Jakob zuckte mit den Schultern. Er fand es schade, dass sie ihm nicht zusicherte, dass sie mit ihm trainieren würde. "Schade, dann komm wenigstens kurz raus und sag bescheid, wie es aussieht." Jakob nahm sich auf jeden Fall vor, sich bis zum Abendessen nicht von diesem Pokémon-Center wegzubewegen. "Aber du hast recht, ich werde warscheinlich problemlos jemanden zum Trainieren finden. Ich muss immerhin Felsgrab verfeinern. Was Ethan mit der Attacke angestellt hat, war schon toll, oder?"
„Das kann ich machen“, erwiderte Lou, auch wenn sie davon ausging, dass keinem ihrer Pokémon ernsthaft etwas fehlte. Trotzdem würde sie definitiv beide kontrollieren lassen. „Ethans ganzer Kampf war ziemlich beeindruckend. Ich fand es auch bemerkenswert, was Gaius geleistet hat, obwohl er ja im Nachteil war“, meinte das Mädchen. Das Serpifeu hatte dem Bluzuk jedenfalls mächtig zugesetzt.
Ethan: „Ich habe lediglich gesagt, dass meine Variante bei dir nicht funktioniert“, antwortete Kate. „Aber das Zuhören ist vermutlich keine Stärke eines Courtenays.“ Ethans düsteren Blick schien sie zu ignorieren. „Ich würde behaupten, ich darf das sagen.“ Zwei Spaziergänger kamen auf die Bank zu und Kate griff augenblicklich nach ihrer Sonnenbrille und wandte den Blick ab, vermutlich um sicher zu sein, dass man sie nicht erkannte. „Weil du eine Berühmtheit bist?“, hakte Ethan nach, als die Leute außer Hörweite waren. „Weil du meinen Nachnamen kennst“, korrigierte Kate.
Jakob nickte. Immerhin blieben sie so in Kontakt und dass Lou sich erst um ihre Pokémon kümmern wollte, konnte er ihr nicht verübeln. Wahrscheinlich hätte er es genau so gehandhabt. Immerhin war das Pokémon-Center bereits in Sicht. "Hey, da vorne ist ja schon das Center. Die Zeit vergeht eben auch schneller, wenn man zu zweit unterwegs ist, oder?"
"Naja, der Weg war jetzt nicht so lang, dass man hätte vereinsamen können", erwiderte Lou und grinste anschließend. Das Gespräch hatte sich in eine relativ angenehme Richtung entwickelt, sodass es ihr leichter fiel, Jakob zu antworten. Im Center selbst waren einige Leute an und das Mädchen machte drei Personen aus, die vor ihm dran sein würden. "Das sieht nicht aus, als ob es wirklich lange dauern würde", bemerkte Lou.
Ethan: Ethan entschied sich dazu, das Thema nicht weiter zu vertiefen, letztendlich hatte sie recht und es gab wenig, was er dazu hätte sagen können. „Hast du jetzt eine Lösung oder nicht?“, fragte er stattdessen. „Du bist ein Einzelkind“, merkte sie an. „Wenn dein Vater nicht möchte, dass sein Vermögen an die AC oder andere Aktionäre geht, braucht er dich. Und Leute wie dein Vater wollen, dass es in der Familie bleibt. In der engen Familie.“ „Was hat das damit zu tun?“
Jakob schaute sich im Pokémon-Center um und sah, dass immer noch recht wenig los war. Er nickte Lou zu. "Na gut, sieht wirklich nicht sehr voll aus." Jakob sah Lou an und lächelte. "Dann kann ich ja noch den Moment bleiben, bis du dran bist."
"Klar, warum auch nicht?", erwiderte Lou und klang dabei recht unbekümmert. "Danach können wir ja gucken, wie es weiter geht. Entweder du suchst dir wirklich einen Trainingspartner oder wir suchen eine Buchhandlung. Da könnten wir sogar beide drin fündig werden." Es gab immerhin diverse Ratgeber für Pokemontrainer und Lou glaubte nicht, dass es verkehrt wäre, wenn sich Jakob ein Nachschlagewerk zulegen würde, um vielleicht ein paar Anreize für den Kampf gegen Conchua zu bekommen.
Ethan: „Du bist erwachsen und kannst somit deine eigenen Entscheidungen treffen“, antwortete Kate mit einem amüsierten Lächeln. „Dein Vater kann wenig gegen das Gesetz tun. Er kann dir höchstens damit drohen, dich zu enterben, aber wenn er das tut, meint er es ohnehin nicht ernst. Und wenn er merkt, dass du das weißt…“ Sie ließ den Satz unbeendet und hob ihre Schultern. „Wenn er dann nach einer Lösung sucht, kannst du ihm immer noch einen Kompromiss vorschlagen. Einen Tag für Unterricht via Telefon beispielsweise.“ Kate ließ von ihrer Sonnenbrille ab, nachdem sie sich kurz umgesehen hatte. „Ich würde behaupten, dass das gut funktionieren wird.“ Zu Ethans Ärger musste er zugeben, dass das sogar äußerst plausibel klang. Er hatte nicht erwartet, dass sie wirklich einen Lösungsvorschlag hatte, aber genau das war der Fall. „Vielen Dank für diesen Vorschlag“, kommentierte Kate voller Ironie. „Gern geschehen.“ „Ich bedanke mich, wenn er funktioniert hat“, antwortete Ethan kühl.
Jakob war ein wenig erstaunt. Lou schlug tatsächlich vor, dass sie später zusammen in eine Buchhandlung gehen könnten. Das hatte er nicht erwartet, bisher hatte Lou recht distanziert auf seine Annäherungsversuche reagiert. "Das können wir auch gerne machen, ich wollte mir auch irgendwann demnächst das eine Buch von Corrian besorgen." Ein wenig verlegen lächelte er dann Lou an und wuschelte sich dabei durch die Haare. "Ich fürchte nur, außer stöbern wird es bei mir nicht viel werden, es sei denn du legst mir was aus."
"Ich kann dir gerne etwas leihen. Das ist nicht das Problem. Ein Buch kostet ja zum Glück nicht die Welt", erwiderte Lou und warf einen kurzen Blick nach vorne. "Bevor wir uns dann allerdings auf den Weg machen, will ich gucken, was sie hier haben. Außerdem möchte ich gerne noch irgendwann vor dem Abendessen auf den neuesten Stand kommen, was die aktuellen Nachrichten angeht", erzählte sie. Allerdings bezweifelte das Mädchen, dass sich spontan etwas an der aktuellen Situation geändert hatte.
Ethan: „Ich komme darauf zurück“, erwiderte Kate und sah anschließend zu Nofretete. „Trainierst du sie?“ „Nein, sie hat keine Lust darauf.“ „Ich glaube, sie braucht nur den richtigen Anreiz“, merkte Kate an und stand anschließend auf. „Ich nehme an, damit dürfte ich dir jetzt nicht nur Informationen verschafft, sondern auch deine Laune gehoben haben.“ Sie rückte ihre Sonnenbrille zurecht und schien sich prüfend umzusehen. „Meine gute Tat für heute.“ „Wie großzügig.“ „Manchmal merkt man die Verwandtschaft zu deinem Vater“, kommentierte sie sichtlich unbeeindruckt von seinem Tonfall. „Als hättest du sonderlich oft mit ihm zu tun gehabt.“ „Zu oft für meinen Geschmack“, antwortete Kate und wandte sich ab. „Viel Erfolg mit den Informationen.“
"Danke", erwiderte Jakob auf Lous Angebot. Im Endeffekt hatte er es ja selber angebracht, aber es war trotzdem nicht die schlechteste Idee, sich zu bedanken. "Ich bin auch mal gespannt, was sie hier haben. Sollte mehr sein als in Inito, denke ich. Aber ist klar, dass du informiert bleiben willst. Ich nehme an, du hast noch nichts von deiner Mutter gehört?" Jakob schaute Lou dabei mitleidig an.
"Bisher nicht", erwiderte Lou ein wenig ratlos. "Ich verfolge die Nachrichten und telefoniere mehr oder weniger regelmäßig mit meinem Vater, aber der wusste bisher auch nichts Neues." Das Mädchen hob kurz die Schultern. "Ich nehme an, dass ich es als gute Nachricht auffassen kann, dass man ihren Körper nirgends gefunden hat." Denn so lange das nicht der Fall war, konnte sie davon ausgehen, dass Lyn definitiv noch am Leben war. Etwas anderes wollte sich Lou auch nicht vorstellen.
Ethan: Ethan sah zu dem Umschlag in seiner Hand und fragte sich, wie sinnvoll es war, ihn jetzt bereits zu öffnen. Fest stand, dass er das sicherheitshalber in seinem Zimmer tun würde. Mit einem Seufzen entschied er sich dafür, solange zu warten, bis Nofretete endgültig schlief, damit er sie ohne Protest zurückrufen konnte. Abgesehen davon bezweifelte er stark, dass Kate mit dem Mauzi Recht behalten würde.