"Klar, gerne doch. Wir nehmen jedes Training, das wir kriegen können", antwortete Holly und warf dann Lola einen kurzen Blick zu, allerdings wirkte das Snubbull nicht ganz so enthusiastisch. "Ich mag das Training in der Gruppe auch. Bisher war es ziemlich spaßig." "Hey! Da ist Ethan!", stellte Lou unabhängig vom Gespräch fest. Dadurch dass sie sich drehte, änderte sich auch die Sicht ihres Natu, sodass dieses nun seinen Blick auf Ethan richtete. "Wie ist es gelaufen?", wollte Lou von ihm wissen, nachdem er näher getreten war. Sie klang etwas besorgt, immerhin waren die momentanen Aussichten nicht die besten.
"Mäßig", erwiderte Ethan mit einem Schulterzucken, aber bevor er noch etwas hinzufügen konnte, sprang Nofretete ohne Vorwarnung und erstaunlich schnell in Richtung Lou. Im gleichen Moment bemerkte Ethan das Natu, das auf Lous Schulter gesessen hatte und sich spontan in Sicherheit teleportierte. Nofretete traf nicht - auch nicht Lous Schulter -, aber dummerweise hatte sich das Natu lediglich ein paar Meter weiter auf den Boden teleportiert, sodass Nofretete erneut angriff. "Hör auf, Nofretete!", wies Ethan das Mauzi an, aber es ignorierte ihn gekonnt. Das Natu entwischte auch dieses Mal. "Du triffst es sowieso nicht." Einen Moment lang warf ihm Nofretete einen vernichtenden Blick zu, dann fokussierte sie sich auf das Natu, das ein paar Meter entfernt saß. Im nächsten Augenblick griff Nofretete an - erstaunlich schnell. So schnell, dass das Natu nicht ausweichen konnte und von einem Hieb getroffen wurde. Daraufhin hüpfte es sichtlich irritiert ein Stück zurück. Als Nofretete erneut angreifen wollte, griff Ethan mit einem Seufzen nach ihrem Luxusball und rief das Mauzi zurück, bevor es noch weiteren Schaden anrichten konnte.
"Finneas!", stieß Lou erschrocken aus, als Nofretete quasi über ihre Schulter flog. "Da!", kam es hektisch von Holly, die auf die Stelle deutete, zu der sich das kleine Vogelpokemon teleportiert hatte. Allerdings war es dort gar nicht mehr, denn das Mauzi setzte erneut an und verfehlte zum Glück wieder. "Provozier sie doch nicht!", meinte Holly zu Ethan, als dieser Nofretete verdeutlichen wollte, dass ihre Bemühungen vergeblich waren. Ein erschrockener Laut von Lou kündete schließlich davon, dass das Mauzi schließlich doch getroffen hatte. Zum Glück rief Ethan es schließlich zurück, sodass Lou die Chance ergriff und zu ihrem Natu lief. Dieses wirkte reichlich desorientiert von dem Schlag, den es abbekommen hatte und für einen Moment musterte es auch seine neue Trainerin irritiert. Lou hingegen war einfach nur froh, dass soweit alles in Ordnung zu sein schien und auch Finneas verstand schließlich, dass die Gefahr gebannt worden war. Er ließ sich von Lou wieder auf deren Schulter heben, wo er sich kurz umsah, nur um sicherzugehen, und sich schließlich empört aufplusterte. "Was war denn auf einmal mit Nofretete los?", fragte Lou besorgt nach, während sie Finneas besänftigend tätschelte.
Jakob schaute irritiert dem Treiben zu, als Nofretete Finneas jagte. Und das auch noch mit Erfolg, denn Nofretete schaffte es tatsächlich, das Natu mit irgendeiner Attacke traf, die er nicht erkannte. Irritiert blickte er zwischen Ethan und Lou hin und her. "Alles klar, wusste ja gar nicht, dass Nofretete so schnell sein kann. Geht es Finneas gut?" Die Situation schien zumindest jetzt wieder etwas entschärft zu sein, Jakob hoffte nur, dass sich jetzt kein Streit zwischen Lou und Ethan entwickeln würde. Den könnten sie jetzt echt nicht gebrauchen, so würde Ethan nie seine Informationen preisgeben.
Ethan warf Nofretetes Luxusball einen skeptischen Blick zu, dann steckte er ihn weg. "Vermutlich hat sie das Natu für eine geeignete Beute gehalten", merkte er dann mit einem Kopfschütteln an und stellte fest, dass Kate damit erneut recht gehabt hatte. Mit der richtigen Motivation schien sich Nofretete definitiv auf einen Kampf eingelassen. Wieso hatte Kate auch noch damit Recht behalten müssen? "Ich lasse sie in ihrem Ball", entschied er dann und sah zu dem aufgeplusterten Natu. "Wo kommt das Natu überhaupt her?"
"Das ist Finneas", erklärte Lou und deutete auf das Natu, welches dazu übergegangen war, nun Ethan niederzustarren. "Ich hab ihn vorhin gefangen, als ich mit Sean unterwegs war. Er war der Meinung, Caleb ablenken zu müssen." "Lass dich nicht von dem Blick irritieren. Das muss so", fügte Holly hinzu, weil sie sah, was Finneas nun tat. Die junge Farmerin fand eigentlich, dass Ethan sich ordentlich für Nofretetes Verhalten entschuldigen sollte, aber wenn Lou das Gesagte von Ethan reichte, dann würde sich Holly ganz bestimmt nicht reinhängen. "Um auf den Anfang des Gesprächs zurückzukommen: Wie lief es? Ein paar mehr Details wären klasse."
Jakob schaute zwischen dem attraktiven Mädchen und Ethan hin und her. Immerhin war es angenehm, nicht mehr niedergestarrt zu werden. Er schnaubte sogar belustigt, als Holly meinte, dass das so musste. Es war glücklicherweise kein Streit ausgebrochen und er hoffte, dass Ethan nun bereit war, Informationen zu teilen. Allerdings war er sich sicher, dass Ethan das nicht mitten auf der Promenade tun wollte. "Informationen klingen gut. Wollen wir dann dafür woanders hingehen? Ich glaube, wir können darauf verzichten, dass irgendwelche Leute mithören."
"Meinen Glückwunsch", erwiderte Ethan und rang sich zumindest zu einem Lächeln durch. Finneas hingegen starrte ihn derweil nieder und wenn die Farmerin sagte, dass das normal war, bezweifelte er, dass es eine direkte Reaktion auf Nofretete war. Er hoffte lediglich, dass Finneas dieses Starren nicht auch bei Nofretete versuchen würde, denn das wäre unter Garantie kontraproduktiv für das Natu gewesen. "Informationen?", wiederholte er doch eher skeptisch die Äußerung des Idioten, dann fiel ihm allerdings ein, dass es wirklich Informationen gab. Informationen, die er sich auch noch nicht angesehen hatte. "Wir sollten auf eines der Zimmer gehen", bestätigte er dann den Vorschlag des Idioten. "Dann sehen wir weiter."
"Danke", meinte Lou und erwiderte das Lächeln sogar. Finneas hingegen blieb dabei, Ethan anzustarren. "Wenn du das lieber drinnen bereden willst, sollten wir uns auf den Weg machen", erwiderte Holly auf die andere Aussage des jungen Mannes. Sie deutete in Richtung des Hotels und setzte sich anschließend auch gleich in Bewegung. Die junge Farmerin wollte schnellstmöglich auf den neuesten Stand kommen, denn für sie hing definitiv einiges an der ganzen Sache.
Jakob grinste ein wenig triumphierend. Er hate also richtig vermutet, dass es neue Informationen geben würde. Und Ethan schien diese auch teilen zu wollen, denn ansonsten gäbe es keinen Grund, sich zurückzuziehen. Der Tag war sowieso schon voller seltsamer Wendungen gewesen, also fragte sich Jakob, was diese Informationen genau waren. Er nickte dem reichen Jugnen zu und setzte sich dann ebenfalls in Bewegung.
Die anderen wirkten auf Ethan äußerst erpicht darauf, die Informationen zu hören - oder besser zu sehen. Er selbst hatte darauf weniger Lust. Vor allem überlegte er, was er ihnen bezüglich Kate sagen sollte, aber irgendetwas würde ihm einfallen. Und die Informationen, die sie ihm in Form des Umschlags gegeben hatte, würden hoffentlich als Ablenkung ausreichen. "Gibt es außer Finneas noch etwas Neues?", fragte Ethan auf dem kurzen Weg in das Hotel und versuchte dabei vergeblich, das starrende Natu zu ignorieren. Irgendwie verstand er sogar, weshalb Nofretete es attackiert hatte.
"Du meinst außer den Nachrichten, wegen denen wir dich angerufen haben? Nein, ansonsten war nichts weiter, soweit ich weiß", meinte Lou, während Finneas weiterhin Ethan im Auge behielt. "Von meiner Seite aus gibt es auch nichts Neues", fügte Holly hinzu. Sie hatte ohnehin nur wenig Gelegenheit gehabt, irgendwelche Neuigkeiten zu erfahren und in diesem Moment war sie tatsächlich froh, dass nichts sonderlich Nennenswertes passiert war.
Auch Jakob schüttelte den Kopf. Aus der Vorstellungsrunde mit Annie hatten sich keine weiteren nützlichen Informationen ergeben. "Nein, von meiner Seite her gibt es auch nichts Neues."
Ethan nickte knapp, dann betrat er gefolgt von den anderen die Lobby. Diese war zwar bis auf die Frau an der Rezeption leer, aber Ethan hielt es trotzdem für eine schlechte Idee, sich dort über die aktuellen Geschehnisse zu unterhalten. Sicherheitshalber schlug er den Weg zu den Aufzügen ein. Anschließend ging er kurzerhand zu seinem Zimmer, ließ die anderen eintreten und schloss anschließend die Tür. "Was genau ist euer Stand der Dinge?", fragte er dann und sah dabei hauptsächlich zu Lou, weil sie diejenige war, die auf jeden Fall mitbekommen hatte, mit wem er eigentlich geredet hatte.
Holly nahm es hin, dass sie in das Hotel zurückgingen, denn immerhin mussten sie nun einige Dinge klären, bevor sie sich Gedanken darum machen konnten, wie es weiter gehen sollte. Die junge Farmerin war definitiv nicht von der aktuellen Situation angetan und sie hoffte wirklich, dass es etwas gab, was sie tun konnten, denn ansonsten schloss Holly aus, dass es für sie selbst eine bessere Lösung gab, als nach Hause zurückzukehren. "Wir wissen, dass Arkwright gestern auf einer Pressekonferenz sehr deutlich gesagt hat, dass er die Polizei für inkompetent hält und dass jede externe Sicherheitsfirma den Job besser machen könnte. Außerdem scheint er die Absicht zu haben, der Polizei die Mittel zu entziehen", beantwortete Lou Ethans Frage. "Jetzt wäre es gut zu wissen, was du rausbekommen hast."