg zu der Intensivstation, denn das war der einzige Ort, an dem er Lou vermutete. Nachdem er geklingelt und die Station betreten hatte, warf er einen Blick auf das AC-Phone, das ihm halb acht anzeigte. Dann ging er zielstrebig zu dem Zimmer des Glumanda, in dem wie erwartet Lou saß, sodass er die Tür öffnete und eintrat. "Guten Morgen", begrüßte er sie. "Gibt es etwas Neues?"
"Guten Morgen, Ethan", begrüßte Lou den jungen Mann. "Und nein, nicht wirklich. Das Gute ist, dass das Kleine immer noch stabil ist und die Krankenschwester meinte, dass die Flamme in ihren Augen ein klein wenig größer ist. Sie fand es nur merkwürdig, dass sie immer noch blau ist, aber ich habe vor, den Arzt danach zu fragen, wenn er kommt."
"Das ist wirklich merkwürdig", bestätigte Ethan Lous Aussage bezüglich der Flamme, bevor er auf dem zweiten Stuhl Platz nahm. In Anbetracht der Tatsache, dass Lou eine Tasse Kaffee in der Hand hatte, fragte er gar nicht erst nach, ob sie bereits gefrühstückt hatte. Er hätte es auch ohne den Kaffee bezweifelt. Um kurz nach acht betrat schließlich der Arzt vom Vortag das Zimmer. "Guten Morgen", begrüßte er sie und musterte kurz die Geräte, mit denen das Glumanda verbunden war.
"Guten Morgen, Doktor", erwiderte Lou dem Arzt, ehe sie ihn dabei beobachtete, wie er seiner Arbeit nachging. Sie fühlte sich ein wenig angespannt, jetzt wo der Doktor da war, obwohl Lou eigentlich wusste, dass dieser natürlich sein Bestes gab. "Hat sich irgendwas getan?", fragte das Mädchen dann doch hoffnungsvoll.