Jakob blickte zu Holly, als das Polizeiauto vor das Pokémon-Center vorfuhr. Auch bevor der Chief ausstieg, ahnte Jakob bereits, um wen es sich dort handelte. "Gut, ich glaube wir sollten jetzt zu Cordes gehen", meinte er zu Holly.
"Es ist erschreckend, wie gut man sie an ihrem Fahrstil erkennt", meinte Holly, während sie Tyra zurück in ihren Pokéball rief, um sich dann zusammen mit Jakob in Richtung der Polizistin begab. Innerlich stellte sie sich jedenfalls schon auf Cordes gute Laune ein. "Guten Morgen, Chief", begrüßte Holly diese dann, um auf sich und Jakob aufmerksam zu machen.
Jakob nickte Cordes zu, als sie die beiden begrüßte. "Guten Morgen", antwortete Jakob ihr. "Das Glumanda lebt noch", meinte er. "Und wir haben sowohl mit Riccardo als auch mit Kate telefoniert. Also Ethan hat mit Kate telefoniert und Holly mit Riccardo."
Holly fand zwar, dass Jakob ein wenig mit der Tür ins Haus fiel, aber Cordes hatte ziemlich direkt gefragt und dementsprechend wohl auch eine direkte Antwort erwartet. "Ziemlich genau das", musste die junge Farmerin dann zugeben, weil ihr Begleiter die wichtigsten Eckpunkte gerade genannt hatte.
Cordes nickte, als Jakob das Glumanda erwähnte. Als Riccardos Name fiel, verdüsterte sich ihre Miene allerdings noch weiter. "Was haben die beiden gesagt?"
Jakob zuckte ein wenig unsicher mit den Schultern. "Ethan meinte, Kate weiß auch nichts Neues, aber sie will sich nach weiteren Standorten umhören." Dann seufzte der Teenager. "Riccardo meinte, dass es interessant ist, dass es ausgerechnet ein Glumanda war, an dem ... geforscht wurde. Und beide sind der Meinung, dass so wenig Leute wie möglich über dieses Pokémon bescheid wissen sollten."
"Riccardo hat sogar direkt gesagt, dass die Leute hinter dem Labor sich für das Glumanda interessieren dürften", führte Holly dann weiter aus. "Er war es, der gesagt hat, dass wir zeitnah mit Kate reden sollen. Ethan kann zu dem Gespräch mehr sagen, er hat es immerhin geführt. Ansonsten hat sich Riccardo dafür interessiert, wie modern das Labor war, was wir über die OPs wissen und was jetzt dort passiert. Er will wissen, wenn es leer ist, um es, wie er es gesagt hat, stilllegen zu können. Ich nehme an, dass er das gleiche machen will, wie mit dem Tunnel."
"Bevor ich ihn das Labor einebnen lasse, mache ich das selbst", kommentierte Cordes düster. "Dass sich die Leute für das Glumanda interessieren ist wenig überraschend, aber das Gespräch mit Kate ist interessant. Wo sind die anderen beiden?"
Jakob kam unwillkürlich das Bild in den Kopf, wie Cordes mit ihrem Despotar den halben Berg über dem Labor zum Einsturz brachte und er schüttelte sich. "Die anderen sind auf der Intensivstation", meinte er dann schnell, um das Bild aus seinem Kopf zu bekommen.
Wenn Holly ehrlich war, dann war es ihr ziemlich egal, ob nun Cordes oder Riccardo das Labor einebneten. Hauptsache die Einrichtung war danach definitiv unbenutzbar. "Die beiden waren sogar die ganze Nacht hier", fügte die junge Farmerin dann hinzu, weil sie wollte, dass Cordes das wusste. Immerhin hatte sie das gestern angezweifelt.
Jakob sah Cordes hinterher und seufzte. Wirklich viel konnten sie jetzt auch nicht machen, es blieb also abzuwarten, was der Chief mit den anderen beiden Freiwilligen besprach. "Wollen wir uns dann reinsetzen?", fragte Jakob die Farmerin. "Kann immerhin sein, dass Cordes gleich noch eine Besprechung machen möchte."
Holly nickte Cordes noch kurz zu und blickte ihr nur einen kurzen Moment hinterher, ehe sie sich zu Jakob wandte. "Wahrscheinlich nicht die schlechteste Idee", musste die junge Farmerin zugeben, auch wenn sie es nicht Besprechung genannt hätte, wenn Cordes Anweisungen verteilt. "Wäre jedenfalls nicht überraschend, wenn sie im Anschluss noch was will."
Ethans Aufmerksamkeit war halb auf Lou und halb auf das Glumanda gerichtet, aber beide zeigten sich unverändert. Nach einer ganzen Weile des Wartens wurde die Tür geöffnet und er drehte sich um, wobei er eine Schwester oder den Arzt vermutete. Stattdessen betrat Chief Cordes das Zimmer. Ethan fragte gar nicht erst, wi esie es geschafft hatte, trotz der Beschränkung der Personenzahl die Intensivstation zu betreten. "Guten Morgen", begrüßte Cordes sie doch eher brüsk. "Wie geht es dem Glumanda?"