„Ich hab keine Ahnung, wie ich das finden soll“, meinte Holly ehrlich. „Ich meine, es ist toll, dass sie sich geeinigt haben und alles, aber wenn man das eigentliche Problem nicht kennt, ist das ziemlich... unbefriedigend und verwirrend.“ „Die beiden wirkten zumindest nicht so, als ob sie es sich einfach gemacht hätten“, gab Lou zu bedenken. „Beide waren angespannt und es hat sie ganz schön mitgenommen.“ „Beide? Riccardo war doch voll ruhig“, meinte Holly irritiert. „Bei ihm war es nur nicht so offensichtlich, wenn du mich fragst“, erklärte Lou und seufzte. „Ich hoffe einfach, dass es funktioniert... was auch immer sie abgemacht haben.“
"Außerdem war er vorgewarnt", merkte Conchua mit einem Schulterzucken. "Er wusste, dass Kate da ist. Ansonsten hätte ich ihn vermutlich nicht spontan für ein Gespräch in die Arena bekommen." "Er ist wegen Kate gekommen?", hakte Ethan skeptisch nach. "Unter einem freudigen Wiedersehen habe ich mir eigentlich etwas anderes vorgestellt." "Ich habe mir auch einen anderen Ausgang erhofft", bestätigte die Arenaleiterin. "Aber immerhin scheint Riccardo jetzt zumindest etwas tun zu können." Conchua seufzte. "Ich sollte Kate nachher nochmal anrufen." Sie winkte ab. "Aber lassen wir das. Ich hoffe, dass das Ganze wenigstens irgendetwas gebracht hat."
Jakob seufzte und lehnte sich zurück. Kurz rieb er sich mit den Händen über sein Gesicht und machte dann eine abwinkende Geste. "Wir werden ja sehen, was genau es gebracht hat. Ich meine, so wie es klang, werden wir Riccardo definitiv in Montu wieder sehen. Vielleicht ist er dort dann... offener, was irgendwelche Bedingungen angeht, die Kate ihm stellt."
„Es klingt zumindest danach“, meinte Holly. Auch sie hoffte natürlich, dass es nun voranging. „Hoffen wir darauf, dass diese neue Konstellation Riccardo wirklich mehr Möglichkeiten gibt.“ „Danke übrigens für deine Hilfe bei der Sache“, wandte sich Lou an die Arenaleiterin. Sie konnte sich nur vorstellen, wie schwer die aktuelle Situation für Conchua war und sie hoffte, dass Kate ihrer Freundin nicht lange böse war.
Conchua atmete hörbar aus. "Ich wünschte, ich könnte mehr tun", sagte die Arenaleiterin dann und klang dabei resigniert. "Allein das, was mit Johnson passiert ist..." Sie schüttelte energisch den Kopf. "Die Organisation muss aufgehalten werden." Ethan biss die Zähne aufeinander. Die Organisation. Die AC. Aber offenbar wusste Conchua das nicht - oder nur bedingt und er hielt es für eine schlechte Idee, das zu bestätigen. "Das stimmt", bestätigte er deshalb lediglich. Conchuas Blick richtete sie auf Holly. "Lässt du mich kurz mit dem Störenfried reden?", fragte die Arenaleiterin. "Ich mache dann auch direkt die nötigen Papiere fertig."
Der Teenager seufzte einmal deutlich hörbar. "Wünschen wir uns nicht alle, dass wir da mehr tun können?", fragte er in die Runde und schüttelte seinen Kopf. "Danke auf jeden Fall... du konntest in diesem Punkt wesentlich mehr erreichen als wir. Ohne dich hätten wir die beiden nicht zum... Reden bekommen." Dann hielt der Teenager inne. Immerhin wollte sich Conchua eindeutig von ihrem Pokémon verabschieden und da wollte er nicht weiter stören.
„Natürlich wollen wir alle mehr tun“, bestätigte Lou mit einem Seufzen. „Aber sind wir doch ehrlich: Wirklich wohl fühlt sich doch keiner dabei.“ Das Risiko war enorm und sie alle hatten im Grunde alles zu verlieren. Einschließlich ihrem Leben, wie Johnson bewiesen hatte. „Klar, keine Frage“, antwortete Holly Conchua derweil, bevor sie der Arenaleiterin den Ball mit dem Toxiped reichte. Genau genommen gehörte es ihr ohnehin immer noch, sodass es eigentlich nett von ihr war, die Frage so zu formulieren.
"Danke dir", erwiderte Conchua mit einem Lächeln, nahm den Pokéball an sich und verließ anschließend das Zimmer. Ethan sah kurz in die Runde. Jetzt, nach dem Gespräch mit Kate und Riccardo hatte sich seine ungute Vorahnung definitiv bestätigt und er bezweifelte, dass Kate in Zukunft sonderlich gut auf sie zu sprechen sein würde. "Bleibt nur noch Cordes", merkte er an, um zu verhindern, dass ein weiteres Schweigen eintrat.
Jakob schaute Conchua hinterher und dann zu Holly. "Ich bin ja eigentlich interessiert, was Conchua dem Toxiped alles sagt." Der Teenager seufzte und sah dann in die Runde. "Und... Cordes müssen wir definitiv informieren. Aber... wie fassen wir ihr gegenüber die Sache mit Kate zusammen?"
„Ich nehme an, dass sie ihm erklärt, was jetzt ist und dass sie sich verabschiedet“, antwortete Lou an Jakob gerichtet. „Ich kann verstehen, dass sie das allein machen möchte.“ „Ja, nur weil sie gesagt hat, dass das die beste Lösung ist, heißt das ja nicht, dass es ihr nicht irgendwie nahe geht“, stimmte Holly zu. „Und ich sehe das Problem mit Cordes nicht. Ich werd ihr sagen, dass wir mit Kate gesprochen haben, dass wir als Freiwillige nach Montu gehen und ich werde ihr auch sagen müssen, dass wir mit Riccardo Kontakt haben. Wenn ich das nämlich nicht mache und sie kriegt das raus, kann ich mir definitiv was anhören.“
Ethan nickte lediglich. Holly hatte sich bisher mit Cordes auseinandergesetzt, sie würde das weiterhin tun und er hatte auch kein Interesse daran, das zu ändern. Abgesehen davon waren seine Gedanken noch immer bei dem Gespräch zwischen Riccardo und Kate. Er hatte das Gefühl, als müsste er eigtentlich verstehen, was vor sich ging, aber er verstand es nicht. Vermutlich fehlte ihm die eine, entscheidende Information.
Jakob nickte und lehnte sich zurück. Er hatte nicht wirklich eine Idee, was sie jetzt noch besprechen konnten. Außerdem kam Holly definitiv gut mit Cordes klar, also mussten sie sich darum auch keine Sorgen machen. "Dann warten wir also auf Conchua und danach können wir Cordes anrufen."
„Die Frage ist, ob wir Cordes heute noch erwischen. Es ist immerhin schon ziemlich spät“, bemerkte Holly. „Also entweder sollte ich es wirklich gleich machen oder auf morgen früh verschieben, weil ich von hier eigentlich erst zum Pokémon-Center muss.“
"Dann probier es doch einfach jetzt", warf Ethan mit einem Schulterzucken ein. Immerhin hatten sie dann ein Gesprächsthema und er wurde von seinem nach wie vor schlechten Gewissen abgelenkt. Er warf einen kurzen Blick zu Lou, aber die schien ihm aktuell keine besondere Aufmerksamkeit zu schenken, sodass er sich für den Moment keine Sorgen machte, dass sie das Ganze irgendwie bemerken würde.
"Ich bin auch für gleich. Was weg ist, ist weg", meinte er und seufzte. Eigentlich hasste er diesen Spruch, obwohl er wahr war. "Und das mit dem Pokémon-Center können wir ja auf dem Rückweg machen."