"Das glaube ich allerdings auch nicht", meinte Lou. "Er hat definitiv etwas gesehen." Das Mädchen wandte sich abermals der Bank zu, aber auch hier sah Lou auf den ersten Blick nichts. Es war merkwürdig. "Aber wenn hier was ist, dann kann es doch nicht weit sein", gab sie zu bedenken und sah sich anschließend etwas weitläufiger um. Natürlich gab es hier Vegetation, immerhin waren sie in einem Park, aber was auch immer Caleb gesehen hatte, schien entweder komplett unbemerkt bleiben zu wollen oder aber es erlaubte sich einen Scherz mit ihm.
Jayjay: "Das ist in der Tat nicht schlecht", bestätigte Annie. "Aber Jill schafft auch deutlich schwerere Gegenstände oder Pokémon. Bo funktioniert, an Stu arbeiten wir noch." Das Fermicula setzte derweil Dan wieder auf dem Boden ab und begann anschließend wieder damit, um die Bank herum zu wuseln. Dan hingegen wirkte durchaus motiviert, als Jakob nach einer Kostprobe fragte und mit einem Grinsen nickte Annie. "Dann wollen wir mal, Dan", wandte sie sich an das Elevoltek, nur um anschließend doch wieder zu Jill zu sehen. "Schutzschild, Jill." Das Fermicula krabbelte ein Stück von der Bank weg und beschwor eine Art schützende Barriere um sich herum. "Und jetzt Dan, zeig ihm deinen Donnerschlag." Das Elevoltek holte aus, wobei Funken zwischen seinen Antennen hin und her flogen und sich anschließend um seine rechte Faust herum konzentrierten. Das leise Knistern wurde zu lautem, elektrischen Knacken und dann traf sein Hieb den Schutzschild. Dieser hielt stand, aber es entstand ein Geräusch, das vage an einen leisen Donner erinnerte und die Funken flogen regelrecht durch die Gegend.
Lou: Während Sean sich noch umsah und dabei sichtlich nachdenklich wirkte, ertönte abrupt eine Art Donner, begleitet von einem flackernden Licht. Selbst Sean schien sich kurz zu erschrecken, schüttelte dann allerdings missbilligend den Kopf. "Annie übertreibt es mal wieder", kommentierte er anschließend, griff dann aber abrupt nach Lous Arm und deutete zu einem Ast des Baumes hinter ihnen. "Immerhin haben wir jetzt unsere Ablenkung gefunden." Auf dem Ast saß ein sichtlich schockiert aussehendes, vor Schreck aufgeplustertes Natu, das mit einem starren Blick zu Annies Pokémon sah.
Auch Lou zuckte erschrocken zusammen, als auf einmal das Donnern zu hören war. "Himmel! Was hat sie gemacht?", stellte sie eine eher rhetorische Frage. Eigentlich wollte sie das gar nicht so genau wissen. Zum Glück lenkte Sean Lous Aufmerksamkeit ohnehin auf etwas anderes und das war ein kleines Pokemon in einem Baum, welches offensichtlich ebenso wenig erfreut über den Krach war. "Was ist das denn? Das ist ja süß!", stieß das Mädchen überrascht aus. Es war klein, es war grün und es schien ein Vogelpokemon zu sein.
[align=left]Jakob sah gespannt zu, als Jill das Schutzschild aufbaute und er war gespannt, was jetzt passieren würde. Die Elektroattacke, die Dan ausführte, erfüllte die Luft mit dem charakteristischen Geruch, der bei sowas immer entstand und der Schlag gegen das Schutzschild erzeugte auch einen nicht ganz zu verachtenden Donner. "OK, krasse Nummer", sagte Jakob, als er sich kurz durch die Haare wuschelte. Er musste zugeben, da er nicht Ziel der Attacke geworden war, war die Attacke durchaus beeindruckend gewesen. Er blickte zu Jill und nickte. "Beeindruckende Attacke, beeindruckende Abwehr. Es hat sogar einen Donner gegeben. Ziemlich cool, auf diese Art Attacken zu üben. Da muss man sich ja nicht zurückhalten. Und sehr beeindruckend, dass Jill Bo hochheben kann! Sie ist definitiv stärker, als sie aussieht." [/align]
Jayjay: "Am Anfang muss man durchaus vorsichtig sein", antwortete Annie, während sie beide Pokémon kurz tätschelte. "Ein Schutzschild hält nicht allem stand. Aber mittlerweile weiß ich ja ziemlich genau, was Jill und Dan drauf haben und was nicht." Sie grinste. "Außerdem sind jetzt wenigstens alle hier im Park wieder wach. Auch unser Koordinatoren-Pärchen." Sie nickte in die Richtung, in der sich Sean und Lou befanden (die Jayjay laut SL-Wissen bisher nicht bemerkt hat). "Damit dürftest du mein Team jetzt ja kennen, Anfänger."
Lou: "Das ist ein Natu", antwortete Sean und das Pokémon schien zu bemerken, dass man es gesehen hatte, denn sein starrer Blick richtete sich auf Sean und Lou. "Und vermutlich der Grund für Calebs Irritation." Einige Augenblicke lang starrte Natu Sean an, dann richtete sich sein Blick auf Lou und letztendlich bestätigte es Seans Theorie, indem es plötzlich und ohne Vorwarnung verschwand, als hätte es sich in Luft aufgelöst.
"Ein Natu? Das ist echt niedlich!", meinte Lou und klang dabei sehr nach dem Mädchen, das sie auch war. Allerdings kam sie kurz ins Stocken, als das kleine Vogelpokemon einfach verschwand. "Es ist weg!", stellte sie erstaunt fest. "Und das einfach so. Wenn es das so einfach kann, ist es kein Wunder, dass es weg war, bevor wir es bemerken konnten." Dennoch blickte sich das Mädchen für einen Moment suchend um. Ihr dämmerte es, dass das Natu eventuell das zweite Pokemon war, von dem sie überlegt hatte, es sich anzuschaffen. Nur festlegen wollte sie sich nicht einfach so. "Schade... Ich hätt es gerne mal von Nahem gesehen."
Jakob nickte Annie kurz zu. Verständlich, bis Schutzschild verlässlich funktionierte, musste man aufpassen. Jakob horchte aber auf und sah in die Richtung, in die Annie nickte. "Oh, die beiden habe ich ja noch gar nicht bemerkt... Moment, was meinst du mit Pärchen?" Jakob schaute kurz zu den beiden und dann wieder zu Annie. Vielleicht hatte er doch recht damit, dass Lou Sean zu mögen schien. Einen Moment lang fasste er sich, bevor er fortfuhr: "Ja, alle bis auf Liz. Aber es gibt bestimmt nochmal die Gelegenheit. Wir werden uns ja hier nicht zum letzten Mal sehen, hoffe ich." Dann blickte er zu Siggi und nickte ihm kurz zu. "Und Annie? Sollen wir dir noch Felsgrab vorführen, oder findest du es nicht so spannend, was ein Anfänger und sein Zurrokex so können?" [/align]
Jayjay: Annie sah Jakob einen Moment lang irritiert an, dann lachte sie. "Läuft da was zwischen dir und der Koordinatorin?", hakte sie dann halb provokant, halb irritiert nach. "Das klingt ja fast nach Eifersucht." Mit einem Zwinkern hob sie die Schultern. "Wir können schauen, ob wir nachher irgendwo einen Kampfplatz ergattern, wenn du hier den Boden mit Felsgrab umgräbst, darfst du unter Garantie den neuen Rasen bezahlen."
Lou: "Es kann Teleport", informierte Sean sie. "Wie man sieht." Dann hob er die Schultern und sah sich um, aber das Natu war spontan nirgendwo zu sehen. "Allerdings glaube ich nicht, dass wir es zum letzten Mal gesehen haben", fügte er dann hinzu. "Dafür scheint es zu viel Spaß daran gehabt zu haben, Caleb zu..." Noch bevor er den Satz beenden konnte, erschien das Natu ohne Vorwarnung auf Calebs Rücken.
"Das ist total faszinierend", meinte das Mädchen, konnte das Natu aber auch nirgendwo sehen, was durchaus schade war. Allerdings kam sie nicht dazu, Sean zu antworten und genau genommen hatte dieser nicht einmal Gelegenheit, seinen Satz zu beenden, als das kleine Pokemon unvermittelt auf Calebs Rücken wieder auftauchte. Das Sesokitz war davon so überrumpelt, das es erst einen erschrockenen Laut ausstieß und dann fast zeitgleich einen Satz in die Luft machte, ehe es in Richtung Lou losrannte.
[align=left]Jakob zuckte verlegen mit den Schultern. Er fühlte sich ertappt, vielleicht hätte er doch nichts in Richtung des Pärchens sagen sollen. "Naja, ich mag sie, aber da läuft nichts zwischen uns", antwortete Jakob ein wenig kleinlaut und schüttelte dann kurz den Kopf. "Und wieso interessiert es dich überhaupt, mit wem ich was am laufen habe?", fragte Jakob halb provokant weiter. Dann blickte er auf den Rasen. "Ja, das wäre besser. Ethan reißt mir den Kopf ab, wenn er auch noch für mich einen Rasen auslegen muss." [/align]
Jayjay: "Es interessiert mich überhaupt nicht", antwortete Annie gelassen und hob die Schultern. "Aber falls das geheim bleiben soll, klang das grad sehr auffällig." Sie winkte ab. "Soweit ich weiß, hat mein Brüderchen momentan sowieso eine Freundin." Sie streckte sich. "Oder hat er sich neulich getrennt?" Annie schien einen Moment lang nachzudenken, dann zuckte sie erneut mit den Schultern. "Keine Ahnung, ehrlich gesagt." Dann fiel ihr Blick auf den Rasen. Ein wenig skeptisch sah sie anschließend zu Jakob. "Wie kommt es eigentlich, dass er dich finanziert?", fragte sie dann. "Und wie kann er sich das leisten?"
Lou: Das Natu schien den Ritt auf Calebs Rücken zu genießen, denn es wirkte irgendwie amüsiert. In dem Moment, in dem Caleb vor Lou stehen blieb, verschwand das Psycho-Pokémon allerdings wieder.
[align=left]Jakob zuckte dann mit den Schultern und blickte wieder zu den beiden Koordinatoren. "Also so wirklich geheim ist das nicht, dass ich an ihr prinzipiell interessiert bin." Sein Blick fixierte Sean und er seufzte kurz. "Aber ich glaube, so wie die Konkurrenz aussieht, habe ich eher geringe Chancen." Er schüttelte den Kopf und kam dann zu einem doch eher unangenehmen Thema. Er hatte ein wenig zu viel gesagt, was Ethan anging, aber er konnte das retten. "Ethans Eltern sind, soweit ich weiß, ein wenig wohlhabender. Und da mir am ersten Tag mein ganzes Geld, was ich mitgenommen hatte, geklaut worden ist, hilft er mir ein bisschen aus. Dafür muss ich es aber irgendwann zurückzahlen." Zumindest nahm Jakob an, dass Ethan eine gewisse Gegenleistung erwartete. [/align]
Es sah recht albern aus, wie das Natu eiskalt auf Calebs Rücken blieb, aber im ersten Moment war Lou nicht nach lachen zumute. "Caleb, ist okay. Das ist ein Natu, das sich einen Spaß daraus macht, dich zu necken", erklärte sie ihrem Sesokitz, während sie es beruhigend tätschelte. Tatsächlich fing sich Caleb auch recht schnell wieder, stupste Lou dankbar an und wandte sich anschließend von ihr ab, um nach dem Übeltäter Ausschau zu halten. "Das könnte schwierig werden", bemerkte das Mädchen. "Es hat bisher einfach immer Teleport eingesetzt, Caleb." Das Sesokitz gab eine Art Murren von sich und wollte sich offensichtlich nicht geschlagen geben, was Lou dann doch ein kurzes Lachen entlockte. "Wenn du es wirklich erwischen solltest, dann fang ich es auch", antwortete sie halb scherzhaft und halb ernst.
Jayjay: "Sean ist zumindest kein Anfänger", kommentierte Annie amüsiert. "Und irgendwie hat er wohl auch den Koordinator-Vorteil." Sie legte Jakob mit betont übertriebenem Mitgefühl eine Hand auf die Schulter. "Ich fürchte, jetzt ist alles verloren." Mit einem Lachen schüttelte sie anschließend den Kopf und winkte ab. Dann wurde sie allerdings ernster. "Wie hast du es geschafft, dass man dir dein komplettes Geld klaut?"
Lou: "Ich bin mir nicht sicher, ob du das Natu wirklich fangen möchtest", merkte Sean an. "Es scheint ein Unruhestifter zu sein, ads kann schnell anstrengend werden." Er hob die Schultern. "Aber niedlich ist es, keine Frage." Auch Clément schien Ausschau zu halten, aber offenbar war das Natu klug genug, um nicht auf dem Knarksel zu landen. Stattdessen suchte es sich ganz eindeutig ein anderes Ziel, denn kurze Zeit später materialisierte es sich auf Lous Kopf.
"Ich müsste es ohnehin erwischen", antwortete Lou, "und das sehe ich bei der ganzen Teleportiererei irgendwie nicht." Und es war mehr als zweifelhaft, dass das Natu spontan beschloss, sich ihr anzuschließen. Sowas war für Kindersendungen und kitschige Romane reserviert. Allerdings kam das Mädchen nicht dazu, noch etwas zu sagen, denn auf einmal war da etwas auf ihrem Kopf. "Woaa!", stieß sie erschrocken aus und stolperte erst einmal rückwärts, ehe sie gegen die Bank stieß und eher unsanft auf dieser landete. "Hey!!! Runter da!", schimpfte Lou lauthals und versuchte das Natu auf ihrem Kopf irgendwie zu erwischen. Das war nicht witzig, jedenfalls nicht auf Dauer. In der Hinsicht hatte Sean definitiv recht.