Holly hob die Schultern, den ihr war es egal. Der jungen Farmerin fiel auf, dass Lou erstaunlich ruhig war, aber sie schob es darauf, dass ihre Begleiterin eher von der sensiblen Sorte war und sie das Gespräch noch immer mitnahm. Holly lieh sich derweil das AC-Phone von Ethan und wählte anschließend die Nummer von Chief Cordes.
Holly ließ das Telefon eine Weile klingeln, aber selbst nach ein paar Augenblicken tat sich nichts, sodass sie letztlich wieder auflegte und Ethan sein AC-Phone zurückgab. „Sie ist nicht rangegangen“, stellte Holly überflüssigerweise fest. „Ich versuch es morgen früh nochmal.“ „Ist vielleicht auch gar nicht so schlecht“, meldete sich Lou wieder zu Wort. „Heute war anstrengend genug, wenn ihr mich fragt. Also emotional.“
"Um die fünf Stunden, glaube ich", erwiderte Ethan auf die Frage des Idioten hin, während er sein AC-Phone entgegennahm. "Das heißt, wir gehen zum Center und haben dann einen freien Abend?" Nicht, dass er den jetzt gebrauchen konnte. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie noch irgendetwas zu tun gehabt hätten.
„Sieht ganz danach aus“, meinte Holly, wobei sie sich ein wenig ratlos fühlte. „Ich wüsste jedenfalls nicht, was wir noch erledigen sollten. Ich glaube, wir haben alles getan, was wir konnten.“ „Sollen wir dann einfach den Abend ausklingen lassen oder... oder wollen wir was Normales machen?“, fragte Lou etwas zögerlich nach. Das Mädchen fühlte sich selbst immer noch etwas angespannt und Lou nahm an, dass auch die anderen nichts gegen etwas Erholung hatten. „Was Normales? An was hast du gedacht?“, hakte Holly nach. „Wir könnten nochmal an den Stand“, schlug Lou vor, ehe ihr kurz Ethans Liste in den Sinn kam. Der junge Mann wirkte schon den ganzen Tag auf sie, als würde er unter Spannung stehen und Lou konnte sich gut vorstellen, dass er etwas... Positives gebrauchen konnte. „Oder ins Kino. Das wäre bei der Uhrzeit sogar besser, glaube ich.“ Holly hob die Schultern. „Von mir aus. Klingt okay“, stimmte die junge Farmerin zu.
Jakob sah zu den anderen und nickte. Nach heute brauchte er definitiv keine große Aufregung mehr, also kam ihm der Vorschlag, ins Kino zu gehen, nur recht. "Wenn wir ins Kino gehen, bin ich dabei", meinte dann der Teenager.
Ethan nahm an, dass Lou das Kino nicht grundlos vorgeschlagen hatte und das wiederum bedeutete, dass sie doch bemerkt haben musste, dass ihm all das nicht gefiel. Und es zeigte außerdem, dass sie sich darum zu bemühen schien, ihn von dem Tag abzulenken. Er schenkte ihr ein kurzes Lächeln, weil er annahm, dass sie das als kurze Geste der Dankbarkeit verstehen würde. "Das klingt nach einem Plan", erwiderte er dann. Auch wenn er danach definitiv noch Kate anrufen würde. Sicherheitshalber.
Lou erwiderte Ethans Lächeln kurz und fühlte sich durch die Bestätigung sogar ein wenig besser. Sie wusste, dass sie mit ihm noch reden sollte, aber das konnte auch warten, bis sie zurück waren. „Dann nehmen wir das direkt nach dem Pokémon-Center in Angriff oder wollt ihr erst was essen?“, fragte Holly nach. „Wenn wir direkt gehen, reicht mir das Popcorn“, meinte Lou daraufhin.
Jakob sah zu Ethan und Lou und schnaubte kurz. Schon wieder merkte er, wie seine Gefühle hochkochten. Dieses Mal war es jedoch wieder das Gefühl, dass zwischen Ethan und Lou etwas lief, das die beiden nicht zugeben wollten. Vor allem fand er es irritierend, dass Ethan den Kinobesuch nicht als Zeitverschwendung ansah. "Ja... also gegen Kino hätte ich nichts einzuwenden", meinte er dann und musterte die beiden abschätzend.
Jens: Korrigieren. Und nein, Ethan ist gedanklich woanders, der merkt nicht, dass Jayjay wieder komisch ist.
Selbstverständlich bemerkte Lou die kurze Geste, aber das überraschte Ethan nicht im Geringsten. "Also Kino", schlussfolgerte er und ertappte sich dabei, dass er durchaus gespannt darauf war - auch wenn der Tag bisher alles andere als angenehm gewesen war. Er griff nach seinem AC-Phone. "Soll ich nachschauen, wo das nächste ist?"
Als Jakob hörbar ausatmete, warf Holly dem jungen Mann einen skeptischen Blick zu. Selbst für sie war ersichtlich, dass er sich daran störte, wie Lou und Ethan miteinander umgingen. Holly verstand sein Problem allerdings nicht, Lou hatte ihm einen Korb gegeben und zu wem sie nett war, war ihre Sache. Da Lou aber nichts sagte, ließ sie junge Farmerin es auch gut sein. Zumindest so lang Jakob ihr nicht auf die Nerven ging. Lou hingegen hätte an liebsten geseufzt. Jakob und seine Eifersucht waren anstrengend. Sie sah kurz zu ihm, aber da er nichts weiter sagte, ließ auch sie es gut sein und wandte sich stattdessen wieder an Ethan. „Ja, bitte“, beantwortete sie seine Frage. „Guckst du dann auch gleich nach dem Spielplan?“
Jakob seufzte und schüttelte den Kopf. Ein wenig fühlte er sich so, als würden Ethan und Lou ins Kino gehen und Holly und er waren nur dabei. Er sah dann zu Holly und schüttelte noch einmal den Kopf. "Welche Art von Filmen bevorzugst du eigentlich?", fragte der Teenager die Farmerin.
Ethan suchte in seinem AC-Phone nach dem nächsten Kino, das tatsächlich nicht sonderlich weit entfernt war, und öffnete die Homepage, die direkt das Programm anzeigte. Keiner der Filme sagte ihm etwas, sodass er den Button auswählte, der sie nach Spielzeit sortierte. "Das Kino ist nicht sonderlich weit entfernt", sagte er dann. "Soll ich einfach die Filme vorlesen, die zeitlich in Frage kommen?"
„Ich?“, wiederholte Holly als Jakob sie direkt ansprach. „Ich mag Splatter. Dicht gefolgt von Action. Toni, also mein Bruder, und ich gucken die immer zusammen. Also hauptsächlich im Winter, wenn weniger Arbeit ist. Er liebt diese Filme und als ich jünger war, bin ich irgendwann mit aufgeblieben, um mit ihm zusammen zu gucken. Seitdem ist das quasi unsere Tradition.“ Holly unterdrückte ein Seufzen. Sie hoffte, dass es auch dieses Jahr wieder so sein würde. Es würde ihr gefallen Weihnachten zu Hause zu verbringen und natürlich hoffte sie auch, dass ihr Bruder sie bis dahin nicht mehr meiden würde.
Lou
„Ja, das ist wahrscheinlich am einfachsten“, meinte Lou auf Ethans Frage. „Wenn ein Titel interessant klingt, kann man sich immer noch die Kurzbeschreibung angucken.“