[align=left]Jakob schaute zu, wie Nofretete die mittlere Tür öffnete. Er schlussfolgerte daraus, dass es wohl nicht an einer einfachten Tür gelegen hatte, dass das Mauzi nicht mehr weiter gekommen war. Jakob hoffte, dass sie mit dem, was das Mauzi aufgehalten hatte, zurechtkommen würde. Aber im Moment blieb ihnen nichts weiter übrig, als durch den erschreckend langen Gang zu gehen. Nofretete würde ja hoffentlich wissen, wohin sie die beiden bringen würde. Aber jetzt war es erst einmal wichtig, leise und vorsichtig zu sein. [/align]
Jathan: Während der Idiot den Gang betrat, blieb Nofretete sichtlich ratlos an der Tür sitzen. Irgendwie ahnte Ethan, was das bedeutete. "Warte", bemerkte er, als sich der Idiot auf den Weg machen wollte. "Ich fürchte, dieser Keller ist um einiges größer, als wir gedacht haben." Er nickte skeptisch in Richtung des Ganges, der sich an der ersten Kreuzung nicht nur in drei Richtungen gabelte, sondern auch diverse Türen aufwies. "Das hier ist das reinste Labyrinth." Ethan schüttelte den Kopf. "Wenn wir hier planlos weitergehen, ist das eine schlechte Idee. Abgesehen davon..." Er sah sich prüfend um. "Wenn es hier Bewegungsmelder gibt, gibt es mit Sicherheit auch Kameras."
[align=left]Jakob blieb dann wie angewurzelt stehen. Er hatte gehofft, dass sie hier irgendwie weiter kommen würden. Aber der Courtenay hatte recht, hier würde es mit Sicherheit irgendwelche Kameras geben und das wiederum war schlecht. Ganz abgesehen von dem ausladenden Aufbau. "Ja und was machen wir jetzt? Wie groß schätzt du unsere Chancen ein, den Typen zu überwältigen, der dich gesehen hat? Von zusätzlichen Leuten mal ganz abgesehen?" Jakob lehnte sich aus Prinzip an eine Wand. "Ich könnte versuchen, mich zu verstecken und dann haben wir immerhin einen Überraschungsvorteil." [/align]
Jathan: Ethan warf einen Blick zurück und seufzte schwer. Wie auch immer sie sich entschieden, sie würden sich schnell entscheiden müssen. "Der Mann hatte ein Maschock", merkte er lediglich an, weil er davon ausging, dass das aussagekräftig genug war. "Und abgesehen davon nehme ich an, dass die Leute, denen die Lagerhalle gehört, mit irgendwelchen Wach-Pokémon ankommen werden." Er ließ seinen Blick durch die verzweigten Korridore gleiten. Ihm missfiel die Vorstellung, sich alleine irgendwelchen vermutlich ausgebildeten Pokémon zu stellen, vor allem wenn er sich in einem Bereich der Lagerhalle befand, in dem er sich definitiv nicht aufhalten durfte. "Es ist keine echte Option, nach einem Ausgang zu suchen", merkte er an und nickte zu Nofretete. "Wenn es so einfach wäre, hätte Nofretete ihn gefunden." Er warf einen Blick zurück zu der Treppe. "Ich fange an, zu glauben, dass es die beste Idee wäre, sich oben mit den Besitzern zu treffen und zu hoffen, dass sie mehr Einsehen haben, als der Arbeiter."
[align=left]Jakob nickte langsam. Sich mit einem Maschock und mehreren Wach-Pokémon anzulegen, empfand er als ausgesprochen dumme Idee. Normalerweise würde er in einer solchen Situation eher das Weite suchen, aber der Courtenay hatte recht. Sich in dieses Unterirdische Labyrinth zu begeben war so, als würde man in die Höhle des Löwen gehen. Und es war nicht einmal sicher, ob es hier überhaupt einen Ausgang gab. "Gut, gehen wir hoch und reden mit den ominösen Besitzern. Hören wir uns an, was sie zu sagen haben und hoffen wir, dass wir uns irgendwie einigen können." Jakob hoffte insgeheim, dass der reiche Junge gut im Verhandeln war und sie dadurch irgendwie doch noch aus dieser Falle entkommen konnten. [/align]
Jathan: Irgendwie hatte Ethan mit deutlich mehr Widerstand gerechnet, aber er würde sich nicht darüber beschweren. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, den Idioten nach einem Ausgang suchen zu lassen, zumal die Leute nur mit einem Eindringling rechneten, aber er bezweifelte, dass der Idiot irgendetwas finden würde. Mit einem kurzen Nicken wandte sich Ethan wieder der Treppe zu und machte sich auf den Weg nach oben. Dort angekommen verharrte er kurz hinter der Tür, lauschte und erst als er sicher war, dass sich dort nichts befand, öffnete er die Tür und betrat die Lagerhalle. Nachdem er einen Schritt zur Seite gemacht hatte, sah er zu dem Idioten. "Versteck dich sicherheitshalber, sie rechnen nicht mit dir und wenn du auf einmal hier bist, wird jegliche Erklärung noch schwieriger."
[align=left]Jakob begann, die Treppe hochzusteigen. "Gut, ist kein Problem. Aber ich warte hier hinter der Tür. Ich will mitbekommen, was hier oben passiert." Ihm gefiel diese ganze Sache nicht, aber im Moment hatte er keine andere Wahl, als den Courtenay machen zu lassen und zu hoffen, dass die ganze Sache gut gehen würde. Er blieb auf der letzten Treppenstufe stehen und schaute den reichen Jungen an. "So und jetzt mach die Tür zu. Ich hoffe, das Licht geht auch bald aus, wenn ich einfach still stehen bleibe." [/align]
Jathan: Ethan warf dem Idioten einen missbilligenden Blick zu, als dieser tatsächlich damit begann, ihm irgendwelche Befehle zu erteilen, dann schloss er die Tür und wandte sich ab. So sehr er es auch gewollt hätte, Ethan konnte nicht leugnen, dass er definitiv Angst hatte. Düster richtete er seinen Blick auf die Tür und hob Nofretete vom Boden hoch - immerhin hatte er behauptet, sein Mauzi gesucht zu haben. Es dauerte eine ganze Weile, bis er schließlich Geräusche hörte und die Tür geöffnet wurde. Unwillkürlich verstärkte er den Griff um Nofretete, als zwei Männer eintraten, die an sich recht zivilisiert wirkten und zumindest bessere Kleidung trugen als der Hafenarbeiter, der vor der Tür wartete. "Was hast du hier verloren?", fragte einer der beiden. "Mein Mauzi", erwiderte Ethan und nickte zu Nofretete. "Ich war in Inito unterwegs und das Mauzi hat beschlossen, dass es den Hafen interessanter findet. Also bin ich hergekommen, um es zu suchen." "Und wie bist du hier reingekommen?" Ethan nickte zu der Tür. "Sie war nicht verschlossen?", hakte der zweite Mann nach und Ethan verkniff es sich, den Typen darauf hinzuweisen, dass er ansonsten wohl kaum hier gewesen wäre. "Richtig", bestätigte Ethan. "Und als ich Mauzi gefunden habe, wurde ich hier eingesperrt." Die Männer sahen kurz zu dem Hafenarbeiter.
Lolly: Atue war gerade damit beschäftigt, an einer Feder zu zupfen, die bald ausfallen würde und dementsprechend juckte, als sie bemerkte, dass sich jemand näherte. Es handelte sich um den gleichen Menschen, mit dem die Freiwilligen bereits zuvor geredet hatten und das wiederum bedeutete vermutlich keine Gefahr. Dennoch gab Atue sicherheitshalber einen kurzen, mahnenden Laut von sich, um die beiden Menschen zu informieren, während sie für den Moment entspannt, aber aufmerksam auf ihrem Dach sitzen blieb.
Die beiden Frauen hatten sich gerade ein wenig unterhalten, als Atue auf einmal einen Laut von sich gab. Holly sah vom Funke auf, die sie gerade mit einem Kamm mit großen Zinken gekämmt hatte und auch Lou wandte sich um. "Hallo... Brandon, richtig?", begrüßte sie den Ankömmling freundlich. Auch Caleb richtete nun seine Aufmerksamkeit auf den jungen Mann, immerhin kannte er ihn nicht. "Auf dem Heimweg?", riet Holly ins Blaue und unterbrach ihre Tätigkeit, um richtig zu Brandon sehen zu können.
[align=left]Jakob setzte sich auf die erste Treppenstufe, als der Courtenay die Tür geschlossen hatte und hielt sein Ohr an die Tür und lauschte. Wirklich viel konnte er nicht hören, aber im Moment war es ja auch still in dem Raum. Bevor er aber irgendetwas hören konnte, ging das Licht wieder aus. Immerhin etwas und da das Mauzi das Licht nicht ausgelöst hatte, hoffte er, dass er sich im Notfall geduckt bis zu einer der Türen vorschleichen konnte, ohne dass das Licht anging. Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich konnte Jakob Stimmen hören und glücklicherweise verstand er auch, was geredet wurde. Der reiche Junge blieb erst einmal bei seiner Geschichte, das Mauzi gesucht zu haben. Die Geschichte wirkte auch plausibel, Nofretete war ja auch in der Lage, Türen zu öffnen. Es blieb nur zu hoffen, dass der reiche Junge damit durchkam. Allerdings würde das bedeuten, dass danach das Lagerhaus wieder abgeschlossen würde. Er hoffte einfach, dass der Courtenay ihn dann nicht hier einfach im Stich lassen würde, sondern auch zeitnah Hilfe holen würde, wenn der reiche Junge erst einmal draußen war. [/align]
Lolly: "Ich habe meine Schwester nach Hause gebracht und bin jetzt auf dem Weg zu einem Freund, der hier wohnt", erwiderte Brandon gelassen und hob die Schultern. Atue bemerkte, dass er dem Voltilamm einen skeptischen Blick zuwarf. "Ihr seid immer noch hier unterwegs?" Atue war sich nicht sicher, aber sie nahm an, dass es auch unter Menschen eigentlich üblich war, nach einer Verletzung oder etwas vergleichbar Offensichtlichem zu fragen.
Jathan: "Wenn die Tür zu war, kannst du vermutlich nichts dafür", merkte einer der beiden Männer an. Ethan war zu angespannt, um ernsthaft erleichtert zu sein. "Bist du alleine?", hakte der zweite derweil nach. "Ja", erwiderte Ethan mit einem kurzen Nicken. Einige Augenblicke lang herrschte Stille und die beiden Männer wirkten tatsächlich nicht sonderlich skeptisch oder bedrohlich. Sie schienen ihm vielmehr zu glauben und das wiederum war durchaus etwas Positives. "Dann bleibt eigentlich nur noch eine Frage", kommentierte der erste der beiden Männer. "Was genau macht ein Courtenay in der Stadt und weshalb läuft sein vermutlich sündhaft teures Mauzi frei in der Gegend herum?"
"Sieht so aus", gab Holly zur Antwort und hob betont lapidar die Schultern, während Lou einen Blick auf ihre Uhr warf. "Außerdem geht das doch noch. So viel Zeit ist ja nun auch nicht vergangen", wiegelte das Mädchen ab. "Wir warten eh nur auf die beiden Jungs, damit wir endlich abziehen können", fügte die junge Farmerin hinzu und musterte Brandon kurz. Er hatte zu Funke gesehen und sie war sich sicher, dass man sehen musste, dass ihr Pokemon angeschlagen war. Auf der einen Seite war es angenehm, nichts erklären zu müssen, aber auf der anderen Seite hatte dieser Brandon vorhin eine ganze Reihe Fragen gestellt und nun ließ er das Offensichtliche unkommentiert? "Bleibt nur zu hoffen, dass die beiden sich beeilen", fügte Lou scherzhaft an. Sie nahm Brandons Auftauchen eher gelassen hin. Der junge Mann würde vermutlich zeitnah seiner Wege gehen, immerhin hatte er das zuvor auch getan und sie hielt es für unwahrscheinlich, dass sich das spontan geändert hatte.
[align=left]Jakob hielt angespannt den Atem an. Im Moment schien alles für den reichen Jungen gut zu laufen. Die Männer nahmen es hin, dass der Courtenay hier alleine im Lagerhaus sein Mauzi gesucht hatte. Es blieb also zu hoffen, dass er in absehbarer Zeit wieder draußen war. Dann jedoch kam es zu einem unvorhergesehenen Problem. Ein normaler Junge, der einem normalen Mauzi hinterhergelaufen war, wäre an dieser Stelle warscheinlich nach draußen gesetzt worden. Die Männer wussten allerdings irgendwoher, dass der reiche Junge kein gewöhnlicher Junge war, sondern ein Courtenay, und dass stellte sie vor Probleme. Im besten Fall könnten sie nur das Mauzi einfordern wolen, im schlimmsten Fall würden sie ihn hierbehalten wollen und Lösegeld fordern. [/align]
Lolly: Atue verlagerte ihr Gewicht von einem auf den anderen Fuß. "Stimmt", bestätigte Brandon derweil mit einem Schulterzucken, als einer der beiden Menschen anmerkte, dass noch nicht sonderlich viel Zeit vergangen war. "Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es interessantere Orte gibt, um einen Tag zu verbringen." Mit einem kurzen Lachen winkte er ab und fuhr sich mit einer Hand durch das etwas zerzaust wirkende Haar. Dann sah er sich suchend um und schien die umstehenden Lagerhallen zu mustern. Atue fand es schwer, ihn zu interpretieren. Er wirkte freundlich. Aber das konnte täuschen. Und sie war sich dessen nicht sicher. "Wo sind die beiden denn? Ich hoffe, dass hier ist keine seltsame Mutprobe oder etwas Dergleichen", merkte er dann an. "Hier leben einige wilde Pokémon, die es gar nicht lustig finden, wenn man ihnen zu nahe kommt."
Jathan: Einen Moment lang starrte Ethan die beidne Männer lediglich an. Natürlich war es denkbar, dass man ihn auf irgendeinem Foto gesehen hatte und dass man ihn kannte, aber es ergab keinen Sinn, dass diese Männer ihn zu kennen schienen und ihm trotzdem erst irgendwelche anderen, offenbar sinnfreien Dinge gefragt hatten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser kleine Ausflug mit deinem Vater abgesprochen ist", fügte einer der beiden hinzu. "Aber das lässt sich sicher herausfinden." "Mein Vater ist derzeit in einer Besprechung und abgesehen davon bezweifle ich, dass es euch irgendetwas angeht, ob mein Ausflug nach Inito abgesprochen ist oder nicht", entgegnete Ethan halb irritiert, halb hoheitsvoll. "Umso besser", bemerkte der zweite Mann. "Dann wird sich dein Vater sicher freuen, wenn wir dich zurückbringen und uns dafür ein hübsches Taschengeld zustecken." Beide Männer zückten Pokébälle und zu Ethans Missfallen hatte sich der Hafenarbeiter mittlerweile aus dem Staub gemacht. Vermutlich war ihm die Sache zu gefährlich geworden, als er Ethans Nachnamen gehört hatte. "Keine Sorge, du musst auch nicht weit laufen, wir nehmen eine Abkürzung", deklarierte einer der beiden und betrat gelassen die Lagerhalle, um an Ethan vorbei auf die Spinde zuzuhalten. "Wollt ihr mich in einen Schrank sperren?", hakte Ethan nach, um den Idioten zu warnen. "Nicht ganz", erwiderte der Mann.
Lou folgte Brandons Blick zu den Lagerhallen, sah aber nichts Besonderes. Sie vermutete, dass er nach Ethan und Jakob Ausschau hielt, aber die konnten überall stecken. "Keine Ahnung, wo die Jungs sind. Wir haben nur abgemacht, dass wir uns wieder hier treffen", antwortete Holly und war immer noch darum bemüht, möglichst locker zu wirken, was die Situation anging. "Aber was die wilden Pokemon angeht, haben wir schon gemerkt, dass es nicht so einfach ist." Die junge Farmerin nickte zu ihrem Voltilamm. Lou sah kurz zu Holly und fragte sich zum ersten Mal bewusst, was genau diese vorhatte. Sie vermutete ein Ablenkungsmanöver, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was genau das bringen sollte. Sie stimmte zu, dass Brandon vielleicht ein wenig zu freundlich war, aber das Mädchen war überzeugt, dass er wieder verschwinden würde, sobald seine Gesprächsthemen aufgebraucht waren. "Zum Glück alles halb so wild. Wir schauen nachher kurz im Pokemoncenter vorbei, um sicher zu gehen, aber sobald werden wir unser Glück wohl nicht nochmal versuchen", plauderte Holly weiter, behielt Brandon dabei aber weiter im Auge.