"Das klingt nach einem Plan", erwiderte Ethan mit einem Lächeln. "Danke." Anschließend sah er zu seinem Zimmer, das zwar aufgeräumt war, aber das noch immer seine Sachen enthielt. "Ich muss noch packen und mich anziehen", merkte er dann an. "Sonst kriege ich kein Frühstück mehr."
"Das meinte ich auch", sagte Jakob und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. "Ich hoffe nur, dass die Sitze nicht zu eng stehen. Meine Beine sind ja doch etwas länger als der Durchschnitt."
"Gerne", meinte Lou und nickte mit einem Lächeln. "Ich geh dann runter. Die anderen sind wahrscheinlich schon dabei, zu frühstücken. Wir sehen uns dann unten." Lou war froh, dass der Abend wohl doch ganz gut ausgegangen war. Ethan war zwar offensichtlich müde, aber zumindest an diesem Tag war das kein Problem. Immerhin würden sie nur mit dem Bus fahren. Unten beim Frühstück angekommen, musste Lou die beiden anderen auch gar nicht lange suchen. Statt direkt zum Tisch zu gehen, holte sie sich zuerst etwas zu Essen und stieß dann zu ihnen. "Guten Morgen ihr zwei."
Holly:
"Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich fürchte, dass du das erst merken wirst, wenn wir im Bus sind", meinte Holly und hob die Schultern. "Ich find es eher krass, dass wir schon über eine Woche hier sind. Fühlt sich irgendwie länger an, bei allem, was bisher passiert ist."
Jakob nickte Holly zu und trank noch einen Schluck Kaffee, als sich Lou zu ihnen setzte. "Lou!", meinte er fröhlich. "Guten Morgen." Er nickte ihr zu und lächelte.
"Und? Was bringen die Nachrichten?", erkundigte sich Holly. "Nichts Neues. Die Werbung für die Liga hat offiziell angefangen", erwiderte Lou mit einem Schulterzucken. "Wo steckt eigentlich Ethan?", meinte die junge Farmerin dann. "Normalerweise ist er immer früh da. Hast du ihn zufällig gesprochen?" "Tatsächlich ja", bestätigte Lou. "Er hat sich gestern nochmal mit Kate unterhalten und das hat wohl etwas gedauert, sodass er heute etwas länger geschlafen hat. Er müsste aber bald kommen." "Ah, verstehe. Kate sah auch nicht so gut aus, als sie gestern gegangen ist. Nett von ihm, nachzufragen", meinte Holly daraufhin. "Ja, find ich auch", stimmte Lou zu und widmete sich dann ihrem Frühstück.
Jakob seufzte und schüttelte den Kopf. Es war mittlerweile auf eine traurige Art und Weise normal, dass Ethan und Lou so viel Zeit miteinander verbrachten. Als er dann das nächste Stück von seinem Brötchen abbiss, verschluckte sich der Teenager jedoch fast. Hastig schluckte er herunter. "Moment... Ethan hat gestern Abend... also gestern Nacht noch einmal mit Kate geredet? Und es hat lange gedauert?" Jakob schüttelte den Kopf. Wieso bekam Ethan so viel mehr Aufmerksamkeit von Frauen als er?
Lou seufzte kurz, weil Jakob so offensichtlich über die Nachricht stolperte, dass Ethan sich mit Kate unterhalten hatte. "Ja. Nachdem wir aus dem Kino zurück waren", bestätigte sie dem jungen Mann. "Falls du dich erinnerst, gestern hat Kate ganz schön mitgenommen und daran waren wir jetzt nicht ganz unschuldig. Ich seh jetzt nicht, wieso das so überraschend ist, dass Ethan sie nochmal kontaktiert hat." "Eben. Vor allem weil er der einzige ist, der ihre Nummer hat. Er wusste doch, was wir denken. Was hätte der tun sollen? Sich bei uns abmelden?", fragte Holly nach und unterdrückte ein Augenrollen.
Nachdem er gepackt und sich angezogen hatte, verließ Ethan das Zimmer mit seinen Sachen und betrat das Restaurant. Dort sah er sich kurz um, bis er die anderen fand. "Guten Morgen", begrüßte er sie, stellte seinen Rucksack ab und ging anschließend zum Buffet, um sich dort zunächst einen Kaffee zu holen. Anschließend kehrte er mit seinem Frühstück und dem Kaffee an den Tisch zurück, setzte sich und trank zuerst einen Schluck. Der Kaffee musste in schließlich so lange wach halten, bis sie im Bus saßen.
Jakob sagte nichts weiter, als ihn Holly und Lou zurecht wiesen. Es fühlte sich schon unangenehm an, aber der Teenager hatte trotzdem das Gefühl, dass er recht hatte. Schließlich kam Ethan herunter und Jakob nickte ihm knapp zu. "Guten Morgen", sagte er zu dem Courtenay und schüttelte den Kopf. Er wusste nicht so richtig, wie er das Ganze sehen sollte.
Nachdem sie alle das Frühstück beendet hatten, wurde es auch Zeit, sich auf den Weg zu machen, um den Bus nicht zu verpassen. Lou fand, dass es ein komisches Gefühl war, Litora nun hinter sich zu lassen, allerdings verging das, nachdem sie auch den Gedanken verworfen hatte. Immerhin war es albern. Als sie schließlich in den Bus gelassen wurden, bekamen sich tatsächlich vier zusammenhängende Sitze im hinteren Teil. Lou nahm sich den ersten der beiden Fensterplätze, Holly den zweiten direkt hinter ihr. Tatsächlich war das etwas, was die junge Farmerin gerne wollte. Wenn sie schon von Zuhause fort war, dann wollte sie sich auch ein wenig alles andere ansehen. Ethan ließ sich offensichtlich der Einfachheit halber auf den Platz neben Lou sinken und wirkte in ihren Augen auch so, als ob es nicht lange dauern würde, bis er einschlief. Für Jakob blieb damit der Platz neben Holly und hinter Ethan.
Jakob seufzte, als er sah, dass Lou und Ethan wieder nebeneinander saßen. Kurzerhand setzte er sich neben Holly und lehnte sich zurück. Er konnte nicht einmal richtig aus dem Fenster sehen, um seine Gednaken schweifen zu lassen, immerhin saß Holly im Weg dafür. "Dann hoffe ich mal, dass wir uns jetzt nicht die nächsten sechs Stunden auf den Wecker gehen", meinte der Teenager als er seine Beine etwas anzog. Die Beinfreiheit ging, aber er musste aufrecht sitzen und konnte sich nicht in den Sitz fletzen.
"Ich sehe nicht, warum irgendetwas anders sein sollte als sonst", meinte Holly ein wenig irritiert bei Jakobs Aussage. "Klar, ist das hier nicht gerade ein Ausflug in den Freizeitpark, aber ich bin mir sicher, dass du die Fahrt überleben wirst." Außer er würde wieder dumm daherreden, aber das wollte Holly ihm nicht unterstellen, wenn er noch gar nichts gemacht hatte. Ansonsten würde sie sich das mit seinem Überleben noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Jakob zuckte mit den Schultern und seufte dann. "Naja, um ehrlich zu sein... ich habe das Gefühl, ich benehme mich im Moment ein wenig daneben..." Dann schüttelte er den Kopf. Über seine nicht ganz ausgeglichene Gefühlswelt wollte er mit Holly eigentlich nicht reden. Ganz abgesehen davon, dass sie ihm wahrscheinlich auch nicht zuhören wollte.
"Du hast schon so Episoden, wo ich mich frage, was das soll", antwortete Holly ehrlich. "Heute morgen erst, wo du fast erstickt wärst. Oder vor Lous Wettbewerb." Oder gestern nach ihrem Arena-Kampf, aber das wollte Holly ihm nun nicht unter die Nase reiben. "Es ist so, als ob es dich stört, wenn es nicht um dich geht. Oder wenn du nicht zumindest irgendwie involviert bist."
Jakob schüttelte den Kopf und wurde leicht rot. Es war ihm unangenehm, dass Holly ihn auf das Frühstück ansprach. Er schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. "Nein... das... das ist nicht so", meinte der Teenager, obwohl er wusste, dass Holly recht hatte. Aber er konnte ja schlecht zugeben, dass er sich ungerecht behandelt fühlte.