"Verdammt... Das war definitiv heftig", musste Holly dann zugeben. Ihr Blick fiel auf Lola, aber die schien, mit dem Weg keine Probleme gehabt zu haben. Allerdings war das Snubbul auch alles andere als entspannt und für einen Augenblick überlegte Holly sogar, Lola in ihren Ball zurück zu rufen, entschied sich aber letztlich dagegen. Nofretete hatte kein Interesse an ihr und vielleicht würde Lola einsehen, dass es keinen Grund gab, so angespannt zu sein. "Das nächste Mal laufen wir so eine Strecke definitiv nicht... Da kann die Stadt noch so schön sein, aber... das ist es nicht wert", deklarierte Lou.
Jakob war ziemlich außer Atem und der lange Fußmarsch hatte dafür gesorgt, dass er ziemlich ins Schwitzen gekommen war. Er sah zu den anderen und nickte, unfähig im Moment etwas zu sagen. Er brauchte gerade seine Konzentration, um sich ein wenig zu erholen.
"Ich bin voll und ganz deiner Meinung", bestätigte Ethan Lous Aussage und schüttelte den Kopf. "Falls wir nach der Arena zum Center zurückkehren, nehmen wir ein Taxi." Er warf einen kurzen Blick zu der Arena. "Sollen wir dann?"
"Taxi - ja, reingehen - nein", meinte Holly dann. "Ich würde mich gerne noch ein paar Minuten ausruhen, um ehrlich zu sein. Und vielleicht auch was trinken." "Kein schlechter Vorschlag", musste auch Lou zugeben. "Ich befürchte, dass wir nicht sonderlich überzeugend aussehen... So fertig und außer Atem. Auch mit Freiwilligenausweis nicht. Wir sollten uns definitiv sammeln." Vor allem wollte sie sich gar nicht vorstellen, was für einen Eindruck Magniro von ihnen bekommen würde und sie fand, dass man das definitiv nicht riskieren sollte.
"Ich möchte... das schnell... hinter mich bringen", meinte Jakob dann und sehnte sich nach einer kalten Dusche. "Aber... wenn was in der Nähe ist, sage ich auch nicht nein", fügte er hinzu bei dem Gedanken an etwas Kühles zu trinken.
Nachdem sie sich in einem nahegelegenen, überfüllten Café kurz erholt und etwas getrunken hatten, kehrten sie zu der Arena zurück. Der Vorraum des Gebäudes wies wie auch in Litora City eine Theke auf, hinter der hier ein Mann mittleren Alters saß. Abgesehen davon befanden sich zwei Rizeros, die die Tür flankierten, die weiter in das Innere der Arena führte. Der Mann hinter der Theke hob seinen Blick, musterte sie kurz und wirkte dabei skeptisch. "Haben sie einen Termin?", fragte er dann. "Wenn nicht... Fans dürfen nur bei öffentlichen Arenakämpfen hier sein."
Jakob trat vor und lächelte freundlich. "Nein, wir haben keinen Termin", antwortete Jakob dann dem Mann. "Aber deswegen sind wir auch hier. Wir sind Freiwillige von der Polizei und wurden von Litora hierher versetzt. Wenn ich mich richtig erinnere, wollte Conchua Magniro bescheid sagen, dass wir mit ihm etwas zu besprechen haben."
Dass Jakob das Wort ergriff, war Holly ganz recht. Wenn er es sich zur Aufgabe gemacht hatte, mit den Leuten an irgendwelchen Theken oder Anmeldungen zu reden, war ihr das jedenfalls egal. Jedenfalls so lange er keinen Unsinn erzählte oder wichtige Dinge vergaß. Da das allerdings nicht der Fall war, hielt sich die junge Farmerin dementsprechend zurück. Lou hatte ein kleines bisschen damit zu kämpfen, sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen. Es war für sie unglaublich aufregend, dass Magniro im Grunde ganz in der Nähe war und es letztlich nur noch eine Frage der Zeit war, bis sie ihn endlich zu Gesicht bekamen.
"Conchua hat in der Tat angerufen", bestätigte der Mann mit einem kurzen Nicken. "Dürfte ich die Ausweise sehen?" Ethan nickte knapp und gab dem Mann seinen Freiwilligenausweis. Nachem dieser einen kurzen Blick auf das Dokument geworfen hatte, nickte er und schien anschließend in einer Art Terminkalender nachzusehen. "Magniro hat derzeit noch einen Arenakampf, aber danach hat er eine Lücke von anderthalb Stunden", sagte er dann. "Sie müssten jetzt vermutlich noch etwa eine Viertelstunde warten. Passt Ihnen das?"
Jakob nickte und sah dann zu den anderen und bekam ein kurzes Nicken. "Vielen Dank", meinte der Teenager dann zu dem Mann an der Theke. "Ja, das würde uns passen. Wir würden dann einfach so lange hier warten."
Lou konnte es kaum fassen. Gerade einmal fünfzehn Minuten trennten sie davon, Magniro zu sehen! Das Mädchen war unglaublich aufgeregt, als die Gruppe schließlich im Wartebereich Platz nahm. "Geht es dir gut?", fragte Holly ein wenig irritiert vom Verhalten ihrer Begleiterin nach. "Absolut!", bestätigte Lou direkt. "Ich bin nur aufgeregt, weil wir gleich Magniro treffen. Das ist so dermaßen cool!"
Ethan wusste zwar, dass Magniro durchaus eine Berühmtheit war, aber in seinen Augen übertrieb Lou doch ein wenig. Gut, es war nicht seine Sache, aber irgendwie war es albern. Nach einer Weile des Wartens telefonierte der Mann hinter der Theke kurz und sah anschließend zu ihnen herüber. "Magniro kommt gleich", merkte er an. Ethan quittierte die Information mit einem Nicken. Bevor er allerdings noch etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür, die von den Rizeros bewacht wurde. Heraus trat ein junger, schlacksiger Mann, der durchaus niedergeschlagen wirkte und Ethan war sich ziemlich sicher, dass das nicht Magniro war. "Viel Erfolg beim nächsten Mal", wandte sich der Mann hinter der Theke an den Neuankömmling, der nur kurz die Schultern hob und die Arena verließ. Einige Minuten später öffnete sich die Tür erneut. Dieses Mal trat ein recht großer, blonder Mann mit einem angedeuteten Dreitagebart und einer Sonnenbrille auf dem Kopf in den Eingangsbreich. Ethan war sich zwar nicht sicher, wie Magniro aussah, aber er nahm an, dass es sich bei diesem Mann tatsächlich um den Arenaleiter handeln konnte. (SL: Ethan hat recht)
Holly war auch ziemlich irritiert davon, dass Lou sich so... idiotisch benahm. Allerdings schob sie es darauf, dass ihre Begleiterin vor kurzem ein nicht so schönes Erlebnis hatte und das nun schlicht kompensierte. Alles andere ergab für Holly jedenfalls keinen Sinn. Als sich die Tür das erste Mal öffnete, hielt Lou gespannt den Atem an, aber als sie erkannte, dass es nicht Magniro war, sondern vermutlich sein Kontrahent, war sie doch irgendwie enttäuscht. Dieser Zustand hielt allerdings nicht lange vor, denn kurz darauf betrat Magniro schließlich doch den vorderen Bereich der Arena und es kostete Lou gefühlt alle Selbstbeherrschung, die sie hatte, um keinen Ton von sich zu geben. Sie musste ein paar Mal sehr tief durchatmen und war dabei auch ziemlich hibbellig, was ihr einen äußerst skeptischen Blick von Holly einbrachte, aber das war Lou letztlich egal. Hauptsache war, dass sie sich nicht blamierte, weil sie losquietschte oder irgendeinen anderen peinlichen Ton von sich gab.
Jakob bemühte sich darum, gefasst zu bleiben. Immerhin hatte er auch eine gewisse Form der Vorfreude, Magniro endlich zu begegnen. Es war ein wenig seltsam, erst begegnete er Kate, dann Conchua und jetzt traf er sich mit Magniro. Der Teenager versuchte, gefasst zu sein, als der berühmte Arenaleiter den Raum betrat, doch das Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. Gleichzeitig hatte er es sich vorgenommen, gegen den Arenaleiter anzutreten und zu gewinnen, aber der besiegte Kontrahent ließ ihm ein wenig mulmig werden. Ganz zu schweigen von den Rizeros, die natürlich Eindruck schindeten. "Da ist er", meinte Jakob dann halblaut zu den anderen.
Ethan sah kurz von dem Idioten zu Lou und anschließend zu Holly, die aktuell außer ihm die einzig normale Person zu sein schien. Er deutete ein verständnisloses Kopfschütteln an und ging davon aus, dass Holly die Geste verstehen würde. Dann bemerkte er, wie Magniro auf sie zukam, sodass Ethan der Höflichkeit halber aufstand. "ihr seid die Freiwilligen?", stellte der Arenaleiter halb fragend fest, bevor er die Hände in die Hüften stemmte und ein Grinsen auf sein Gesicht trat. "Ich würde sagen, ich muss mich nicht vorstellen." "Ich würde sagen, es wäre trotzdem höflich", kommentierte Ethan düster. Nicht einmal Kate war so auf ihre Berühmtheit bedacht. "Ihr habt zumindest Humor", kommentierte Magniro mit einem belustigten Schnauben. Dann setzte er eine eindeutig gespielte, ernste Miene auf und hielt Ethan die Hand hin. "Magniro." Ethan verstand nicht, was alle an diesem Arenaleiter fanden. Wenig begeistert griff er nach der Hand. "Ethan", stellte er sich dann vor. Magniro nickte und Ethan war sich nicht sicher, ob sich der Arenaleiter überhaupt die Mühe machen würde, sich den Namen zu merken, denn Magniro wandte sich daraufhin den anderen zu.